Im Nachholspiel der
3. Runde daheim gegen Varel gab es ein hartumkämpftes Unentschieden
nach einer langen Schlacht. Gegen die auf dem Papier etwas favorisierten
Gäste gingen wir zwar früh in Führung, allerdings schwächelten
wir an den vorderen Brettern. Varel schlug zurück und am Ende konnten
wir noch geradeso ein 4:4 festhalten. Da wir in Bestbesetzung waren, hatten
wir auf einen Sieg gehofft, können aber mit dem Punkt auch leben.
Ob er jedoch im Abstiegskampf reicht, wird sich in den kommenden Monaten
zeigen. Hier nun der Spielbericht, wobei anzumerken ist, daß der Autor
evtl. nicht alle Partien völlig korrekt erfasst hat, da die Partien
diesmal durch die Bank recht schwierig waren und sich z. T. auch drastische
Wendungen ergaben.
Brett 7 ist vielleicht
das beste Beispiel. Heiko Lewin eröffnete eigentlich ganz passabel,
verlor dann aber irgendwo eine Figur. Heiko spielte noch etwas weiter und
prompt stellte auch sein Gegner eine Figur ein. Nach Abtausch der Damen
hatte Heiko ein Doppelturmendspiel mit zwei Mehrbauern, was er dann einfahren
konnte. 1:0. Der erste aber, der richtig gut stand, war Klaus-Dieter Smidt
an Brett 8. Klaus' Gegner spielte Wolga-Gambit, allerdings wohl nicht ganz
korrekt. Klaus kam gut heraus und hatte nachher sogar zwei Mehrbauern.
Statt dann alles in ein gewonnenes Bauernendspiel abzutauschen, setzte Klaus
weiter auf Taktik. Sein Gegner schien noch einmal in die Partie zurückzukommen,
doch Klaus fand dann doch noch in ein siegreiches Endspiel. 2:0.
Heute ging's also zunächst
an den hinteren Brettern los. Folgerichtig kommen wir also zu Brett 6.
Hier hatten wir DWZ-mäßig heute den größten Nachteil.
Stephan Slopinski konnte aber ein offenes Feldspiel mit gleichen Spielanteilen
herstellen. Sein Gegner tat sich schwer, Druck zu machen, und versuchte
es schließlich taktisch am Damenflügel. Stephan vermied aber
Materialverlust und nach Generalabtausch war nur noch jeweils ein Läufer
auf dem Brett und ein b-Bauer für den Gastspieler. Dieses schwierige
Endspiel war für ihn wahrscheinlich gewonnen, doch er fand den Weg
nicht und letztlich erreichte Stephan ein Remis durch Stellungswiederholung.
2,5:0,5. Starke Leistung!
Fortuna schien also
doch auf unserer Seite, aber an den vorderen Brettern sah es nicht gut
aus. Das Blatt wendete sich am zweiten Brett. Martin Klinkenborg hatte
in der Eröffnung eine überlegene Stellung herausgeholt und konnte
nach belieben aufspielen. Der Figurengewinn, den er gesehen hatte, erwies
sich jedoch als trügerisch, denn sein Gegner bekam für die Figur
einen starken Freibauern. Doch der Vareler ließ den sofortigen Gewinn
aus (26. Zug) und Martin entschlüpfte in ein haltbares Endspiel. In
übler Zeitnot verteidigte Martin die schwere Stellung sehr stark und
korrekt. Erst acht Züge nach der Zeitnot patzte Martin und stellte
die Partie doch noch weg. 2,5:1,5.
Der Ausgleichstreffer
ließ auch nicht lange auf sich warten. An meinem Brett (3) war eigentlich
lange Zeit nichts los, ich stand zwar vielleicht ein wenig unter Druck,
aber nichts dramatisches passierte. Irgendwie lavierte ich mich aber in
ein schlechtes Turmendspiel mit einem Minusbauern. Mein Turm war zwar noch
aktiv, aber sein König war aktiver als meiner, was den Ausschlag gab.
Ich konnte eine Umwandlung nicht verhindern und gab auf. 2,5:2,5.
Doch Fortuna besann
sich noch einmal eines besseren und lächelte uns am Spitzenbrett wieder
zu. In einer sehr geschlossenen (und für mich völlig unübersichtlichen)
Eröffnung ballten sich sämtliche Figuren am Damenflügel
zusammen. Es gab ein paar Tausche und als der Rauch sich legte, hatte Edwin
Lehmann plötzlich eine Verluststellung. Sein Gegner spielte in der
Folge aber nicht immer genau genug und es ergab sich ein einfaches Turmendspiel
mit eins zu zwei Bauern aus unserer Sicht. Dieses konnte Edwin Remis halten.
3:3.
Blieben zwei Partien.
An Brett vier prallten zwei Taktiker aufeinander. Frank Hildebrecht erreichte
mit Weiß vermutlich zu wenig, immerhin ergab sich noch ein einfaches
Turmendspiel (nach Damentausch) mit einem Minusbauern. Dann gewann aber
der Vareler noch einen zweiten, wonach Franks Schicksal besiegelt schien.
Also mußte Manfred Gosseling an Brett 5 es machen - mal wieder! Der
"Retter von Lohne" spielte gegen einen taktisch eingestellten Gegner eine
wilde Partie, an der Fritz seine wahre Freude gehabt hätte. Vielleicht
hat Manfred vorher bereits einmal eine gute Gelegenheit ausgelassen, so
um den 23. Zug zeigt Fritz bereits Gewinn an. Es war aber schwierig, die
Materialkonstellation war drei Leichtfiguren + Turm gegen zwei Türme,
Leichtfigur und Bauer. Hier die Stellung nach dem 46. Zug von Schwarz:
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Weiß am
Zug
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Die Stellung ist äußerst
unklar. Der weiße König des Varelers steht hier etwas prekär.
Weiß überlegte hier lange und spielte dann 47. Te8?, was Manfred
natürlich mit 47. ... Th1+ beantwortete. Es folgte: 48. Lh2 S3-g4
49. Texe5+ Lxe5 50. Txe5+ Sxe5 und nach 51. Kg2 zog Manfred einfach Ta1
und hatte einen Mehrturm erwirtschaftet. Das war das 4:3. Wir waren gerettet!
Frank Hildebrecht verlor dann noch sein Endspiel, was sich ja bereits abzeichnete.
4:4 somit! Dies entspricht auch dem Mannschaftspunktverhältnis, was
Holthusen derzeit aufweist. Momentan also gesichertes Mittelfeld, doch
gute Gegner kommen noch. Nächste Woche hat Turm spielfrei, weiter
geht es am 15.02. daheim gegen Ganderkesee.
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Matchstatistik -
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Bowling for
Bobby
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