- Mannschaftsmeisterschaften 2008/2009 -
 

Turm Holthusen - Sfr. Lohne 4:4
- Martin Klinkenborg schafft's allein -
 
Für Turm Holthusen begann die neue Saison mit einem Unentschieden gegen die Schachfreunde aus Lohne. Damit haben wir einen verhaltenen, aber keineswegs schlechten Start in eine sicherlich schwierige Saison hingelegt. Heute mussten wir auf unsere Bretter 4 und 5, Manfred Gosseling und Ludger Hülsmann, verzichten. Unsere Ersatzspieler Klaus-Dieter Smidt und Joest Wessels spielten ihre Rolle aber gut. Und auch die Gäste konnten nicht mit dem bestmöglichen Team auflaufen. Unter dem Strich wohl in etwa gleichwertige Mannschaften.

Es begann aber mit einer Negativmeldung: Manfred Lennartz an Brett 5 wurde auf dem Feld f7 erwischt und musste eine Qualität ins Geschäft stecken. In der Folge versuchte er, durch Angriff am Königsflügel die Partie noch aus dem Feuer zu reißen. Als sich aber ein Läufer in der gegnerischen Stellung verfing, war diese Partie endgültig verloren. 0:1. Dennoch sah es nicht so schlecht aus, aber wir mussten noch drei Stunden auf den Ausgleich warten.

Es folgte nun nämlich ein Reigen von Remispartien. Den Anfang machte das achte Brett mit Joest Wessels, und dies ist eine sehr erfreuliche Meldung. Joest konnte die Stellung geschlossen halten und einen ihm gut bekannten Aufbau spielen. So fand er sich in den Strukturen gut zurecht und ließ keinerlei Gegenspiel zu. Zurecht wurde die Partie dann Remis gegeben. Gegen einen auf dem Papier stärkeren Gegner erzielt ein beachtliches Resultat. 0,5:1,5.

An Brett 3 bei mir gab's das nächste Unentschieden. Ausgangs der Eröffnung begann ich mich gerade so ein wenig darauf zu freuen, daß es nun losgeht, als mein Gegner mir einen überraschenden Einschlag verpasste. Ich musste die Stellung vereinfachen und auch die Damen abtauschen. Quasi aus der Eröffnung unter Umgehung des Mittelspiels direkt ins Endspiel. Das gab nicht viel her, mein Läufer gegen seinen gut placierten Springer in einem Doppelturmendspiel brachte nicht mehr als Remis. 1:2.

Ein dramatisches Spiel ging dann an Brett 6 zu Ende und hier hatten wir eine realistische Ausgleichschance. Heiko Lewin ging bereits früh in der Eröffnung mit einem frühen Damenausfall auf Königsangriff und zwang seinen Gegner, dasselbe zu tun. So entstand eine extrem taktische und zeitverschlingende Stellung, in der Heiko aber immer etwas mehr am Drücker war. Am Ende gab es ein gewinnverheißendes Manöver, was allerdings nicht so leicht zu sehen war, und außerdem stand Heikos König selber auch unter Druck. Die gewählte Abwicklung ermöglichte dem Gegner jedenfalls ein Dauerschach. 1,5:2,5.
 

Die Bretter: Mit doppelter Kopfstütze vorne.
Martin und Edwin wirkten heute äußerst konzentriert.
Und die Gegenperspektive mit
Blick auf unser neues Ergebnisflipchart.
 
Gut sah auch die Stellung von Andreas Slopinski an Brett 4 aus. Nach ruhiger Eröffnung mit frühem Damentausch knetete Andreas seine Stellung langsam in ein Endspiel mit einem Mehrbauern und aktivem Turm, dazu hatte er noch einen Freibauern. Hört sich alles klasse an, aber der Mehrbauer war auch ein Doppelbauer und der Freibauer nicht verwertbar. Andreas machte noch das beste daraus, aber am Ende war das einfache Turmendspiel mit dem Mehr-/Doppelbauer nicht gewinnbar. 2:3. Es schien verflixt, der Ausgleich wollte einfach nicht fallen.

Die Gesamtlage war zu diesem Zeitpunkt kritisch. Drei Bretter waren verblieben: Edwin Lehmann stand am Spitzenbrett unter Druck, hielt den Laden bis dato aber noch zusammen. Martin Klinkenborg an Brett 2 stand gut, aber es war kompliziert und die Zeitnot drohte. Blieb noch Klaus-Dieter Smidt an Brett 7. Und Klaus zeigte heute eine sehr kämpferische Leistung. In der Eröffnung verlor er zwar einen Bauern, konnte sich aber konsolidieren und entfachte einen Königsangriff. Sein Gegner musste durch Damentausch den Druck herausnehmen, dafür aber seinen Mehrbauern zurückgeben. Die Stellung war in etwa ausgeglichen, aber zweischneidig. Hier einigte man sich auf ein Remis. Respektables Ergebnis von Klaus. 2,5:3,5.

Und nun wurde es dramatisch, es geht ans zweite Brett. Vorhang auf für den Schlußakt des heutigen Dramas. Oder noch nicht ganz, denn der letzte Vorhang wurde am Spitzenbrett gegeben. An "2" hatte Martin eine aggressive Eröffnung gewählt. Sein Gegner spielte aber munter mit und gab auf f2 zwei Leichtfiguren für Turm und Bauer. Martin hatte aber trotz seines schwachen Königs deutlich mehr vom Spiel. Sein Angriff gipfelte im Gewinn einer Qualle, wonach er einen Springer mehr hatte in einem Endspiel mit Dame und Turm. Allerdings war die Stellung noch kompliziert und Martins Blättchen hebte sich. Schnell die Türme getauscht und während der letzten vier Züge "hing" quasi die Uhr. Aber uner Mann schaffte die 40 Züge noch gerade so. Kurz nach der Zeitkontrolle konnte Martin den Damentausch erzwingen, danach war die Partie beendet. 3,5:3,5. Uff!

Also wenigstens noch ein 4:4? Edwin an "1" stand aber im Mittelspiel unter Druck und er konnte es nicht verhindern, daß sein Gegner einen Bauern gewann. Im Endspiel hatten beide Seiten noch je zwei Bauern am Damenflügel, Edwins Gegner auch noch einen Randbauern am Königsflügel, dazu Springer gegen Läufer. Edwin holte sich den Randbauern mit König, während sein Gegner versuchte, die Abseitsstellung dieses Königs auszunutzen und mit seinem Springer und König Richtung Damenflügel strebte. Edwins König war aber gerade noch rechtzeitig wieder im Spiel, um das Remis sicherstellen zu können. Somit am Ende ein durchaus leistungsgerechtes 4:4.

Ob dies nun ein gutes oder schlechtes Ergebnis war, wird man am Ende sehen. Im Moment ist noch unsicher, wohin die Reise am Ende gehen wird. Das nächste Spiel findet in vier Wochen statt, dann geht es nach Ganderkesee.

- Matchstatistik -

 
Unsere Fans kamen heute auf ihre Kosten