Kennt Ihr den?
Ein Holthuser Schachspieler
läuft durch den Heseler Wald. Da kommen ihm drei kleine Männchen
entgegen. Alle haben lange Bärte und sind gekleidet mit Zipfelmützen.
Verwundert fragt sie der Holthuser: "Sagt mal, wer seid Ihr denn?". Eines
der kleinen Männchen tritt vor und spricht: "Wir sind die sieben Zwerge!".
Der Schachspieler kratzt sich am Kopf. "Aber wenn Ihr die sieben Zwerge
seid, warum seid Ihr dann nur zu dritt?", fragt er. "Tja", sagt das Männchen,
"keine Leute, keine Leute..."
So ähnlich erging
es jedenfalls an diesem Wochenende den beiden Holthuser Mannschaften. Zwei
Spieler der Reserve konnten noch die Lücken in der 1. Mannschaft füllen,
weitere Ausfälle ließen dann für Turm II nur noch auf eine
Spielverlegung hoffen. Die wurde aber durch Staffelleiter Weber nicht
genehmigt, also musste Turm II mit 0:6 abschenken - gegen Webers Emder.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Trotz der Nachrücker konnte
auch die "Erste" nicht komplett antreten, da noch am Morgen ein Spieler
krankheitsbedingt ausfiel. Wir versuchten, das Beste aus der Lage zu machen
und fuhren trotzdem noch mit Hoffnungen zum starken Aufsteiger Turm Wilhelmshaven.
Indes, es sollte anders kommen. Fortuna war uns nicht hold, ein rabenschwarzer
Tag brachte eine hohe Niederlage. Der Abstiegskampf hat begonnen.
Zum Match selbst: Die
Teams waren etwa als gleichstark einzuschätzen, zumindest vom Papier
her. Die Gastgeber gingen aber mit 1:0 kampflos in Front, da wir Brett
sechs nicht besetzt hatten. Die Partien selbst nahmen auch keinen allzu
vielversprechenden Verlauf. So sah sich Philip Giertz an Brett acht schnell
einem Königsangriff ausgesetzt. Philip musste schließlich mit
einer Qualität weniger weiterspielen. Seine Gegnerin wickelte in ein
Endspiel ab und Philip musste aufgeben. 0:2. Dennoch durfte weiter gehofft
werden. So stand Enno Maruszczak an Brett sieben ganz gut, und vorne hatten
wir auch noch ein paar Eisen im Feuer.
Den K.O.-Schlag gab
es dann aber an Brett vier von Frank Hildebrecht. Frank hatte eine gute
Position aufgebaut und auch einen Mehrbauern erwirtschaftet. Ein Abzug
sollte die Entscheidung bringen, leider ging die abziehende Figur mit einem
Schachgebot verloren. Dieser Minusläufer war nicht zu kompensieren,
Frank gab kurz darauf auf. 0:3. Damit war die Niederlage perfekt, zumal
kurz zuvor auch Edwin Lehmann am Spitzenbrett eine Figur einbüßte,
allerdings auch nicht unbedingt in besserer Stellung. Während Edwin
noch kämpfte, gab es endlich mal eine positive Nachricht: Martin Klinkenborg
hatte remisiert. Mit Schwarz gegen den nominell stärksten Gegner an
Brett zwei nicht schlecht. Der Wilhelmshavener griff zwar munter an, Martin
hatte aber alles im Griff und hielt das Remis fest. Nach Edwins Aufgabe
stand es dann aber 0,5:4,5.
Wir hatten den Kelch
an diesem Tage aber immer noch nicht bis zur Neige gelehrt. Manfred Gosseling
an Brett fünf büßte in Zeitnot eine Qualität ein,
außerdem bekam der Gegner starken Angriff am Königsflügel.
Manfred musste aufgeben. 0,5:5,5. Dann aber gelang mir an Brett drei ein
zweites Ehrenremis. Mein Gegner spielte von Anfang an auf Position und
erzielte eine Bauernmajorität auf der Damenflanke. Anschließend
wurde in ein Endspiel abgetauscht und ich verlegte mich ganz auf das Halten
des Ergebnisses, was mir nach einem langen und mühseligen Endspielverlauf
dann auch gelang. 1:6.
Ja, und dann gab es
doch noch den Ehrenpunkt zu vermelden! Enno Maruszczak hatte zugeschlagen.
Es gelang ihm ein Zentrumsdurchbruch und die Abwicklung in ein klar besseres
Endspiel. Dieses brachte er in souveräner Manier über die Bühne.
Herzlichen Glückwunsch und - Hut ab! 2:6. Also doch noch ein versöhnlicher
Abschluß.
Wie gesagt hat nun
wohl der Abstiegskampf begonnen. Allerdings sollte man auch nicht zu schwarz
sehen. Eine Niederlage wie heute kann immer einmal passieren. Auf Grund
der Verlegung des Varelspiels haben wir nun erstmal fünf Wochen Zeit,
unsere Wunden zu lecken. Wichtig ist es jetzt, daß die Kräfte
gebündelt werden, um mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung zu
versuchen, dann in Lohne zu punkten. Wir können durchaus zuversichtlich
sein.
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Matchstatistik -
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GM Ed O'Neill
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