- Mannschaftsmeisterschaften 2008/2009 -

 
SC Ganderkesee - Turm Holthusen 5:3
- Standardergebnis wurde eingefahren -
 
Bezirksliga, 2. Runde: Nach dem Auftaktunentschieden gegen Lohne ging es nun nach Ganderkesee. Muß ich nochmal erwähnen, daß wir gegen diesen Gegner noch nie gewinnen konnten? Habe ich doch schon letztes Jahr! Und auch diesmal war es nicht anders. In fünf Vergleichen gab es bislang nur zwei Ergebnisse: Entweder holten wir ein 4:4 oder wir verloren mit exakt 3:5. Und auch diesmal...

Wir mussten heute auf Andreas Slopinski verzichten, dafür spielte erstmals Keno Lübsen. Er machte seine Sache recht gut und auch sonst hatten wir alles an Bord. Auch auf dem Papier waren wir zumindest nicht Außenseiter, immerhin an vier Brettern hatten wir einen DWZ-Vorsprung von ca. 100 Punkten. In Summe würde ich sagen, Holthusen eventuell leicht im Vorteil. Der Kampf wogte hin und her, alle Partien wurden entschieden und erst am Schluß schlug dann das Pendel aus - zugunsten der Gastgeber.

Doch der Reihe nach: An Brett 8 gab Keno wie gesagt einen guten Einstand. Bis ins Endspiel war die Partie völlig ausgeglichen. Bei symmetrischer Bauernstruktur hatte Keno Läufer gegen Springer + die Damen auf dem Brett. Unser Spieler tauschte dann die Damen, was ihn etwas in Nachteil brachte, denn der Springer erwies sich als stärker und ging schließlich auf Bauernraub am Damenflügel aus, was die Entscheidung brachte. 0:1. Schade, aber dennoch Lob für eine gute Leistung an unseren jüngsten Spieler!

Der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten. Martin Klinkenborg hatte an Brett 2 einen flexiblen Aufbau gewählt und die Felderschwächen im gegnerischen Lager gut nachweisen können. Ein Remis lehnte er ab und gewann wenig später eine Figur gegen Bauer durch ein Fesselungsmotiv. Das war natürlich hier die Entscheidung und der Ausgleich. 1:1. Auch sonst standen wir zu diesem Zeitpunkt gut im Saft: Ludger Hülsmann und ich hatten identische Eröffnungen auf dem Brett und von Beginn an druckvolles Spiel, auch Heiko Lewin konnte sich über zuwenig Angriffsmöglichkeiten nicht beklagen. Manfred Gosseling und Manfred Lennartz waren ebenfalls zufriedenstellend aus der Eröffnung gekommen und wir schienen auf einem guten Weg.

Aber es gab dann zunächst einen Rückschlag am Spitzenbrett: Bei Edwin Lehmann hatte sich eine taktische Partie mit einer Serie von Abtauschmanövern ergeben, und man landete schnell im Endspiel. In jenem hatte Edwin einen Mehrbauern, aber meinte selbst hinterher, er hätte zu dem Zeitpunkt schlechter gestanden. Wir hofften aber zumindest auf ein Remis, doch das gegnerische Figurenspiel war wohl zu aktiv und Edwin verlor. 1:2. Das war sicherlich ein schmerzlicher Rückschlag an dieser Stelle.

Jetzt jedoch konnte erstmal an zwei gutstehenden Brettern die Ernte eingefahren werden: Heiko an Brett 7 öffnete die f-Linie gegen den kurz rochierten gegnerischen König und brachte nach und nach alle Figuren für den Angriff in Stellung. Dieser gipfelte dann in einem Einschlag auf f7, wonach Heiko schonmal einen Mehrbauern besaß. Um den Angriff zumindest einstweilen abzuwehren, mußte sein Gegner weiteres Material ins Geschäft stecken und hatte irgendwann einen Turm weniger, was Heiko sich auch nicht mehr nehmen ließ. 2:2.

In meiner Partie hatte ich an Brett 3 Raum im Zentrum und Angriff am Königsflügel. Mein Gegner riegelte dort ab, aber ich konnte am Damenflügel weitermachen. Irgendwann gewann ich als Folge einen Bauern im Zentrum, es wurde aber sehr taktisch und ich mußte den Bauern auch wieder abgeben. Nach einem Springerverlust wenig später setzte mein Gegner nochmal alles auf eine Karte, aber ich gewann eine weitere Figur und die Partie war gelaufen. 3:2.

Die Führung, aber mittlerweile sah es nicht mehr ganz so rosig aus. Ludgers Druck war ein wenig verflogen, Manfred G. stand materiell im Nachteil und Manfred L. immer noch ungefähr ausgeglichen. Wir hofften zumindest auf ein 4:4, aber verloren nach und nach alle drei Partien. Manfred G. an Brett 4 stand nach der Eröffnung ganz ok und hatte mit Schwarz einen flexiblen Aufbau gewählt. Allerdings konnte der Gegner mit einer Gabel und weiteren Tricks auf c7 einschlagen, was Manfred eine Qualität kostete. In der Folge setzte unser Mann nochmal alles auf eine Karte, hatte aber zunehmend auch mit der Zeitnot zu kämpfen. Am Ende war diese Partie nicht zu halten. 3:3.

Eine Zeitnotschlacht hatte sich auch bei Manfred L. an Brett 6 ergeben. Beide Spieler hatten in einer ausgeglichenen, aber nicht unbedingt einfachen Stellung nicht mehr viel Zeit bis zur Kontrolle. Manfred geriet dann etwas unter Druck und konnte plötzlich ein Matt nur unter Materialverlust abwenden. Somit war auch diese Partie verloren. 3:4. Die Hoffnung ruhte nun also auf Ludger an Brett 5. Dies war wohl die größte Kampfpartie heute.

Ludger hatte im Mittelspiel klare Vorteile. Ein schön placierter Springer im gegnerischen Lager und eine geschwächte Königsstellung beim Gegner gipfelten dann darin, daß Ludger eine Qualität gegen einen Bauern gewinnen konnte und auch weiterhin aktiver stand. Vielleicht war sein Damentausch zu früh, nicht leicht zu sagen, aber der Gegner erhielt plötzlich drei verbundene Freibauern im Zentrum, von denen unser Mann nur einen rasieren konnte. Die beiden anderen waren so stark, daß der gegnerische Läufer Ludgers Turm überlegen war. Die Partie ging verloren. 3:5.

Ok, also Abstiegskampf in dieser Saison. Aber davon musste man ohnehin ausgehen. Es wird nicht leicht, aber im Moment gibt es noch keinen Grund, die Flügel hängen zu lassen. Nächster Gegner in vier Wochen ist der SC Wilhelmshaven daheim.

- Matchstatistik -
 

Warten auf den ersten Sieg gegen Ganderkesee