Bezirksliga, 3. Runde,
Heimspiel gegen Vechta, und immer noch kein Ende der Holthuser Serie in
Sicht. Unsere Mannschaft gewann auch ihr drittes Saisonspiel, wonach sich
natürlich unvermittelt die Frage stellt, ob es sich hierbei um einen
Startrekord für uns handelt. Ja, auf jeden Fall, in der Bezirksliga
haben wir das noch nie geschafft. Obschon wir heute mit Manfred Gosseling
und Andreas Slopinski auf zwei wichtige Spieler verzichten mußten,
mußte auch der dritte Gegner in dieser Saison dran Glauben.
Vechta hatte - nach
der Meldeliste zu urteilen - ebenfalls nicht alles mit dabei, außerdem
ließen die Gäste das Spitzenbrett unbesetzt. Martin Klinkenborg
brauchte demzufolge nicht einzugreifen. Schön für die Mannschaft,
schade für Martin, welcher extra für den Kampf Urlaub eingereicht
hatte. Nun denn! Auf Grund unserer oben genannten Ausfälle gab es
ein Comeback an Brett 8 zu feiern - Johannes Hilbrands spielte seine erste
Partie in der "Ersten" seit fünfeinhalb Jahren, und er sollte seine
Sache sehr gut machen.
1:0 also durch
das kampflose Brett 1. Die nächste Entscheidung fiel relativ zeitig
an Brett 7. Manfred Lennartz nahm eine Remisofferte seines Gegners an.
Manfred meinte, seine Türme wären zwar besser placiert als ihre
Gegenüber, aber dafür hätte der Gegner bessere Läufer.
Ansonsten war wohl nicht viel los. 1,5:0,5. Die sonstige Lage zu
diesem Zeitpunkt war offen. Eine schnelle Entscheidung aber bahnte sich
dann an Brett 6 an. Heiko Lewin hatte seinem Gegner einen Doppelbauern
auf der Königsflanke beigebracht, ansonsten schien die Stellung aber
noch ausgeglichen. Heiko stand im Zentrum jedoch besser und öffnete
dort zum richtigen Zeitpunkt. Sein Angriff erwies sich als schneller als
das Gegenspiel am Königsflügel. 2,5:0,5.
Das sah eigentlich
recht komfortabel aus, gelaufen war es aber noch lange nicht. Etwas Sorgen
machte uns unser Comebacker an Brett 8. Johannes, der in den letzten fünf
Jahren nur zwei Turnierpartien gespielt hat, verlor nach der Eröffnung
einen Bauern am Damenflügel und hatte auch im Zentrum einen rückständigen
Bauern. Er opferte dann einen Turm und erhielt Gegenspiel, zumindest einen
Springer mußte sein Gegner wieder zurückgeben. In dem Endspiel
jedoch hatte Johannes Minusqualle und -bauer. Der Vechteraner sah sich
aber gezwungen, auch noch die Qualle wieder abzugeben, und das einfache
Turmendspiel mit einem Bauern weniger für unseren Mann wurde dann
Remis gegeben. Uff, ein harter Kampf. 3:1.
Hiernach sah es erstmals
danach aus, daß wir den Wettkampf heute gewinnen könnten. Dann
passierten aber zwei Mißgeschicke, ein kleineres und ein größeres.
Unser Brett 5, Ludger Hülsmann, hatte sich mit Schwarz gut aufgebaut
und den Gegner durch einen Zentrumsvorstoß eingeengt. Ludger öffnete
dann am Damenflügel und drang langsam ein, es sah schon recht verdächtig
aus. Sein dynamischer Bauernvorstoß dann allerdings scheiterte daran,
daß eben der Bauer gefesselt war. Da er ihn aber ja berührt
hatte, und der Bauer schlagen konnte, mußte er diesen Zug ausführen.
Zum Glück konnte er mit dem Zug einen Läufer rauslöten und
der Zug war wohl ganz okay, auf jeden Fall gut genug für ein Remis,
auf das man sich nach ein paar Abtauschen dann auch einigte. 3,5:1,5.
Das größere
Mißgeschick war an Brett 3, denn hier verloren wir die Partie. Frank
Hildebrecht hatte in einer komplizierten Partie mit Schwarz wohl Ausgleich,
aber irgendwann konnte sein Gegner am Damenflügel zwei Bauern gewinnen.
In dem Endspiel mit Dame und Springer verlor Frank in starker Zeitnot durch
einen Damenspieß dann den Zossen, aber die Stellung war wohl auch so verloren.
Anschlußtor Vechta, 3,5:2,5. Mußten wir doch noch einmal
zittern in den letzten beiden Partien?
Ein bißchen.
Edwin Lehmann an Brett 2 kam recht gut aus der Eröffnung und schien
aktiver zu stehen. Irgendwann gewann er dann auch einen Bauern und später
hatte er eine Qualität gegen einen Bauern mehr, aber sein Gegner stand
noch recht aktiv und Edwin war auch in Zeitnot - ergo alles noch ein wenig
unklar. Ich selber an Brett 4 hatte ein eher positionelles Spiel, irgendwann
öffnete sich aber die c-Linie und wir kloppten alle Schwerfiguren
heraus. In dem Leichtfigurenendspiel hatte ich die etwas bessere Bauernstruktur,
es war aber remisverdächtig, Zweimal lehnte ich jedoch Remis ab, bei
3:1 und kurz danach noch einmal. Die Verlustgefahr war ja minimal.
Denn erstmal sehen,
was Edwin hat. Und Edwin hat sein Endspiel in der Tat sehr gut behandelt,
konnte sich befreien und einen Freibauern auf dem Damenflügel in Gang
setzen. Bei mir war das Endspiel inzwischen zu einem reinen Bauernendspiel
geworden. Dieses knetete ich dann langsam in die Gewinnzone, da meine Struktur
wie gesagt etwas besser war. Edwin beendete seine Partie schließlich
siegreich, 4,5:2,5, unmittelbar darauf auch ich, 5,5:2,5.
Damit stehen wir mit
nun 6:0 Punkten in der Tabelle hervorragend da. Das muß heute die
halbe Miete im Kampf um das Saisonziel gewesen sein, welches da lautet:
Klassenerhalt. Nun können wir beruhigt das letzte Spiel des Kalenderjahres
angehen, der Gegner heißt dann Rhauderfehn. Die Fehntjer haben in
den letzten ein-zwei Jahren kräftig auf dem Transfermarkt zugeschlagen,
es erwartet uns also eine schwere Aufgabe.
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Matchstatistik -
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Zahnklempner Bobby
Fischer meint: Besser Zahnlücke, als Bauernbresche.
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