In der Auftaktrunde
der Bezirksligameisterschaften war die Paarung Holthusen - Vechta vermutlich
das Schlagerspiel. Immerhin spielte hier der Vizemeister gegen den Verbandsligaabsteiger.
Von der Papierform her waren die Gäste, gegen die wir zum ersten Mal
spielten, leicht im Vorteil, es wurde aber ein spannender Krimi. Am Ende
verloren wir mit dem denkbar knappsten Ergebnis. Der Unglücklichste
an diesem Tage war Martin Klinkenborg, welcher eine gute Partie wegstellte.
In jener Phase war dies wohl die Vorentscheidung zu Gunsten von Vechta.
Doch der Reihe nach:
unsere Bretter 5 und 7 kamen schlecht vom Fleck weg. Mannschaftsführer
Manfred Gosseling hatte das Pech, an Brett 5 den nominell zweitstärksten
Gegner zu bekommen. Manfred konnte sich nicht richtig entwickeln und versuchte
es später verzweifelt mit einem Bauernvorstoß am Königsflügel.
Vergeblich. Noch vor Manfred verlor Klaus-Dieter Smidt an Brett 7. Klaus
hatte nach der Eröffnung einen Bauern weniger, was sein starker Gegner
im Folgenden auch gut auszunutzen wusste. 0:2.
Trotz dieses Rückstandes
sah es gar nicht so schlecht aus, da wir an den Brettern 2, 4 und 8 gute
bis sehr gute Stellungen hatten. Eine davon nutzte Frank Hildebrecht am
4. Brett. Frank brach am Damenflügel durch und schaffte sich Freibauern.
Nachdem er auch noch eine Qualität gewonnen hatte, ließ er nichts
mehr anbrennen und fuhr den Anschlusspunkt ein. Zu den verbliebenen günstigen
Stellungen an 2 und 8 kam dann noch ein Punkt von mir an Brett 3. Nach
Ende der Eröffnung war ich ganz zufrieden, ließ dann aber eine
bessere Möglichkeit aus und stand eher schlecht. Beide Seiten griffen
im Folgenden aber wohl nicht immer zum Genauesten, und lehnten auch jeweils
ein Remisangebot ab. Am Ende stand ich dann wieder besser, als ein Fehler
des Gegners mir sofortigen Gewinn ermöglichte. 2:2.
An Brett 8 wurde die
nächste gute Stellung heimgefahren. Heiko Lewin hatte sich zwar ein
wenig verspätet, doch dieses Handicap merkte man seinem Spiel kaum
an. Heiko stand aktiver und machte Druck am Köngisflügel. Schließlich
erreichte er ein Endspiel mit Qualität und Bauer, welches er sicher
gewann. 3:2. Wunderbar! Jetzt noch die gute Stellung an Brett 2 einfahren,
und alles ist geritzt. Doch es kam anders. Unser "Zweier" Martin Klinkenborg
eröffnete sehr gut und zeigte sich sehr spielfreudig. Eine Kombi brachte
ihm eine Dame für Turm und Springer. Martin spielte in der Folge aber
nicht genau genug, eine Abwicklung in eine dauerschachverdächtigte
Stellung verwarf er und wählte einen anderen Weg. Sein Gegner erhielt
nach einem Fehler starke Bauern auf dem Damenflügel und angesichts
der gut zusammenspielenden Figuren reichte das für diesen zum Sieg.
3:3.
War noch was zu retten?
Die beiden Partien an den Brettern 1 und 6 ließen durchaus noch jeweils
auf Remis hoffen. Edwin Lehmann stand am Spitzenbrett gegen einen starken
Gegner in einem einfachen Läuferendspiel mit gleichfarbigen Läufern
allenfalls minimal passiver. Stephan Slopinski an Brett 6 ließ gegen
einen nominell stärkeren Gegner nichts zu und erreichte gleiches Spiel.
Die sehr verschachtelte Stellung wurde schließlich völlig zurecht
Remis gegeben. 3,5:3,5.
Nun richteten sich
die Augen auf Edwin. Dessen etwas passivere und schwer zu spielende Stellung
führte zum Verlust eines Bauern, wonach der Gastspieler alle Karten
in der Hand hielt. Edwin spielte aber natürlich weiter, da man sehr
genau manövrieren musste, um den Sieg davonzutragen. Nach 5½
Stunden konnte unser Mann angesichts einer unausweichlichen Bauernumwandlung
dann aber doch die Brocken hinwerfen. 3,5:4,5.
Fazit nach der ersten
Runde: Auftakt nicht gelungen. Unter dem Strich muß man sagen, daß
zumindest ein 4:4 durchaus im Bereich des Möglichen war. Andererseits:
der Gegner war stark, die Niederlage keine Schande. Jetzt muß man
die Chance eben in den nächsten Runden suchen.
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Matchstatistik -
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