Für Turm Holthusen
begann die neue Saison mit einem Unentschieden gegen die Schachfreunde
aus Lohne. Damit haben wir einen verhaltenen, aber keineswegs schlechten
Start in eine sicherlich schwierige Saison hingelegt. Heute mussten wir
auf unsere Bretter 4 und 5, Manfred Gosseling und Ludger Hülsmann,
verzichten. Unsere Ersatzspieler Klaus-Dieter Smidt und Joest Wessels spielten
ihre Rolle aber gut. Und auch die Gäste konnten nicht mit dem bestmöglichen
Team auflaufen. Unter dem Strich wohl in etwa gleichwertige Mannschaften.
Es begann aber mit
einer Negativmeldung: Manfred Lennartz an Brett 5 wurde auf dem Feld f7
erwischt und musste eine Qualität ins Geschäft stecken. In der
Folge versuchte er, durch Angriff am Königsflügel die Partie
noch aus dem Feuer zu reißen. Als sich aber ein Läufer in der
gegnerischen Stellung verfing, war diese Partie endgültig verloren.
0:1.
Dennoch sah es nicht so schlecht aus, aber wir mussten noch drei Stunden
auf den Ausgleich warten.
Es folgte nun nämlich
ein Reigen von Remispartien. Den Anfang machte das achte Brett mit Joest
Wessels, und dies ist eine sehr erfreuliche Meldung. Joest konnte die Stellung
geschlossen halten und einen ihm gut bekannten Aufbau spielen. So fand
er sich in den Strukturen gut zurecht und ließ keinerlei Gegenspiel
zu. Zurecht wurde die Partie dann Remis gegeben. Gegen einen auf dem Papier
stärkeren Gegner erzielt ein beachtliches Resultat. 0,5:1,5.
An Brett 3 bei mir
gab's das nächste Unentschieden. Ausgangs der Eröffnung begann
ich mich gerade so ein wenig darauf zu freuen, daß es nun losgeht,
als mein Gegner mir einen überraschenden Einschlag verpasste. Ich
musste die Stellung vereinfachen und auch die Damen abtauschen. Quasi aus
der Eröffnung unter Umgehung des Mittelspiels direkt ins Endspiel.
Das gab nicht viel her, mein Läufer gegen seinen gut placierten Springer
in einem Doppelturmendspiel brachte nicht mehr als Remis. 1:2.
Ein dramatisches Spiel
ging dann an Brett 6 zu Ende und hier hatten wir eine realistische Ausgleichschance.
Heiko Lewin ging bereits früh in der Eröffnung mit einem frühen
Damenausfall auf Königsangriff und zwang seinen Gegner, dasselbe zu
tun. So entstand eine extrem taktische und zeitverschlingende Stellung,
in der Heiko aber immer etwas mehr am Drücker war. Am Ende gab es
ein gewinnverheißendes Manöver, was allerdings nicht so leicht
zu sehen war, und außerdem stand Heikos König selber auch unter
Druck. Die gewählte Abwicklung ermöglichte dem Gegner jedenfalls
ein Dauerschach. 1,5:2,5.
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Die Bretter: Mit
doppelter Kopfstütze vorne.
Martin und Edwin wirkten
heute äußerst konzentriert.
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Und die Gegenperspektive
mit
Blick auf unser neues
Ergebnisflipchart.
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Gut sah auch die Stellung
von Andreas Slopinski an Brett 4 aus. Nach ruhiger Eröffnung mit frühem
Damentausch knetete Andreas seine Stellung langsam in ein Endspiel mit
einem Mehrbauern und aktivem Turm, dazu hatte er noch einen Freibauern.
Hört sich alles klasse an, aber der Mehrbauer war auch ein Doppelbauer
und der Freibauer nicht verwertbar. Andreas machte noch das beste daraus,
aber am Ende war das einfache Turmendspiel mit dem Mehr-/Doppelbauer nicht
gewinnbar. 2:3. Es schien verflixt, der Ausgleich wollte einfach
nicht fallen.
Die Gesamtlage war
zu diesem Zeitpunkt kritisch. Drei Bretter waren verblieben: Edwin Lehmann
stand am Spitzenbrett unter Druck, hielt den Laden bis dato aber noch zusammen.
Martin Klinkenborg an Brett 2 stand gut, aber es war kompliziert und die
Zeitnot drohte. Blieb noch Klaus-Dieter Smidt an Brett 7. Und Klaus zeigte
heute eine sehr kämpferische Leistung. In der Eröffnung verlor
er zwar einen Bauern, konnte sich aber konsolidieren und entfachte einen
Königsangriff. Sein Gegner musste durch Damentausch den Druck herausnehmen,
dafür aber seinen Mehrbauern zurückgeben. Die Stellung war in
etwa ausgeglichen, aber zweischneidig. Hier einigte man sich auf ein Remis.
Respektables Ergebnis von Klaus. 2,5:3,5.
Und nun wurde es dramatisch,
es geht ans zweite Brett. Vorhang auf für den Schlußakt des
heutigen Dramas. Oder noch nicht ganz, denn der letzte Vorhang wurde am
Spitzenbrett gegeben. An "2" hatte Martin eine aggressive Eröffnung
gewählt. Sein Gegner spielte aber munter mit und gab auf f2 zwei Leichtfiguren
für Turm und Bauer. Martin hatte aber trotz seines schwachen Königs
deutlich mehr vom Spiel. Sein Angriff gipfelte im Gewinn einer Qualle,
wonach er einen Springer mehr hatte in einem Endspiel mit Dame und Turm.
Allerdings war die Stellung noch kompliziert und Martins Blättchen
hebte sich. Schnell die Türme getauscht und während der letzten
vier Züge "hing" quasi die Uhr. Aber uner Mann schaffte die 40 Züge
noch gerade so. Kurz nach der Zeitkontrolle konnte Martin den Damentausch
erzwingen, danach war die Partie beendet. 3,5:3,5. Uff!
Also wenigstens noch
ein 4:4? Edwin an "1" stand aber im Mittelspiel unter Druck und er konnte
es nicht verhindern, daß sein Gegner einen Bauern gewann. Im Endspiel
hatten beide Seiten noch je zwei Bauern am Damenflügel, Edwins Gegner
auch noch einen Randbauern am Königsflügel, dazu Springer gegen
Läufer. Edwin holte sich den Randbauern mit König, während
sein Gegner versuchte, die Abseitsstellung dieses Königs auszunutzen
und mit seinem Springer und König Richtung Damenflügel strebte.
Edwins König war aber gerade noch rechtzeitig wieder im Spiel, um
das Remis sicherstellen zu können. Somit am Ende ein durchaus leistungsgerechtes
4:4.
Ob dies nun ein gutes
oder schlechtes Ergebnis war, wird man am Ende sehen. Im Moment ist noch
unsicher, wohin die Reise am Ende gehen wird. Das nächste Spiel findet
in vier Wochen statt, dann geht es nach Ganderkesee.
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Matchstatistik -
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Unsere Fans kamen
heute auf ihre Kosten
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