- Mannschaftsmeisterschaften 2003/2004 -
 

Turm Wilhelmshaven - Turm Holthusen 6:2
- Keine Leute -
- Enno Maruszczak mit der einzigen Gewinnpartie -
 
Kennt Ihr den?

Ein Holthuser Schachspieler läuft durch den Heseler Wald. Da kommen ihm drei kleine Männchen entgegen. Alle haben lange Bärte und sind gekleidet mit Zipfelmützen. Verwundert fragt sie der Holthuser: "Sagt mal, wer seid Ihr denn?". Eines der kleinen Männchen tritt vor und spricht: "Wir sind die sieben Zwerge!". Der Schachspieler kratzt sich am Kopf. "Aber wenn Ihr die sieben Zwerge seid, warum seid Ihr dann nur zu dritt?", fragt er. "Tja", sagt das Männchen, "keine Leute, keine Leute..."

So ähnlich erging es jedenfalls an diesem Wochenende den beiden Holthuser Mannschaften. Zwei Spieler der Reserve konnten noch die Lücken in der 1. Mannschaft füllen, weitere Ausfälle ließen dann für Turm II nur noch auf eine Spielverlegung hoffen. Die wurde aber durch  Staffelleiter Weber nicht genehmigt, also musste Turm II mit 0:6 abschenken - gegen Webers Emder. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Trotz der Nachrücker konnte auch die "Erste" nicht komplett antreten, da noch am Morgen ein Spieler krankheitsbedingt ausfiel. Wir versuchten, das Beste aus der Lage zu machen und fuhren trotzdem noch mit Hoffnungen zum starken Aufsteiger Turm Wilhelmshaven. Indes, es sollte anders kommen. Fortuna war uns nicht hold, ein rabenschwarzer Tag brachte eine hohe Niederlage. Der Abstiegskampf hat begonnen.

Zum Match selbst: Die Teams waren etwa als gleichstark einzuschätzen, zumindest vom Papier her. Die Gastgeber gingen aber mit 1:0 kampflos in Front, da wir Brett sechs nicht besetzt hatten. Die Partien selbst nahmen auch keinen allzu vielversprechenden Verlauf. So sah sich Philip Giertz an Brett acht schnell einem Königsangriff ausgesetzt. Philip musste schließlich mit einer Qualität weniger weiterspielen. Seine Gegnerin wickelte in ein Endspiel ab und Philip musste aufgeben. 0:2. Dennoch durfte weiter gehofft werden. So stand Enno Maruszczak an Brett sieben ganz gut, und vorne hatten wir auch noch ein paar Eisen im Feuer.

Den K.O.-Schlag gab es dann aber an Brett vier von Frank Hildebrecht. Frank hatte eine gute Position aufgebaut und auch einen Mehrbauern erwirtschaftet. Ein Abzug sollte die Entscheidung bringen, leider ging die abziehende Figur mit einem Schachgebot verloren. Dieser Minusläufer war nicht zu kompensieren, Frank gab kurz darauf auf. 0:3. Damit war die Niederlage perfekt, zumal kurz zuvor auch Edwin Lehmann am Spitzenbrett eine Figur einbüßte, allerdings auch nicht unbedingt in besserer Stellung. Während Edwin noch kämpfte, gab es endlich mal eine positive Nachricht: Martin Klinkenborg hatte remisiert. Mit Schwarz gegen den nominell stärksten Gegner an Brett zwei nicht schlecht. Der Wilhelmshavener griff zwar munter an, Martin hatte aber alles im Griff und hielt das Remis fest. Nach Edwins Aufgabe stand es dann aber 0,5:4,5.

Wir hatten den Kelch an diesem Tage aber immer noch nicht bis zur Neige gelehrt. Manfred Gosseling an Brett fünf büßte in Zeitnot eine Qualität ein, außerdem bekam der Gegner starken Angriff am Königsflügel. Manfred musste aufgeben. 0,5:5,5. Dann aber gelang mir an Brett drei ein zweites Ehrenremis. Mein Gegner spielte von Anfang an auf Position und erzielte eine Bauernmajorität auf der Damenflanke. Anschließend wurde in ein Endspiel abgetauscht und ich verlegte mich ganz auf das Halten des Ergebnisses, was mir nach einem langen und mühseligen Endspielverlauf dann auch gelang. 1:6.

Ja, und dann gab es doch noch den Ehrenpunkt zu vermelden! Enno Maruszczak hatte zugeschlagen. Es gelang ihm ein Zentrumsdurchbruch und die Abwicklung in ein klar besseres Endspiel. Dieses brachte er in souveräner Manier über die Bühne. Herzlichen Glückwunsch und - Hut ab! 2:6. Also doch noch ein versöhnlicher Abschluß.

Wie gesagt hat nun wohl der Abstiegskampf begonnen. Allerdings sollte man auch nicht zu schwarz sehen. Eine Niederlage wie heute kann immer einmal passieren. Auf Grund der Verlegung des Varelspiels haben wir nun erstmal fünf Wochen Zeit, unsere Wunden zu lecken. Wichtig ist es jetzt, daß die Kräfte gebündelt werden, um mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung zu versuchen, dann in Lohne zu punkten. Wir können durchaus zuversichtlich sein.

- Matchstatistik -
 

GM Ed O'Neill