- Mannschaftsmeisterschaften 2010/2011 -
 

SC Aurich - Turm Holthusen 4,5:3,5
- Holthusen im Pech / Trotz Unterzahl einem Punkt nahe -
 
Enormes Pech hatte Turm heute beim Auswärtskampf der 4. Bezirksligarunde in Aurich. Ersatzgeschwächt und in Unterzahl (ein Brett blieb offen) waren die Chancen gegen die gut besetzten Auricher eigentlich nicht so hoch eingestuft worden, aber das Match entwickelte sich für uns bis fast ganz zum Schluß optimal. Leider wurde es am Ende nichts mit etwas Zählbarem, was im Abstiegskampf gegen einen direkten Mitkonkurrenten natürlich doppelt wiegt.

Doch der Reihe nach. Spitzenmann Martin Klinkenborg und Ludger Hülsmann fehlten uns heute, was wir auch lediglich durch den Einsatz von Johannes Hilbrands ausgleichen konnten - es blieb ein Brett offen, wir entschieden uns für das Schwarzbrett 2. 0:1 also als Startergebnis heute. Und die Auricher ließen gleich den ersten erspielten Punkt an Brett 6 folgen. Hier agierte Johannes mit Schwarz recht aktiv und versuchte, durch den Vorstoß des f-Bauern das Spiel zu öffnen. Er schwächte aber auch die Diagonale a2-f7, und auf letztgenanntem Feld setzte sich ein gegnerischer Springer fest, was eine Qualität kostete. Diesen materiellen Nachteil konnte Johannes nicht mehr ausgleichen und die Auricher gingen 0:2 in Führung.

Doch in der Folge gab es nun eine frohe Botschaft nach der anderen. Mein Gegner an Brett 3 lief ausgangs der Eröffnung in eine Taktik und verlor Qualle und Bauer, danach brach seine Stellung auch recht schnell auseinander. 1:2. Auch sehr taktisch agierte unser Brett 5 mit Keno Lübsen. Keno hatte Turm und Bauer gegen zwei Leichtfiguren eingetauscht, die Stellung hatte zweischneidigen Chrakter. Als man ins Endspiel kam, hatte Keno Turm und sechs Bauern gegen Turm, Springer und drei Bauern. Immer noch alles recht unklar, aber der Springer verlief sich in Kenos Lager und konnte abkassiert werden. Das war das 2:2. Keno hat mit einer weiteren guten Leistung überzeugt.

An den anderen vier Brettern schien die Lage zu diesem Zeitpunkt noch jeweils im Gleichgewicht zu sein, so daß mindestens ein 4:4 möglich schien. Eine kritische Lage hatte lange Zeit unser Brett 4 zu meistern. Manfred Gosseling mußte einen gegnerischen Einschlag zulassen, rettete sich aber einstweilen durch die Hergabe von Turm und Bauer gegen zwei Figuren. Da er passiv stand, war langes und geduldiges Spiel erforderlich, Manfred löste aber alle Aufgaben optimal. Er konnte auch einen Freibauern laufen lassen und gleichzeitig die entsprechenden gegnerischen blockieren. Das sollte gut genug für Remis sein, aber der Gegner ließ Manfred mit dem Turm eindringen, wonach der Bauer nicht mehr aufzuhalten war. 3:2. Eine schöne Energieleistung von Manfred!

Ja, es lief wirklich alles gut mit. Erstmalige Führung, und die Frage schien nun nur noch, ob wir 4,5 oder 4 Punkte machen würden. Am Spitzenbrett zeichnete sich ein Remis ab. Edwin Lehmann konnte nichts Entscheidendes herausholen, die Stellung ging eigentlich direkt von der Eröffnung mit schnellem Damentausch in ein Leichtfigurenendspiel über. Hier wurde man sich dann auch korrekterweise handelseinig. 3,5:2,5. Edwin steht damit bei 2,5/3 in dieser Saison, wie überhaupt die ganze obere Hälfte bei uns dick im Plus ist.

Jetzt also nur noch ein Remis aus zwei Partien... Bei Joest Wessels an Brett 7 schien dies möglich zu sein. Die Stellung war recht geschlossen und verschachtelt, aber es gelang Joest, einen Bauern zu gewinnen und auch zu behaupten. Sein Gegner lehnte aber ein Remis ab, da Joest am Königsflügel passiv stand. Alles in allem vielleicht etwas Kompensation für den Bauern, mehr aber wohl nicht. Unter Druck und nach langem Spielverlauf unterlief Joest dann aber doch ein Fehler und der Gegner konnte mit der Dame eindringen und eine Figur gewinnen, danach war die Stellung nicht mehr haltbar. 3,5:3,5. Schade, aber auch hier gut gekämpft.

Und dieses "gut gekämpft" gilt heute in besonderem Maße für unser Brett 8 mit Mark Onken. Mark spielte die Eröffnung mit Schwarz gut, wenn er auch nicht vollständig Ausgleich erreichte. Seine Gegnerin konnte im Mittelspiel einen Bauern gewinnen, aber von da ab an drehte Mark auf und den Spieß herum - er gewann den Bauern irgendwann zurück und tauschte in ein einfaches Turmendspiel mit drei zu zwei Bauern auf dem Königsflügel. Ein feindlicher Damenflügelbauer mußte auch noch dran glauben und so bestritt Mark das Endspiel mit einem Mehrbauern. Er versuchte, den ganzen Punkt herauszukneten, bei korrekter Verteidigung sollte es vermutlich Remis sein. Mark tauschte dann die Türme so unglücklich ab, daß die Gegnerin beide verbliebenen Bauern unseres Spielers mit dem König aufsammeln und ihren eigenen letzten Bauern zur Dame führen konnte. 3,5:4,5. Eine ganz bittere Pille, die Mark nach einer wirklich sehr gut gespielten Partie nicht verdient hatte.

Nach dieser Niederlage überwintern wir nun mit 4:4 Mannschaftspunkten in der Tabelle. Das ist alles noch nicht dramatisch, aber wir müssen sicherlich noch 1-2 mal punkten, um die Klasse zu erhalten. Nächster Gegner am 16.01. des neuen Jahres wird der Tabellenführer aus Vechta sein. Keine einfache Angelegenheit, aber gegen starke Teams ist man ja meist besonders motiviert. Mal sehen, was dabei herauskommt!

- Matchstatistik -

 
Entscheidende Phase am Spitzenbrett:
Hier hätte man nach Meinung aller höchstens noch
mit 34. Gfs36b auf Gewinn weiterspielen können.
Im Hintergrund aber bereits die für Edwin bittere "Pille" und Mr. Clock diktierte am Ende die Punktteilung.