- Mannschaftsmeisterschaften 2002/2003 -
 

Turm Holthusen - Quakenbrück 5:3
- Martin Klinkenborg in Zeitnotschlacht / Heiko Lewin stark -
 
Nachdem wir den Jahreswechsel als Co-Tabellenführer erleben durften, erwartete uns mit den Schachfreunden Quakenbrück in Runde 5 ein Gegner, hinter den wir erstmal drei Fragezeichen machten. Bisher hatten wir gegen dieses Team noch nicht gespielt. Immerhin hatte Quakenbrück die Mannschaft von WSF geschlagen und war auf dem Papier sogar etwas stärker, was uns Warnung genug war. Mit einem knappen Endresultat wurde also gerechnet, und genauso kam es dann auch.

Zunächst konnte ich an Brett 3 ein Remis beisteuern. Die Partie hatte recht geschlossenen Charakter, bis wir letztlich ein paar Figuren wegtauschten. Die Luft war danach etwas raus, obschon ich am Damenflügel leicht passiver stand, konkret war aber für keine Seite etwas zu sehen. Wir einigten uns jedenfalls auf ein Remis. 0,5:0,5 nach gut zwei Stunden Spielzeit. Auch ansonsten wies das allgemeine Bild noch eine recht ausgeglichene Lage auf. Eine schlecht stehende Partie am Spitzenbrett wurde durch eine gutstehende Partie an Brett 7 aufgewogen.

Am Spitzenbrett hatte Edwin Lehmann ausgangs der Eröffnung einen schweren Stand. Nachdem alle Leichtfiguren getauscht waren, eroberte der Quakenbrücker einen Bauern und besaß auch die offenen Turmlinien. Klaus-Dieter Smidt an Brett 7 hingegen kam gut ins Spiel und konnte sich - in schwieriger Stellung - einen Mehrbauern sichern. Die nächste Entscheidung fiel allerdings am Nachbarbrett 8: Heiko Lewin stand mit einem wohlplacierten Springer im Zentrum ein wenig aktiver, sah aber keinen konkreten Gewinnweg und offerierte ein Remis. Sein Gegner wollte aber noch ein wenig spielen, und stellte prompt wenig später eine Figur ein. Er musste aufgeben. Damit gingen wir erstmals in Führung. 1,5:0,5. Heiko steht nach einer abermals starken Leistung nun bei sehr guten 3,5/4 Punkten.

Allerdings erreichten wir anschließend beim Brett von Klaus lediglich eine Punktteilung. Klaus' Gegenüber gelang bei gleichzeitigem Damentausch der Rückgewinn des Minusbauern, wonach er Remis offerierte. Zu diesem Zeitpunkt stand die Partie an Brett 4 sehr gut, und Klaus nahm das Angebot an. 2:1. Und damit gleich weiter zu Brett 4: Frank Hildebrecht hatte eine sehr scharfe Position auf dem Brett, zwischenzeitlich sah es schon einmal nach Figurengewinn aus, der Quakenbrücker verteidigte aber gut. Frank drang aber letztlich mit den Schwerfiguren auf die 8. Reihe ein und kam zu einer nicht mehr abwendbaren Mattdrohung. Somit führten wir 3:1. Tolle Leistung abermals von Frank. Mit 4 Pkt. ist er nun punktbester Spieler.

Nun war aber der Anschlußpunkt für Quakenbrück fällig. Edwin hatte zwar am Spitzenbrett noch mal alles versucht, doch Quakenbrücks Nr. 1 brachte seine Vorteile souverän nach Hause. 3:2 nur noch. Allerdings standen wir bei keinem der verbliebenen Bretter auf Verlust. Ein Mannschaftserfolg deutete sich also bereits an. An Brett 5 hatte Teamkäpt'n Manfred Gosseling eine lange Zeit recht verschachtelte Position. Diese wurde dann unter Abtausch aller Figuren peu a peu geöffnet, beide Seiten besaßen lediglich noch einen Läufer und natürlich diverse Bauern. Manfred hatte 2:1 Bauern am Königsflügel, auch sein König und sein Läufer schienen ein wenig aktiver placiert zu sein als ihre jeweiligen Antipoden. Allerdings hatte der Quakenbrücker seinerseits einen Freibauern in der Mitte. Man einigte sich - wohl zurecht - auf ein Remis. 3,5:2,5.

Die entscheidende Partie wurde an Brett 2 gespielt. Die verbliebene Partie an Brett 6 war zu diesem Zeitpunkt arg remisverdächtig. Zu Brett 2: Martin Klinkenborgs Gegner hatte die Sizilianische Verteidigung gewählt. Martin baute eine offene Stellung auf. Es gelang ihm die Fesselung eines Springers in der Brettmitte, was das gegnerische Spiel ein wenig hemmte. Zudem drohte Martin, mit Öffnung am Damenflügel den Druck zu erhöhen. In dieser schwierigen Lage verbrauchte der Quakenbrücker fast seine gesamte Bedenkzeit. Schließlich hatte er noch ca. 2 Minuten für 22 Züge. Er spielte nun aber blitzschnell. Martin blitzte nicht mit, sondern spielte bei einer Restbedenkzeit von 45 Minuten langsam.

Plötzlich brachte der Quakenbrücker mit hängendem Blättchen ein Turmopfer. Martin, der nun auch schon bei weniger als fünf Minuten stand, nahm dies aber nicht an. Die Annahme hätte wohl verloren. Stattdessen wickelte Martin anderweitig ab und erreichte schließlich eine total gewonnene Stellung. Nach Gewinn von Dame für Turm ging kurz vor der Zeitkontrolle ein weiterer Turm von Schwarz verloren, gleichzeitig fiel das Blättchen. Martin und Holthusen hatten gewonnen. 4,5:2,5. Blieb noch Brett 6 mit Stephan Slopinski, der traditionell immer die letzte Partie zu spielen scheint. Hier wurde ein Endspiel erreicht, in welchem beide Seiten über sieben symmetrisch verteilte Bauern verfügten. Stephan verfügte noch über Turm und Springer gegen Turm und Läufer. Der Holthuser drang schließlich mit dem Turm auf die vorletzte Reihe des Gegners ein und stand sogar aktiver, vermied aber das Risiko und spielte auf Remis. Darauf einigte man sich dann direkt nach Beendigung von Brett 2. 5:3

Damit stehen wir bei 7:3 Mannschaftspunkten. Der Abstiegskampf dürfte damit ad acta gelegt worden sein. Interessant ist nun, wie die Nachholspiele der 4. Runde ausgehen, die in den nächsten beiden Wochen stattfinden sollen. Holthusen jedenfalls ist in vier Wochen wieder dran und "freut" sich schon auf das Auswärtsspiel in Wildwesthausen, welches bei dem genannten Punktestand also in aller Ruhe angegangen werden kann. Danach geht es noch gegen Emden und die beiden Wilhelmshavener Mannschaften.

- Matchstatistik -