Nach unserer Niederlage
in der Auftaktrunde gegen Vechta sollten beim Auswärtsspiel in Lohne
unbedingt Punkte her. Lohne war allerdings als starker Gegner bekannt,
bis dato standen zwei Niederlagen gegen dieses Team zu Buche. Die Voraussetzungen
waren im Prinzip als ausgeglichen anzusehen, wenn man sich die Aufstellungen
betrachtet. Im Match selbst hatten wir dann schnell die ein oder andere
gute Stellung, vor allem an den vorderen Brettern. Und diesmal konnten
wir unsere Chancen auch konsequent wahrnehmen und fuhren das Match doch
recht ungefährdet nach Hause.
Los ging's mit einem
Remis an meinem Brett (3). Nach der Eröffnung, mit der ich als Weißer
nicht ganz zufrieden war, entschied sich mein Gegner gegen ein interessantes
Springeropfer und versuchte es stattdessen mit dem Geben eines Bauern.
Seine Stellung war danach aber nur minimal aktiver. Wir einigten uns in
der materiell nun doch reduzierten Stellung auf Remis. Den Bauern hätte
ich wohl zurückgeben müssen, danach wäre aber ein totremises
einfaches Turmendspiel entstanden. Nach dieser Punktteilung folgte ziemlich
bald ein Sieg von Martin Klinkenborg an Brett 2. Martin wählte Sizilianisch,
sein Gegner konterte mit einer Art Flügelgambit. In der sehr taktisch
geführten Partie hatte unser Mann einen Springer gegen Bauer mehr.
Und diesmal brachte Martin den Vorsprung auch sicher nach Hause und wetzte
damit die Scharte vom Vechtaspiel wieder aus. 1,5:0,5.
Am Spitzenbrett, sowie
an den Positionen 4, 5 und 8 hatten wir zu diesem Zeitpunkt ganz passable
Stellungen. Da fiel auch eine Niederlage zum zwischenzeitlichen Ausgleich
an Brett 6 nicht allzusehr ins Gewicht. Stephan Slopinski konnte dort nach
der Eröffnung nicht sehr zufrieden sein, da er sich mit dem berühmten
französischen Läufer auf c8 quälen musste. Sein Gegner wurde
am Königsflügel aktiv und baute seine Vorteile entscheidend aus.
1,5:1,5. Postwendend folgte aber die erneute Führung. Heiko Lewin
am 8. Brett steuerte einen ungefährdeten Punkt bei. Nach dem Gewinn
eines Bauern tauschte Heiko in ein einfaches Turmendspiel ab und sicherte
sich durch die aktive Stellung seines Turmes einen weiteren Bauern - 1:0.
Somit 2,5:1,5 insgesamt.
Sehr (g)ambitioniert
ging der Mannschaftsführer Manfred Gosseling an Brett 5 zu Werke.
Das Staunton-Gambit brachte ihm ein angenehmes Figurenspiel. Die Stellungsvorteile
gipfelten schließlich in eine Position, in welche sein Gegner zumindest
eine Qualität eingebüßt hätte, bei unverändert
passiverer Stellung. Hier folgte gleich die Aufgabe. 3,5:1,5. Die Entscheidung
fiel dann am Brett (4) von Frank Hildebrecht. Frank konnte seine Lieblingseröffnung
spielen und sicherte sich einen Mehrbauern, den er gut behaupten konnte.
Sein Gegner versuchte einen Angriff am Königsflügel, verlor aber
weiteres Material und gab mit entblößtem König auf. 4,5:1,5.
Somit blieben zwei
Partien, welche noch über die Höhe des Sieges entscheiden mussten.
Eine Niederlage gab es diesmal für Klaus-Dieter Smidt an Brett 7.
Klaus, der ein recht guter taktischer Spieler ist, steuerte diesmal eher
ruhigere Fahrwasser an, geriet aber im Mittelspiel am Damenflügel
zusehends unter Druck. Er hoffte noch, zumindest ein Remis retten zu können,
doch vergebens. 4,5:2,5. Als letzter war - natürlich - Edwin Lehmann
am Werke. Sein Gegner hatte nach der Eröffnung ein wohl korrektes
Opfer eines Springers gegen zwei Bauern gebracht, aber nicht genau genug
fortgesetzt. Im Endspiel stand Edwin auf Gewinn, jedoch waren beide Spieler
in horrender Zeitnot. Folgerichtig passierten beiderseits Fehler: Edwin
verpasste den vorzeitigen Gewinn, sein Gegner eine Abwicklung, die ihm
mind. Remis eingebracht hätte. Nach Ende der Zeitnotphase hatte Edwin
seinen Materialvorteil behauptet und konnte den Punkt verdientermaßen
nach Hause fahren. 5,5:2,5.
Nach diesem doppeltem
Punktgewinn kann man die nun folgenden Aufgaben schon um einiges beruhigter
angehen. Mit den ersten Punkten im Rücken tritt man nun in zwei Wochen
gegen Varel an. Varel ist eine sehr spielstarke Truppe, dennoch dürfen
wir uns auch hier etwas ausrechnen.
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Matchstatistik -
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