Aufatmen ist angesagt:
Unsere 1. Mannschaft hat ihren ersten Saisonsieg eingefahren. In einem
sechsstündigen Gefecht gelang ein knapper Sieg gegen die Schachfreunde
aus Lohne. Das war Abstiegskampf pur! Am Anfang sah es in dem auf dem Papier
etwa ausgeglichenen Wettkampf nicht so gut für uns aus, doch nach
und nach kamen die Punkte. Am Ende schien aber für Lohne ein 4:4 durchaus
wieder möglich, doch im Abstiegskampf hätte das für uns
schon zuwenig sein können. So mussten sich dann Manfred Gosseling
und der Autor sechs Stunden lang quälen, dann endlich durfte gejubelt
werden.
Doch der Reihe nach:
Erstmals in dieser Saison hatten wir unsere Wunschformation aufbieten können,
Lohne war, wie gesagt, als etwa gleichstark einzuschätzen. Es begann
mit einem Remis an Brett 6: Stephan Slopinski kam recht gut aus der Eröffnung
und erreichte mit Schwarz zumindest Ausgleich, zudem hatte sein Gegner
einen Isolani auf einer halboffenen Linie zugelassen. Doch der Lohner bekam
Spiel über die Mittellinien, was den Nachteil wohl wieder ausglich.
Man einigte sich auf Remis. Leider verlor dann Frank Hildebrecht am 4.
Brett. Seine Stellung war früh verwickelt, beide Spieler konnten schnell
nicht mehr rochieren, die Damen waren getauscht und Frank hatte einen Mehrbauern.
So weit, so gut, der Gegner verfügte allerdings über das etwas
angenehmere Figurenspiel. Nach einem groben Fehler, mit dem Frank einen
Turm einstellte, musste unser Mann aufgeben. 0,5:1,5.
Eine ordentliche Leistung
lieferte Edwin Lehmann am Spitzenbrett ab. Beide Spieler zogen ein flottes
Figurenspiel auf, es gab hier aber nichts Spektakuläres zu vermelden.
Nach einer Zugwiederholung einigte man sich auf Remis. 1:2. Zu diesem Zeitpunkt
war die allgemeine Lage recht besorgniserregend, einige Partien standen
auf der Kippe. Das Blatt wendete sich dann an Brett 8: Klaus-Dieter Smidt
hatte mit Schwarz eine recht offene Stellung auf dem Brett und schien ganz
gut aus der Eröffnung gekommen zu sein. Im Mittelspiel war die Lage
aber mehr als unklar, Klaus hatte das Läuferpaar gegen zentralisierte
Springer. Unser Mann griff dann mit den Türmen auf der zweiten und
dritten Reihe an, und schien wieder leicht besser zu stehen, als sein Gegner
einen Mattangriff einleitete. Mit einem schönen Damenopfer drehte
Klaus den Spieß aber herum und drohte selber mit Matt. Sein Gegner
musste aufgeben. 2:2! Klaus, wie er leibt und lebt.
Und dann gingen wir
sogar erstmals in Führung dank einer sehr starken Leistung unseres
"Zweiers", Martin Klinkenborg. Martin hatte Schwarz und sah sich einem
sehr offensivfreudig eingestellten Lohner gegenüber. Martin verteidigte
und entwickelte selbst ein Gegenspiel. Positionell und letztlich auch materiell
kam Martin in Vorteil. Er mußte aber noch in Zeitnot die gegnerische
Attacke abwehren. Dies gelang, und es stand 3:2 für Holthusen! Nächstes
beendetes Brett war die Nr. 7 mit Heiko Lewin. Heiko spielte zunächst
positionell und erreichte Vorteile, schaltete dann folgerichtig auf Taktik
um und griff am Königsflügel an. Mit einer Qualität mehr
lehnte er ein Remisangebot ab, sein Gegner verteidigte aber geschickt und
es kam letztlich doch zur Teilung des Punktes. 3,5:2,5.
Die restlichen beiden
Bretter brachten dann nochmal Spannung pur, ein Brettpunkt musste ja noch
her. Ich stand an Brett 3 nach der Eröffnung in der Defensive und
konnte nur verteidigen. Mein Gegner konnte am Königsflügel mit
den Bauern stürmen, Linien öffnen und mit den Schwerfiguren auf
meine Königsfeste drücken. Es sah nicht gut aus. Parallel spielte
Manfred Gosseling an Brett 5 eher eine positionelle Partie. Im Mittelspiel
erreichte Manfred dann auch tatsächlich Vorteil und kam auch in ein
einfaches Figurenendspiel (Läufer gegen Springer) mit zwei Mehrbauern,
doch ein Sieg schien schwierig. Ich rettete mich zunächst mal bis
in den 40. Zug, wonach ich eigentlich nach Abtausch sämtlicher Türme
wieder Ausgleich hatte. Mein Gegner mochte aber noch kein Remis annehmen
und der Kampf dauerte noch weitere zwei Stunden. Manfred kam peu a peu
mit seinen Bauern nach vorne, er musste aber sehr erfinderisch spielen,
um den Gegner nicht ins Remis entschlüpfen zu lassen.
So ging es zu Ende:
Ich bekam schließlich selber nochmal Vorteil und lehnte dann meinerseits
Remis ab, doch mit nur noch zwei Minuten bis zur erneuten Zeitkontrolle
mochte ich dann doch keinen Versuch mehr starten und wir remisierten wenig
später. 4:3. Eine schöne Partie für Fritz, der aber bei
der ersten schnellen Analyse der Partie auch keine zwingenden Gewinnwege
für eine Seite fand. Gleich darauf beendete Manfred seine Partie. Mittlerweile
hatte er zwei Bauern auf die vorletzte Reihe gebracht und der gegnerische
König versuchte verzweifelt, beiden Herr zu werden. Das klappte nicht,
er mußte kurz darauf aufgeben. 5:3.
Puh! Nach diesem schwer
erkämpften Sieg kann man nun ein wenig beruhigter ins neue Jahr und
auf die vor uns liegenden Spiele gucken. Diese Runde heute knüpfte
endlich wieder an die beiden recht erfolgreichen letzten beiden Jahre an.
Und wieder einmal hat man gesehen, wie wichtig es ist, in Bestbesetzung
zu spielen. Hoffentlich schaffen wir dies im nächsten Spiel auch wieder,
wenn am 11. Januar das Nachholspiel daheim gegen Varel ausgetragen wird.
Bis dahin: Allseits
frohes Fest und guten Rutsch!
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Matchstatistik -
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GM Mike Krüger
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