- Mannschaftsmeisterschaften 2005/2006 -
 

Turm Wilhelmshaven - Turm Holthusen 3:5
- Who'll stop the rain* -
 
Nach der Auftaktniederlage gegen Emden war unsere Mannschaft in der zweiten Runde schon unter Zugzwang, zumal der Gegner aus Wilhelmshaven nach dem DWZ-Schnitt das einzige Team ist, was noch hinter uns rangiert. Beide Teams spielten in Bestbesetzung, für uns war erstmals der Veldhausener Neuzugang Ludger Hülsmann am Start. Den letzten Vergleich gegen die Jadestädter hatten wir vor zwei Jahren klar verloren, die Gesamtbilanz war mit jeweils zwei Siegen aber ausgeglichen. Es wurde heute ein spannender und dramatischer Fight. Zweimal konnten wir einen Rückstand umdrehen, das Endergebnis stand lange auf der Kippe. Ein "Abnutzungskampf", wie der Reporter beim gestrigen Fußballänderspiel meinte...

Zu den Partien: Stephan Slopinski an Brett 7 hatte eine offene Spielweise gewählt, aber durch ein taktisches Versehen einen Bauern verloren. In dem Bemühen, eine Wende herbeizuführen, ging ein zweiter Bauer verloren, dies war letztlich nicht mehr zu kompensieren. 0:1. Kopf hoch, Stephan. Bessere Zeiten werden kommen! Der Ausgleich ließ denn auch nicht lange auf sich warten. Edwin Lehmann konnte am Spitzenbrett eine schöne, positionelle Leistung bieten. Er konnte eine Kombination des Gegners mit einen Zwischenzug kontern und hatte einen materiellen Vorteil von zwei Figuren und Bauer gegen Turm. In dem anschließenden Endspiel tauschte Edwin alles ab und behielt ein Bauernendspiel mit zwei Mehrbauern, sein Gegner mußte aufgeben 1:1.

Gut sah es zunächst auch bei Manfred Gosseling an Brett 4 aus. Die Damen waren früh getauscht und Manfred hatte das Läuferpaar und die bessere Bauernformation, sein Gegner hatte gleich zwei Doppelbauern. Das Endspiel behandelte der Wilhelmshavener aber genau und Manfred verlor einen Bauern, danach ging es langsam bergab. 1:2. Damit war Manfreds schöne Serie leider gerissen, seine letzte Niederlage in der Mannschaft datierte vom 25.04.'04.

Doch wir waren weiter dabei. Eine gute Leistung von Frank Hildebrecht an Brett 3 hielt uns weiter im Match. Frank suchte sein Spiel am Damenflügel, während sein Gegner auf der Königsseite operierte. Frank meinte, bereits leicht besser zu stehen, als er durch eine sehenswerte Kombination einen Springer gewinnen konnte. Der Wilhelmshavener spielte noch etwas weiter, aber diesen Nachteil konnte er nicht mehr ausgleichen. 2:2. Die Lage in den übrigen Partien ließ auf einen engen Schluß deuten. An zwei Brettern war die Lage kritisch für uns, die beiden anderen standen zumindest ausgeglichen. Es sah also eher schlecht aus.

Einen ganz wichtigen Punkt steuerte dann einmal mehr Martin Klinkenborg bei, der zur Zeit wieder in großer Form zu spielen scheint. In seiner Partie an Brett zwei kam Martin ganz gut aus der Eröffnung. Er konnte einen Springer im gegnerischen Lager einpflanzen. Hierfür gab sein Gegner die Qualität und stürmte am Königsflügel mit den Bauern los. Martin gab später die Qualität zurück. In Zeitnot lehnte er ein Remisangebot ab und kam nach einem Springeropfer seines Gegners in Vorteil. Er startete einen Gegenangriff und holte den Punkt. 3:2. An Brett 5 war ich gut aus der Eröffnung gekommen und hatte einen gewinnverheißenden Angriff. Hier wählte ich aber den falschen Plan und übersah ein gegnerisches Rettungsmanöver. Ich bekam zwar die Dame, doch mein Gegner hatte dafür drei Leichtfiguren, die dann gut im (Gegen-)Angriff zusammenspielten. Die Stellung war nicht mehr zu halten. 3:3. In Mannschaftskämpfen fehlt mir zur Zeit einfach das Schlachtenglück.

Zu diesem Zeitpunkt stand Ludger Hülsmann an Brett 6 in etwa ausgeglichen, die Entscheidung schien deswegen an Brett 8 zu fallen. Heiko Lewin stand zunächst etwas passiver, kam aber wieder ganz gut ins Spiel, nachdem der gegnerische Angriff am Königsflügel nicht weiterkam. Da Heiko sehr genau spielen mußte, verlor er leider sehr viel Zeit. Er dürfte am Ende noch vielleicht knapp zwei Minuten gehabt haben. In dieser Zeitnotphase spielte dann sein Gegner, der noch über 20 Minuten auf der Uhr hatte, sehr langsam und holte nach Zeit noch auf. In einer lt. Heiko etwa gleichen Stellung fiel dann sogar das Blättchen des Wilhelmshaveners! 4:3. Zusammengerechnet mit der letzten Saison war das Heikos achter Sieg en suite. Tolle Leistung!

Endgültig in Jubel ausbrechen durften wir dann an Brett 6. Ludger kam mit Schwarz gut aus der Eröffnung und hatte eigentlich auch immer mindestens Ausgleich. Nach ein paar Abtauschen schien wenig los, doch unser Mann drang dann mit der Dame am selbigen Flügel ein. Der Wilhelmshavener hielt im Endspiel mit Dame und Springer aber alles zusammen. Da bei Heiko aber zu diesem Zeitpunkt noch alles offen war, wich Ludger dem Remis aus und konnte letztlich seinen Springer offensiv und entscheidend am Königsflügel einparken und mit Königsangriff durchkommen. 5:3! Gelungener Auftakt für den Neuzugang!

Happy End also doch noch nach einem großen Kampf, der lange offen war. Dank unserer recht ausgeglichenen Besetzung konnten wir es kompensieren, daß so Punktegaranten wie Manfred und Stephan heute ausnahmsweise mal verloren haben. Das sollte man nicht zu tragisch nehmen, beim nächsten Mal brechen wir den Bann! Was bleibt, sind zwei Punkte auf der Habenseite, die im Kampf gegen den Abstieg sehr wichtig waren. Nächster Gegner ist in zwei Wochen die Mannschaft von Papenburg.

- Matchstatistik -
 

Stimmen zum Spiel
Robert F., Reykjavik: "Prost, heute haben sich die Holthuser ihren ersten Sieg redlich verdient!"
 
* im Knurhähnchen lief heute Creedence Clearwater Revival, irgendwie gefiel mir die Überschrift...