Eine neue Saison in
der Bezirksliga hat für Turm Holthusen begonnen. Gegner in der Auftaktrunde
war die frisch aufgestiegene SG Diepholz. Auf dem Papier waren die Gäste
leichter Favorit. Allgemein ist zu sagen, daß die Liga recht stark
und ausgeglichen besetzt ist. Das Saisonziel ist also klar vorgegeben:
Klassenerhalt. Wahrscheinlich werden in dieser Spielzeit gleich drei Abstiegsplätze
"zu vergeben" sein, ein hartes Brot also. Gegen Diepholz litten wir zudem
unter dem ein oder anderen Ausfall, doch auch die Gäste mussten auf
ihre an den Positionen eins und zwei gemeldeten Spieler verzichten und
traten auch nur mit sieben Spielern an. Somit führten wir gleich 1:0,
Spitzenbrett Edwin Lehmann war "arbeitslos".
In der Folge lief aber
alles gegen uns. Klaus-Dieter Smidt an Brett sechs fand nicht zu seinem
Spiel. Er litt unter einer schlechten Bauernstellung, zudem bekam der Gegner
Übergewicht im Zentrum. Angesichts drohender Bauernverluste gab Klaus
auf. 1:1. Positiv war hingegen noch die Entwicklung an Brett zwei: Martin
Klinkenborg trat gegen einen Sizilianer an, und erreichte gleiches Spiel.
Relativ schnell war in ein Endspiel mit symmetrischen Bauern abgetauscht
und Martins Remisangebot wurde angenommen. Doch der Gesamtstand sollte
nicht lange bei einem Unentschieden verharren.
In meiner Partie an
Brett drei stellte ich im Mittelspiel nach einem Blackout einen Bauern
weg, mein anschließender Versuch eines Angriffs wurde mit einem ebensolchen
beantwortet und es ging schnell zu Ende. Die Partie war eine einzige Tragödie,
irgendwie habe ich zu dem Spiel einfach keine Einstellung gefunden. 1,5:2,5.
Unser Brett sieben mit Andreas Slopinski hatte mal wieder mit der Zeitnot
zu kämpfen. Zunächst stand Andreas ganz passabel, doch sein Gegner
sicherte sich dann am Damenflügel die offene b-Linie. Die Entscheidung
in dieser Partie fiel aber im Zentrum, als Andreas in Zeitnot einer lüsternen
Bauerngabel auf Dame und Turm nicht mehr ausweichen konnte. 1,5:3,5.
Zu diesem Zeitpunkt
rechneten wir nicht mehr mit einem Punktgewinn, vielmehr war man bestrebt,
die Niederlage einigermaßen erträglich zu gestalten. Doch an
den übrigen drei Brettern sah es gar nicht mal so schlecht aus: Frank
Hildebrecht hatte an Brett vier noch ein "volles" Brett. Die Stellung war
wohl irgendwo gleich, aber mit eher taktischem Gepräge, was für
Frank eigentlich kein Nachteil sein sollte. An Brett fünf verfügte
Manfred Gosseling über einen Mehrbauern in einer ansonsten aber noch
relativ offenen Partie. Blieb noch unser "Joker" Enno Maruszczak an Brett
acht. Enno spielte eine schöne, offene Partie und sicherte sich einen
Mehrbauern. Er baute seinen Vorteil aus, und verfügte über zwei
verbundene Mehrfreibauern am Damenflügel und der aktiveren Figurenstellung,
als er die gegnerische Dame fangen konnte. Schöne Leistung, Kompliment!
2,5:3,5.
In dieser Phase konnte
auch Frank entscheidenden Vorteil erzielen, nachdem sein Gegenüber
einen vergifteten Bauern im Zentrum nahm. Frank tauschte seine Dame gegen
zwei Türme und gewann danach zwingend eine Figur bei Angriffsstellung.
Wenig später musste sein Gegner aufgeben. 3,5:3,5. Nun hoffte man
natürlich auch noch auf einen Sieg bei Manfred. Es roch hier aber
zunehmend nach Remis. Zwar hatte er weiterhin seinen Mehrbauern, aber nach
dem Tausch der Damen und einem Turm war ein einfaches Turmendspiel mit
noch ungleichen Läufern entstanden. Dies wurde dann zurecht von den
Spielern Remis gegeben. 4:4.
Ein Unentschieden also
zum Auftakt. Damit kann man sicher leben. Diese Runde war eine wahrhaft
schwere Geburt. Und das mit Verlaub nicht nur am Brett! Nächster Gegner
ist in zwei Wochen der Namensvetter Turm Wilhelmshaven. Wieder kein leichter
Gang. Bleibt mir nur noch, unseren heutigen Ersatzspielern Dank zu sagen,
und unserem Gegner, der SG Diepholz, viel Erfolg für die weitere Saison
zu wünschen.
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Matchstatistik -
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GM Peter Sanderson
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