- Mannschaftsmeisterschaften 2004/2005 -
 

SK Varel II - Turm Holthusen 1:7
- Gastspiel in Varel mit deutlichem Sieg -
 
Turm Holthusen ist Herbstmeister! Mit einem überzeugenden 7:1 wurde die Zweite Mannschaft aus Varel heute in der 4. Runde der Bezirksklassensaison geschlagen. Im Gegensatz zum VfB Stuttgart und zu Schalke 04, die sich gestern gegenseitig darin überboten, den Herbsttitel NICHT zu erringen, nahmen wir ihn natürlich gerne mit, auch wenn dieser erstmal bedeutungslos ist. Mit einem Sieg in dieser Höhe hatten wir nicht gerechnet, zumal Varel - bis auf Brett 1 - im Prinzip mit der besten Mannschaft spielte. Bei uns spielte wieder Andreas Slopinski für Klaus-Dieter Smidt, dasselbe Team also, welches in der Vorrunde so erfolgreich gegen den WSC aufspielte.

Nach bereits einer Stunde Spielzeit war die erste Partie beendet. Heiko Lewin hatte an Brett 7 den gegnerischen König früh ins Freie gelockt, dort ging's ihm dann auch prompt mit starkem Figurenangriff an die Gurgel. 1:0. Nun passierte aber lange Zeit nicht viel. Die Gäste spielten zumeist eher solide, sodaß wir durchaus an mehreren Brettern die Initiative übernehmen konnten. Auch lehnten wir in dieser Phase mehrere Remisangebote ab, zumindest an den ersten vier Brettern gab es welche. Die Partien waren enger, als es das Endergebnis vielleicht aussagt, und die Gastgeber machten uns das Leben z.T. sehr schwer.

Die nächste Entscheidung fiel dann an Brett 6. Stephan Slopinski konnte sich einen Mehrbauern sichern, anschließend wurde peu a peu abgetauscht. Dennoch mußte man noch genau spielen, aber Stephan konnte den Vorteil letztlich transportieren. 2:0. Das war schon mehr als die halbe Miete. Dann gab's wieder mal das obligatorische Remis an Brett 3. Anscheinend bin ich diese Saison zuständig für die gegnerischen Ehrenpunkte. Zwischenzeitlich hatte ich zwar einen Mehrbauern, aber meine Aktivität wurde so leicht zurückgedrängt wie ein Angriff von Borussia Dortmund. Am Ende stand ich zwar wohl immer noch besser, war aber in Zeitnot und konnte mich leider nicht zum Durchbruch im Zentrum entschließen. Ich nahm ein Remisangebot an. 2,5:0,5.

Weiter ging's an Brett 8: "Ersatzmann" Andreas spielte mit Schwarz eine aggressive Eröffnung und konnte sich durch eine Fesselung ein Übergewicht von Läufer gegen zwei Bauern sichern. Nach dem Tausch der Damen und einem Turmpaar war das Endspiel nur noch eine Frage der Technik, und unser Incrediboy meisterte dies problemlos. 3,5:0,5. Ein positionelles Spiel war an Brett 4 zu sehen. Frank Hildebrecht versuchte, im Zentrum Druck zu machen, sein Gegner wählte die f-Linie als Angriffsschneise. So richtig weiter kamen aber wohl beide Seiten nicht. Ein Remisangebot lehnte Frank zunächst ab, ein paar Züge später nahm er dann aber doch an. 4:1.

Eine sehr schöne Partie gab es am Spitzenbrett zu sehen. Edwin Lehmann, der positionelle Vorteile hatte, stand vor der Entscheidung, durch ein Figurenopfer auf Königsangriff zu spielen. Nach langem Überlegen entschloß er sich dann auch dazu, da der Gegner in starker Zeitnot war. Vielleicht hätte es für den Vareler eine rettende Variante gegeben, doch mangels Zeit gelang es ihm nicht, ein Hintertürchen zu finden. Edwin bekam das geopferte Material mit Zinsen zurück und hatte ein gewonnenes Damenendspiel mit Mehrbauern und starkem Freibauer auf dem Brett. 5:1.

Äußerst spannend war es auch an Brett 5. Manfred Gosseling war bereit, nach der Eröffnung Material für einen Königsangriff zu geben, doch sein Gegner sah alles und wählte andere Wege. Allerdings erhielt Manfred einen starken Freibauern. In der Folge wurde nun zunächst Material abgeholzt, bis schließlich der Freibauer für einen Figurengewinn sorgte. Manfred hatte letztlich als einzige Figur noch einen Springer bei noch div. Bauern auf beiden Seiten. Nun hatte der Vareler allerdings auf jeder Brettseite einen Freibauern bilden können, welche auch schnell gefährlich vordrangen. Manfreds Springer schien nicht mehr rechtzeitig zurückkommen zu können, da er auf der gegnerischen Grundreihe stand. In starker Zeitnot gelang es Manfred aber kaltblütig, mit dem Pferd einen wahren Husarenritt hinzulegen und mit dem Einstreuen von Schachs noch irgendwie in letzter Sekunde heimzukehren. Danach war das Endspiel klar gewonnen. 6:1, und für Manfred eine Nominierung zum "Galopper des Jahres".

Den Abschluß bildete einmal mehr Martin Klinkenborg am 2. Brett. Er hatte ein Gambit gewählt und schien auch ausgangs der Eröffnung recht zufrieden. Die Stellung wurde aber zunehmend kompliziert und Martin investierte viel Zeit. Doch unser Mann behielt bei den folgenden taktischen Abwicklungen die Oberhand und holte sich nicht nur den Bauern zurück, sondern sogar noch einen weiteren dazu. Am Ende hatte sogar der Vareler starke Zeitnot, doch man rettete sich über die 40 Züge. In einem Turm+Springer-Endspiel holte Martin sich dann den nächsten Bauern, und sein Gegner gab die Partie verloren. 7:1.

Nun wurde die Tabellenführung also erstmal sicher verteidigt. Allerdings warten im nächsten Jahr noch ein paar Brocken, so z.B. in der ersten Runde des neuen Jahres WSF II. Dies dürfte eine ganz knifflige Angelegenheit werden. Es folgen dann noch die Teams von Jever II und Rhauderfehn. Abschließend hier noch der Link zur Weihnachstabelle.

- Matchstatistik -