Enormes Pech hatte
Turm heute beim Auswärtskampf der 4. Bezirksligarunde in Aurich. Ersatzgeschwächt
und in Unterzahl (ein Brett blieb offen) waren die Chancen gegen die gut
besetzten Auricher eigentlich nicht so hoch eingestuft worden, aber das
Match entwickelte sich für uns bis fast ganz zum Schluß optimal.
Leider wurde es am Ende nichts mit etwas Zählbarem, was im Abstiegskampf
gegen einen direkten Mitkonkurrenten natürlich doppelt wiegt.
Doch der Reihe nach.
Spitzenmann Martin Klinkenborg und Ludger Hülsmann fehlten uns heute,
was wir auch lediglich durch den Einsatz von Johannes Hilbrands ausgleichen
konnten - es blieb ein Brett offen, wir entschieden uns für das Schwarzbrett
2. 0:1 also als Startergebnis heute. Und die Auricher ließen
gleich den ersten erspielten Punkt an Brett 6 folgen. Hier agierte Johannes
mit Schwarz recht aktiv und versuchte, durch den Vorstoß des f-Bauern
das Spiel zu öffnen. Er schwächte aber auch die Diagonale a2-f7,
und auf letztgenanntem Feld setzte sich ein gegnerischer Springer fest,
was eine Qualität kostete. Diesen materiellen Nachteil konnte Johannes
nicht mehr ausgleichen und die Auricher gingen 0:2 in Führung.
Doch in der Folge gab
es nun eine frohe Botschaft nach der anderen. Mein Gegner an Brett 3 lief
ausgangs der Eröffnung in eine Taktik und verlor Qualle und Bauer,
danach brach seine Stellung auch recht schnell auseinander. 1:2.
Auch sehr taktisch agierte unser Brett 5 mit Keno Lübsen. Keno hatte
Turm und Bauer gegen zwei Leichtfiguren eingetauscht, die Stellung hatte
zweischneidigen Chrakter. Als man ins Endspiel kam, hatte Keno Turm und
sechs Bauern gegen Turm, Springer und drei Bauern. Immer noch alles recht
unklar, aber der Springer verlief sich in Kenos Lager und konnte abkassiert
werden. Das war das 2:2. Keno hat mit einer weiteren guten Leistung
überzeugt.
An den anderen vier
Brettern schien die Lage zu diesem Zeitpunkt noch jeweils im Gleichgewicht
zu sein, so daß mindestens ein 4:4 möglich schien. Eine kritische
Lage hatte lange Zeit unser Brett 4 zu meistern. Manfred Gosseling mußte
einen gegnerischen Einschlag zulassen, rettete sich aber einstweilen durch
die Hergabe von Turm und Bauer gegen zwei Figuren. Da er passiv stand,
war langes und geduldiges Spiel erforderlich, Manfred löste aber alle
Aufgaben optimal. Er konnte auch einen Freibauern laufen lassen und gleichzeitig
die entsprechenden gegnerischen blockieren. Das sollte gut genug für
Remis sein, aber der Gegner ließ Manfred mit dem Turm eindringen,
wonach der Bauer nicht mehr aufzuhalten war. 3:2. Eine schöne
Energieleistung von Manfred!
Ja, es lief wirklich
alles gut mit. Erstmalige Führung, und die Frage schien nun nur noch,
ob wir 4,5 oder 4 Punkte machen würden. Am Spitzenbrett zeichnete
sich ein Remis ab. Edwin Lehmann konnte nichts Entscheidendes herausholen,
die Stellung ging eigentlich direkt von der Eröffnung mit schnellem
Damentausch in ein Leichtfigurenendspiel über. Hier wurde man sich
dann auch korrekterweise handelseinig. 3,5:2,5. Edwin steht damit
bei 2,5/3 in dieser Saison, wie überhaupt die ganze obere Hälfte
bei uns dick im Plus ist.
Jetzt also nur noch
ein Remis aus zwei Partien... Bei Joest Wessels an Brett 7 schien dies
möglich zu sein. Die Stellung war recht geschlossen und verschachtelt,
aber es gelang Joest, einen Bauern zu gewinnen und auch zu behaupten. Sein
Gegner lehnte aber ein Remis ab, da Joest am Königsflügel passiv
stand. Alles in allem vielleicht etwas Kompensation für den Bauern,
mehr aber wohl nicht. Unter Druck und nach langem Spielverlauf unterlief
Joest dann aber doch ein Fehler und der Gegner konnte mit der Dame eindringen
und eine Figur gewinnen, danach war die Stellung nicht mehr haltbar. 3,5:3,5.
Schade, aber auch hier gut gekämpft.
Und dieses "gut gekämpft"
gilt heute in besonderem Maße für unser Brett 8 mit Mark Onken.
Mark spielte die Eröffnung mit Schwarz gut, wenn er auch nicht vollständig
Ausgleich erreichte. Seine Gegnerin konnte im Mittelspiel einen Bauern
gewinnen, aber von da ab an drehte Mark auf und den Spieß herum -
er gewann den Bauern irgendwann zurück und tauschte in ein einfaches
Turmendspiel mit drei zu zwei Bauern auf dem Königsflügel. Ein
feindlicher Damenflügelbauer mußte auch noch dran glauben und
so bestritt Mark das Endspiel mit einem Mehrbauern. Er versuchte, den ganzen
Punkt herauszukneten, bei korrekter Verteidigung sollte es vermutlich Remis
sein. Mark tauschte dann die Türme so unglücklich ab, daß
die Gegnerin beide verbliebenen Bauern unseres Spielers mit dem König
aufsammeln und ihren eigenen letzten Bauern zur Dame führen konnte.
3,5:4,5.
Eine ganz bittere Pille, die Mark nach einer wirklich sehr gut gespielten
Partie nicht verdient hatte.
Nach dieser Niederlage
überwintern wir nun mit 4:4 Mannschaftspunkten in der Tabelle. Das
ist alles noch nicht dramatisch, aber wir müssen sicherlich noch 1-2
mal punkten, um die Klasse zu erhalten. Nächster Gegner am 16.01.
des neuen Jahres wird der Tabellenführer aus Vechta sein. Keine einfache
Angelegenheit, aber gegen starke Teams ist man ja meist besonders motiviert.
Mal sehen, was dabei herauskommt!
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Matchstatistik -
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Entscheidende
Phase am Spitzenbrett:
Hier hätte man
nach Meinung aller höchstens noch
mit 34. Gfs36b auf
Gewinn weiterspielen können.
Im Hintergrund aber
bereits die für Edwin bittere "Pille" und Mr. Clock diktierte am Ende
die Punktteilung.
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