Unsere Erste Mannschaft
hatte im Nachholspiel gegen den SC Cloppenburg, welches am 06.01. witterungsbedingt
abgesagt werden musste, jetzt die Chance, von Platz 4 an die Tabellenspitze
zu springen. Notwendig war dazu ein Sieg. Cloppenburg war bisher zwar mit
0 Punkten Tabellenletzter, war aber auch in den ersten Runden stark von
Ausfällen betroffen. Das Team, gegen das wir heute antraten, war hingegen
die Bestbesetzung. Mit einem Schnitt von 1887 DWZ-Punkten unser bisher
stärkster Saisongegner, unser Schnitt lag 145 Punkte tiefer. Das
Motto war, die Gastgeber kommen zu lassen, denn diese hatten einen Sieg
nötiger als wir. Das klappte nicht so ganz, denn wir lagen schnell
0:2 hinten. Doch wir kämpften...
Doch der Reihe nach:
der frisch ins Team gerückte Johannes Behrends, welcher Patrick Schwarz
ersetzte, sah sich schnell einem starken Angriff ausgesetzt. Als er eine
Figur wg. Mattdrohung nicht wiedernehmen konnte, ging es bergab. Der Angriff
war auch nicht abzubrechen und es hieß schnell 0:1. Am Nachbarbrett
(7) ging es unserem bisherigen Punktegaranten Klaus-Dieter Smidt nicht
viel besser. Gegen einen allerdings auch sehr starken Gegner büßte
er zunächst einen Bauern ein, nach einem Fehler ging gar eine Figur
verloren. Klaus kämpfte zwar noch ein wenig, doch vergebens. 0:2.
Die Lage an den übrigen
Brettern war jedoch alles andere als schlecht, sodaß wir weiter hofften.
Den wichtigen Anschluß schaffte an Brett 4 Frank Hildebrecht. In
einer schwungvollen, taktisch geführten Partie verblieb er nach einigen
Abtauschen mit einem Läufer für drei Bauern und der deutlich
besseren Stellung. Der unterentwickelte Gegner wurde schließlich
mattgesetzt, bzw. er gab kurz vorher auf. 1:2. An Brett 6 sah sich Stephan
Slopinski mit dem Problem konfrontiert, seinen Französischen Läufer
hinreichend ins Feld zu führen. Der Cloppenburger stand zwar optisch
besser, jedoch konnte er kein Kapital daraus schlagen, sodaß nach
ein paar Abtauschen unser Mann das Remis sichern konnte. 1,5:2,5.
Nun war aber der Ausgleichstreffer
fällig! Dies gelang ausgerechnet dem Mann, dem es auf Grund seiner
bisherigen Flaute in den Mannschaftspartien auch am meisten zu gönnen
war: Martin Klinkenborg an Brett 2! Mit einem wunderschönen Turmeinschlag
in die gegnersiche Königsstellung leitete Martin eine Abwicklung ein,
an deren Ende er Dame gegen Turm und Springer behielt. Diesen Vorsprung
setzte er routiniert um. 2,5:2,5. Ebenfalls eine Klassepartie spielte einmal
mehr unser "bestes Pferd im Stall", Edwin Lehmann, am Spitzenbrett. Gegen
einen DWZ-mäßig weit überlegenen Gegner diktierte Edwin
das Geschehen. Dies schlug sich auch in einem Mehrbauern nieder, leider
kam Edwin jedoch in haarige Zeitnot, Remis lehnte er aber ab. Kurz darauf
nahm er aber ein erneutes Gebot an. Edwin zeigte sich zufrieden, darf er
mit 4/6 auch sein. 3:3.
So stand es auch in
der letzten Runde gegen Varel. Damals wie heute wurde es wieder zu einem
Thriller. Manfred Gosseling an Brett 3 hatte in der Eröffnung nicht
immer zum Genauesten gegriffen, sich aber durch gute Fortsetzungen fast
wieder aus der Bredouille geholt. Diese Kraftanstrengung forderte jedoch
ihren Tribut (O-Ton Frank H.), und Manni kämpfte mit seiner belagerten
Königsstellung ums Überleben. Ich hingegen an Brett 5 war mit
meinem Spiel recht zufrieden. Im Damengambit konnte ich am Damenflügel
mein Spiel aufziehen und die gegnerischen Bauern schwächen. Ich sicherte mir
einen Mehrbauern und tauschte in ein Endspiel mit gleichen Läufern
und 4:3-Bauern für mich ab. Ein Sieg blieb fraglich.
Manfreds Kampf ging
keinem guten Ende entgegen. Der Cloppenburger war schwer im Angriff und
gab sogar einen Turm. Vielleicht wäre hier für Manfred bei bestem
Spiel noch was drin gewesen, dies ist sicherlich noch einmal zu analysieren;
in seiner Zeitnot jedoch war nichts mehr zu machen, Niederlage nach 5 1/2
Std. 3:4. Nun musste ich unbedingt gewinnen, um wenigsten einen Mannschaftspunkt
zu retten. Ich tauschte ein paar Bauern ab, anschließend gewann ich
einen weiteren Bauern und es ergab sich folgende Position (s. links):
Modder - Josipovic
nach dem 67. Zug von
Weiß
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Modder - Josipovic
Schlußstellung
nach 81. Ld5
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Das Problem in der
Stellung liegt darin, daß Weiß unter keinen Umständen
seinen d-Bauern verlieren darf. Schwarz könnte sogar seinen Läufer
für diesen opfern, da danach das theoretische Remisendspiel mit Randbauer
und falschem Läufer entstehen würde. So knetete ich mich denn
durch folgende Züge und erreichte nach 67. ... Ld5 68. Kf6 Kg8 69.
Lg4 Kh8 70. Le6 Lf3 71. Ke5 Kg7
72. Lf5 Kh6 73. Le4
Lg4 74. d5 Kh5 75. Lf5 Ld1 76. d6 La4 77. Ke6 Kh4 78. Ke7 Kg5 79. Ld7 Ld1
80. Lc6 Lg4 81. Ld5 die Stellung rechts, in welcher mein Gegner wegen der
unparierbaren Drohung Le6 aufgab. 4:4 nach über 6 Stunden Spielzeit.
Angesichts der Stärke
der gegnerischen Mannschaft ist dieses 4:4 als großer Erfolg einzustufen.
Unsere "Erste" spielt weiterhin eine großartige Saison und ist trotz
dieser Punkteteilung immer noch im Titelrennen. Den Tabellenführer
Wildeshausen kann man noch aus eigener Kraft einsacken, Mitkandidat Varel
hat ebenfalls noch das schwere Spiel gegen die Wildeshausener vor sich.
Im Rennen ist auch noch Papenburg, die auf Grund des Restprogramms (zwar
schwer, aber kein Team mehr von ganz oben) vielleicht als Geheimtip gelten
können. Wir sind jetzt Dritter, und selbst wenn wir unsere Position
nicht mehr verbessern können, wäre dies schon ein Riesenerfolg
für unser Team! Wir können also unbeschwert die vor uns liegenden Aufgaben anpacken!
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Matchstatistik -
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