Nach der Auftaktniederlage
gegen Emden war unsere Mannschaft in der zweiten Runde schon unter Zugzwang,
zumal der Gegner aus Wilhelmshaven nach dem DWZ-Schnitt das einzige Team
ist, was noch hinter uns rangiert. Beide Teams spielten in Bestbesetzung,
für uns war erstmals der Veldhausener Neuzugang Ludger Hülsmann
am Start. Den letzten Vergleich gegen die Jadestädter hatten wir vor
zwei Jahren klar verloren, die Gesamtbilanz war mit jeweils zwei Siegen
aber ausgeglichen. Es wurde heute ein spannender und dramatischer Fight.
Zweimal konnten wir einen Rückstand umdrehen, das Endergebnis stand
lange auf der Kippe. Ein "Abnutzungskampf", wie der Reporter beim gestrigen
Fußballänderspiel meinte...
Zu den Partien: Stephan
Slopinski an Brett 7 hatte eine offene Spielweise gewählt, aber durch
ein taktisches Versehen einen Bauern verloren. In dem Bemühen, eine
Wende herbeizuführen, ging ein zweiter Bauer verloren, dies war letztlich
nicht mehr zu kompensieren. 0:1. Kopf hoch, Stephan. Bessere Zeiten
werden kommen! Der Ausgleich ließ denn auch nicht lange auf sich
warten. Edwin Lehmann konnte am Spitzenbrett eine schöne, positionelle
Leistung bieten. Er konnte eine Kombination des Gegners mit einen Zwischenzug
kontern und hatte einen materiellen Vorteil von zwei Figuren und Bauer
gegen Turm. In dem anschließenden Endspiel tauschte Edwin alles ab
und behielt ein Bauernendspiel mit zwei Mehrbauern, sein Gegner mußte
aufgeben 1:1.
Gut sah es zunächst
auch bei Manfred Gosseling an Brett 4 aus. Die Damen waren früh getauscht
und Manfred hatte das Läuferpaar und die bessere Bauernformation,
sein Gegner hatte gleich zwei Doppelbauern. Das Endspiel behandelte der
Wilhelmshavener aber genau und Manfred verlor einen Bauern, danach ging
es langsam bergab. 1:2. Damit war Manfreds schöne Serie leider
gerissen, seine letzte Niederlage in der Mannschaft datierte vom 25.04.'04.
Doch wir waren weiter
dabei. Eine gute Leistung von Frank Hildebrecht an Brett 3 hielt uns weiter
im Match. Frank suchte sein Spiel am Damenflügel, während sein
Gegner auf der Königsseite operierte. Frank meinte, bereits leicht
besser zu stehen, als er durch eine sehenswerte Kombination einen Springer
gewinnen konnte. Der Wilhelmshavener spielte noch etwas weiter, aber diesen
Nachteil konnte er nicht mehr ausgleichen. 2:2. Die Lage in den
übrigen Partien ließ auf einen engen Schluß deuten. An
zwei Brettern war die Lage kritisch für uns, die beiden anderen standen
zumindest ausgeglichen. Es sah also eher schlecht aus.
Einen ganz wichtigen
Punkt steuerte dann einmal mehr Martin Klinkenborg bei, der zur Zeit wieder
in großer Form zu spielen scheint. In seiner Partie an Brett zwei
kam Martin ganz gut aus der Eröffnung. Er konnte einen Springer im
gegnerischen Lager einpflanzen. Hierfür gab sein Gegner die Qualität
und stürmte am Königsflügel mit den Bauern los. Martin gab
später die Qualität zurück. In Zeitnot lehnte er ein Remisangebot
ab und kam nach einem Springeropfer seines Gegners in Vorteil. Er startete
einen Gegenangriff und holte den Punkt. 3:2. An Brett 5 war ich
gut aus der Eröffnung gekommen und hatte einen gewinnverheißenden
Angriff. Hier wählte ich aber den falschen Plan und übersah ein
gegnerisches Rettungsmanöver. Ich bekam zwar die Dame, doch mein Gegner
hatte dafür drei Leichtfiguren, die dann gut im (Gegen-)Angriff zusammenspielten.
Die Stellung war nicht mehr zu halten. 3:3. In Mannschaftskämpfen
fehlt mir zur Zeit einfach das Schlachtenglück.
Zu diesem Zeitpunkt
stand Ludger Hülsmann an Brett 6 in etwa ausgeglichen, die Entscheidung
schien deswegen an Brett 8 zu fallen. Heiko Lewin stand zunächst etwas
passiver, kam aber wieder ganz gut ins Spiel, nachdem der gegnerische Angriff
am Königsflügel nicht weiterkam. Da Heiko sehr genau spielen
mußte, verlor er leider sehr viel Zeit. Er dürfte am Ende noch
vielleicht knapp zwei Minuten gehabt haben. In dieser Zeitnotphase spielte
dann sein Gegner, der noch über 20 Minuten auf der Uhr hatte, sehr
langsam und holte nach Zeit noch auf. In einer lt. Heiko etwa gleichen
Stellung fiel dann sogar das Blättchen des Wilhelmshaveners! 4:3.
Zusammengerechnet mit der letzten Saison war das Heikos achter Sieg en
suite. Tolle Leistung!
Endgültig in Jubel
ausbrechen durften wir dann an Brett 6. Ludger kam mit Schwarz gut aus
der Eröffnung und hatte eigentlich auch immer mindestens Ausgleich.
Nach ein paar Abtauschen schien wenig los, doch unser Mann drang dann mit
der Dame am selbigen Flügel ein. Der Wilhelmshavener hielt im Endspiel
mit Dame und Springer aber alles zusammen. Da bei Heiko aber zu diesem
Zeitpunkt noch alles offen war, wich Ludger dem Remis aus und konnte letztlich
seinen Springer offensiv und entscheidend am Königsflügel einparken
und mit Königsangriff durchkommen. 5:3! Gelungener Auftakt
für den Neuzugang!
Happy End also doch
noch nach einem großen Kampf, der lange offen war. Dank unserer recht
ausgeglichenen Besetzung konnten wir es kompensieren, daß so Punktegaranten
wie Manfred und Stephan heute ausnahmsweise mal verloren haben. Das sollte
man nicht zu tragisch nehmen, beim nächsten Mal brechen wir den Bann!
Was bleibt, sind zwei Punkte auf der Habenseite, die im Kampf gegen den
Abstieg sehr wichtig waren. Nächster Gegner ist in zwei Wochen die
Mannschaft von Papenburg.
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Matchstatistik -
Stimmen zum
Spiel
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Robert F., Reykjavik:
"Prost, heute haben sich die Holthuser ihren ersten Sieg redlich verdient!" |
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im
Knurhähnchen lief heute Creedence Clearwater Revival, irgendwie gefiel
mir die Überschrift... |