- Mannschaftsmeisterschaften 2005/2006 -
 

Turm Holthusen - SC Cloppenburg 4:4
- Wichtiger Punkt, aber Sieg war möglich -
 
Nach dem Wildeshausendisaster aus der Vorrunde mußten wir in der 5. Runde der laufenden Bezirksligasaison nun unbedingt noch einmal gegen den Abstieg punkten. Gegner war der SC Cloppenburg, der ebenfalls noch um den Klassenerhalt spielt. Bisher konnten wir die Cloppenburger noch nie besiegen, zweimal gab es schon ein 4:4, einmal eine knappe Niederlage. Nun denn, wir hatten heute alle an Bord und wollten diese Serie brechen. Cloppenburg schien etwas ersatzgeschwächt, war aber in Summe nur minimal schwächer besetzt. Nach einer frühen Führung von uns konnten die Gäste zurückschlagen und führten ihrerseits dann lange. Die verbliebenen Partien schienen auf einen Sieg von uns hinzudeuten, am Ende aber nahmen wir die Chance nicht war.

Zu den Partien: Recht schnell beendet war das Spiel an Brett 4. Hier konnte Manfred Gosseling, dessen Einsatz lange fraglich war, nach der Eröffnung mit starkem Kaliber auf die schwarze Königsstellung spielen. Sein Gegner hatte sich zwar solide, aber vielleicht doch etwas zu passiv aufgebaut. Manfreds Angriff war unwiderstehlich, und er konnte damit seine schwarze Serie erstmal beenden. Gut also, das es mit dem Einsatz noch geklappt hat! 1:0.

Zu Anfang sah auch sonst alles nach einem Sieg aus. Wir hatten gute Stellungen an den Brettern 6 und 8, sonst standen wir eigentlich nirgendwo schlechter, etwas kritisch sah es nur am Spitzenbrett aus. In dieser Phase gab es nun den ersten Rückschlag. An Brett 3 hatte Frank Hildebrecht nach einer kleinen Kombination Turm und zwei Bauern für zwei Leichtfiguren gewonnen. Diesen kleinen, materiellen Vorteil konnte er aber nicht umsetzen, da auch die weißen Leichtfiguren wohlplaciert waren. Sein Gegner kam dann selber zu einem starken Königsangriff, welcher durch die gutstehenden Figuren entschieden wurde. 1:1.

Das war alles noch kein Beinbruch, kritisch wurde es dann aber durch eine Niederlage an Brett 7. Heiko Lewin hatte mit Schwarz stark gespielt und recht schnell mindestens Ausgleich erreicht. Doch er wollte mehr und tauschte die Dame gegen zwei Türme ab. In dem entstandenen Endspiel mit noch jeweils einer Leichtfigur schienen die Türme auch tatsächlich stärker. Doch beim Aufhalten eines vorgerückten gegnerischen Freibauern machte Heiko in der Verteidigung einen Fehler und verlor durch eine Springergabel Material. Er mußte aufgeben. 1:2.

Zum Glück für uns konnten wir im Gegenzug die kritische Partie am Spitzenbrett retten. Edwin Lehmann mußte einen Durchbruch im Zentrum zulassen. Einen gegnerischen Freibauern dort konnte er dann zwar stoppen, verlor dafür aber einen Bauern auf dem Damenflügel. Edwin entwickelte noch etwas Gegenspiel am Königsflügel, was schließlich irgendwie zum Remis ausgereicht hat. 1,5:2,5. Ein unheimlich wichtiger halber Punkt. Ein Remis gab es auch an Brett 5 bei mir. Nach einer ruhigen und lange Zeit symmetrischen Eröffnung wurde es dann im Mittelspiel zwar nochmal etwas taktisch, jedoch sahen beide Spieler alles und letztlich führten die Abtausche nur in ein unergiebiges Endspiel. Hier nahm ich ein Remisangebot an. 2:3.

Zu diesem Zeitpunkt standen wir an Brett 6 auf Gewinn, an Brett 8 etwas besser ohne Verlustgefahr und an Brett 2 leicht besser bei offener Stellung. Zunächst gab es ein weiteres Remis. An Brett 8 hatte Manfred Lennartz seinem Gegner einen Doppelbauern auf der f-Linie beigebracht und war auf Grund der nun besseren Bauernstruktur ins Endspiel gegangen. Der Cloppenburger konnte aber im Zentrum und am Damenflügel abriegeln. Manfred versuchte alles, um am Königsflügel durchzukommen, doch sein Gegner verhinderte jeden Einbruchsversuch. 2,5:3,5.

Unser Brett 2 stand nun aber richtig gut, während Brett 6 auf einen klaren Sieg zusteuerte. Hier hatte Ludger Hülsmann nach ruhigem Beginn die offene d-Linie mit Turm und Dame in Besitz nehmen können. Nach Damentausch besetzte er die 7. Reihe mit dem Turm und puschte einen Freibauern nach vorne, den sein Gegner nur durch Läuferopfer aufhalten konnte. In der anschließenden Exekution war Ludger unerbittlich. Ein blitzsauberer Sieg! 3,5:3,5.

Nun mußte Martin Klinkenborgs Partie an Brett 2 den Tag entscheiden. Nach langer Zeit ausgeglichenem Verlauf drang Martin gegen Ende der 1. Zeitkontrolle mit der Dame in die gegnerische Stellung ein. Trotz starker Zeitnot spielte Martin taktisch stark und stand nach der Zeitnotphase etwas besser. Hier griff dann sein Gegner daneben, wonach Martin sich eigentlich den Gewinnweg aussuchen konnte. Der von ihm gewählte Zug reichte aber nicht, da sein Gegner durch ein Turmopfer zu einem Dauerschach kam. Diese Möglichkeit hatte unser Mann übersehen. 4:4.

Unter dem Strich muß man heute attestieren, daß es wohl eher ein Punktverlust war. An einigen Brettern haben wir den Ton angegeben, ich denke vor allem an 2, 7 und 8. Demgegenüber gab es lediglich die kritische Partie an Brett 1. Dennoch ist dieses 4:4 alles andere als tragisch. Wir haben nun 5 Mannschaftspunkte und alle Möglichkeiten, die Klasse aus eigener Kraft zu halten. In zwei Wochen gegen den bisherigen Tabellenführer Varel heißt es dann noch einmal "It's your Heimspiel". Vielleicht schaffen wir ja eine kleine Überraschung!?

- Matchstatistik -
 

Erste Schachpartie überliefert