- Mannschaftsmeisterschaften 2002/2003 -
 

Ganderkesee - Turm Holthusen 4:4
- Edwin Lehmann und Klaus-Dieter Smidt siegreich -
 
Der letzte Gegner in diesem Jahr war für unser Bezirksligateam der SC Ganderkesee. Um ein Haar wäre diese Runde den Witterungsbedingungen zum Opfer gefallen. Da für Norddeutschland eine Unwetterwarnung ausgerufen war, mussten letztlich unsere beiden Mannschaften für sich entscheiden, ob man das Risiko einer Autofahrt auf sich nimmt. Die "Erste" wollte fahren, während Turm II sich anders entschied und das Spiel in Esens absagte. Auf der Rückfahrt von Ganderkesee geriet man dann tatsächlich in Eisregen, kam aber unversehrt zurück.

Zum Spiel: wir wollten ganz gerne zwei Punkte mitnehmen, zumal in den folgenden Runden die Gegner nicht leichter werden. Die Voraussetzungen gegen Ganderkesee waren etwa ausgeglichen. Der Gastgeber konnte in Wunschformation antreten, auch wir hatten lediglich Brett 8 zu ersetzen - für Heiko Lewin spielte Andreas Slopinski. Zwei Dinge wären noch erwähnenswert: Zum einen konnten wir bisher gegen Ganderkesee noch nie gewinnen (3:5 und 4:4), zum anderen die Tatsache, daß Ganderkesee bzgl. des Spiellokals auf das Airporthotel ausweichen musste. Nettes Ambiente, allerdings gab es neben den Roll- auch Kegelbahnen, welche direkt über dem im Kellerbereich gelegenen Spielsaal lagen. Somit konnten die Schachspieler ihre Züge sozusagen mit akustischem Beiklang auf das Brett zimmern. Hey, cool, diese Variante hatten wir bisher noch nicht! :-)

Nun aber endlich zum Spiel: es begann mit einem Remis an Brett 2 mit Martin Klinkenborg. Martin hatte in einer eher taktisch geführten Partie am Königsflügel das Spiel gesucht, war nun aber nicht mehr ganz zufrieden. Er nahm ein Remisangebot an. 0,5:0,5. Allgemein war die Lage zu diesem Zeitpunkt aus Holthuser Sicht eher schlecht. Frank Hildebrecht an Brett 4 hatte einen Minusbauern, nachdem sein Gegner zwischenzeitlich ein Opfer gespielt hatte. Gewinnstellungen waren auch noch nirgendwo zu sehen, als wir dann in Rückstand gerieten.

Dies passierte an Brett 8 bei Andreas. Sein Gegner hatte eine Figur geopfert, und Angriff erhalten. Andreas spielte zunächst korrekt weiter, und ein zwingender Gewinn für seinen Gegner war nicht zu sehen. Unser Mann griff aber doch noch fehl und der gegnerische Angriff schlug durch - 0,5:1,5. Allerdings kein Beinbruch für Andreas, der hier sein Debüt in der ersten Mannschaft gegeben hatte. Der Ausgleich ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Edwin Lehmann am Spitzenbrett spielte gewohnt solide, bis er seinen Gegner durch eine kleine, aber nette Kombination um eine Leichtfigur erleichtern konnte. Er kann's also auch taktisch! Schöner Jahresabschluß für Edwin. 1,5:1,5.

Ein Remis konnte Mannschaftsführer Manfred Gosseling an Brett 5 beisteuern. Um ein Haar wäre es sogar ein ganzer Punkt gewesen. In einer guten Stellung hatte Manfred die Wahl zwischen zwei Plänen, wobei der gewählte aber schließlich dank der genauen Verteidigung seines Gegners nur ins Remis mündete. Die andere Variante hätte vermutlich gewonnen. 2:2. Nun gingen wir aber plötzlich sogar in Führung: Ausgerechnet Klaus-Dieter Smidt, bei dem es bisher in dieser Saison noch nicht so mitlief, konnte einen vollen Punkt beisteuern. Die Partie war recht offen angelegt. Einen zwischenzeitlichen Mehrbauern musste Klaus zwar wieder zurückgeben, stand aber aktiver. Sein Gegner war in horrender Zeitnot und griff letztlich in kritischer Lage fehl und verlor Material. 3:2.

Sollte es hier doch noch was mit einem Sieg werden? Immerhin hatten wir aber noch die auf Verlust stehende Partie von Frank an Brett 4, welcher mittlerweile zwei Bauern weniger hatte. Er kämpfte aber im Endspiel ums Remis. Als nächstes war meine Partie beendet. Mit der Eröffnung konnte ich nicht ganz zufrieden sein, mein Gegner konnte mit Schwarz leicht ausgleichen. Es wurde letztlich in ein Endspiel getauscht, in welchem der ihm verbliebene Springer etwas stärker war, als mein Läufer. Ausserdem waren noch jeweils die beiden Türme am Brett. Ich musste noch genau spielen, um das Remis zu sichern, aber letztlich hielt alles zusammen und es kam nach doppeltem Turmtausch zur Punktteilung. 3,5:2,5.

Remislich sah es auch an Brett 6 bei Stephan Slopinski aus. Stephan zeigte sich in der Eröffnung flexibel: was lange Zeit wie ein Damengambit aussah, verwandelte sich plötzlich in einen Stonewall. Es kam zu verschachtelten Bauernstellungen. Der Gastspieler versuchte zwar noch, am Damenflügel durchzubrechen, doch vergeblich. Man rührte Beton an und tauschte in eine an sich klare Remisstellung ab. Das Angebot wollte Stephans Gegner aber noch nicht annehmen, da Brett 4 noch spielte. Frank verteidigte sich dort noch recht erfinderisch, es wurde aber dann doch kritisch, obschon er einen Bauern zurückgewinnen konnte. Nach einem Fehler musste er aber abrupt aufgeben, er verlor durch eine lüsterne Springergabel eine Figur. 3,5:3,5. Hiernach einigte man sich an Brett 6 augenblicklich auf ein Remis. 4:4.

Fazit: Um es mit dem bekannten Fussballtrainer Heynckes zu sagen: "das Unentschieden war weder Fich noch Fleich". Naja, so schlimm war's nicht. Wir können damit leben. Mit nunmehr 5:3 Mannschaftspunkten können wir beruhigt überwintern. Der Klassenerhalt, unser Saisonziel, ist aber noch nicht erreicht. Zwei Punkte müssen im nächsten Jahr mindestens noch her. Momentan gehen wir mal von zwei Absteigern in der Bezirksliga aus, zumindest sehe ich nicht, wer aus der Verbandsliga als zweiter Absteiger in unsere Spielklasse runterkommen sollte. Aber abwarten...

Einstweilen allen Schachfreunden ein frohes Weihnachtsfest und eine angenehme, alkoholfreie Jahreswende!

- Matchstatistik -