Nach dem Wildeshausendisaster
aus der Vorrunde mußten wir in der 5. Runde der laufenden Bezirksligasaison
nun unbedingt noch einmal gegen den Abstieg punkten. Gegner war der SC
Cloppenburg, der ebenfalls noch um den Klassenerhalt spielt. Bisher konnten
wir die Cloppenburger noch nie besiegen, zweimal gab es schon ein 4:4,
einmal eine knappe Niederlage. Nun denn, wir hatten heute alle an Bord
und wollten diese Serie brechen. Cloppenburg schien etwas ersatzgeschwächt,
war aber in Summe nur minimal schwächer besetzt. Nach einer frühen
Führung von uns konnten die Gäste zurückschlagen und führten
ihrerseits dann lange. Die verbliebenen Partien schienen auf einen Sieg
von uns hinzudeuten, am Ende aber nahmen wir die Chance nicht war.
Zu den Partien: Recht
schnell beendet war das Spiel an Brett 4. Hier konnte Manfred Gosseling,
dessen Einsatz lange fraglich war, nach der Eröffnung mit starkem
Kaliber auf die schwarze Königsstellung spielen. Sein Gegner hatte
sich zwar solide, aber vielleicht doch etwas zu passiv aufgebaut. Manfreds
Angriff war unwiderstehlich, und er konnte damit seine schwarze Serie erstmal
beenden. Gut also, das es mit dem Einsatz noch geklappt hat! 1:0.
Zu Anfang sah auch
sonst alles nach einem Sieg aus. Wir hatten gute Stellungen an den Brettern
6 und 8, sonst standen wir eigentlich nirgendwo schlechter, etwas kritisch
sah es nur am Spitzenbrett aus. In dieser Phase gab es nun den ersten Rückschlag.
An Brett 3 hatte Frank Hildebrecht nach einer kleinen Kombination Turm
und zwei Bauern für zwei Leichtfiguren gewonnen. Diesen kleinen, materiellen
Vorteil konnte er aber nicht umsetzen, da auch die weißen Leichtfiguren
wohlplaciert waren. Sein Gegner kam dann selber zu einem starken Königsangriff,
welcher durch die gutstehenden Figuren entschieden wurde. 1:1.
Das war alles noch
kein Beinbruch, kritisch wurde es dann aber durch eine Niederlage an Brett
7. Heiko Lewin hatte mit Schwarz stark gespielt und recht schnell mindestens
Ausgleich erreicht. Doch er wollte mehr und tauschte die Dame gegen zwei
Türme ab. In dem entstandenen Endspiel mit noch jeweils einer Leichtfigur
schienen die Türme auch tatsächlich stärker. Doch beim Aufhalten
eines vorgerückten gegnerischen Freibauern machte Heiko in der Verteidigung
einen Fehler und verlor durch eine Springergabel Material. Er mußte
aufgeben. 1:2.
Zum Glück für
uns konnten wir im Gegenzug die kritische Partie am Spitzenbrett retten.
Edwin Lehmann mußte einen Durchbruch im Zentrum zulassen. Einen gegnerischen
Freibauern dort konnte er dann zwar stoppen, verlor dafür aber einen
Bauern auf dem Damenflügel. Edwin entwickelte noch etwas Gegenspiel
am Königsflügel, was schließlich irgendwie zum Remis ausgereicht
hat. 1,5:2,5. Ein unheimlich wichtiger halber Punkt. Ein Remis gab
es auch an Brett 5 bei mir. Nach einer ruhigen und lange Zeit symmetrischen
Eröffnung wurde es dann im Mittelspiel zwar nochmal etwas taktisch,
jedoch sahen beide Spieler alles und letztlich führten die Abtausche
nur in ein unergiebiges Endspiel. Hier nahm ich ein Remisangebot an. 2:3.
Zu diesem Zeitpunkt
standen wir an Brett 6 auf Gewinn, an Brett 8 etwas besser ohne Verlustgefahr
und an Brett 2 leicht besser bei offener Stellung. Zunächst gab es
ein weiteres Remis. An Brett 8 hatte Manfred Lennartz seinem Gegner einen
Doppelbauern auf der f-Linie beigebracht und war auf Grund der nun besseren
Bauernstruktur ins Endspiel gegangen. Der Cloppenburger konnte aber im
Zentrum und am Damenflügel abriegeln. Manfred versuchte alles, um
am Königsflügel durchzukommen, doch sein Gegner verhinderte jeden
Einbruchsversuch. 2,5:3,5.
Unser Brett 2 stand
nun aber richtig gut, während Brett 6 auf einen klaren Sieg zusteuerte.
Hier hatte Ludger Hülsmann nach ruhigem Beginn die offene d-Linie
mit Turm und Dame in Besitz nehmen können. Nach Damentausch besetzte
er die 7. Reihe mit dem Turm und puschte einen Freibauern nach vorne, den
sein Gegner nur durch Läuferopfer aufhalten konnte. In der anschließenden
Exekution war Ludger unerbittlich. Ein blitzsauberer Sieg! 3,5:3,5.
Nun mußte Martin
Klinkenborgs Partie an Brett 2 den Tag entscheiden. Nach langer Zeit ausgeglichenem
Verlauf drang Martin gegen Ende der 1. Zeitkontrolle mit der Dame in die
gegnerische Stellung ein. Trotz starker Zeitnot spielte Martin taktisch
stark und stand nach der Zeitnotphase etwas besser. Hier griff dann sein
Gegner daneben, wonach Martin sich eigentlich den Gewinnweg aussuchen konnte.
Der von ihm gewählte Zug reichte aber nicht, da sein Gegner durch
ein Turmopfer zu einem Dauerschach kam. Diese Möglichkeit hatte unser
Mann übersehen. 4:4.
Unter dem Strich muß
man heute attestieren, daß es wohl eher ein Punktverlust war. An
einigen Brettern haben wir den Ton angegeben, ich denke vor allem an 2,
7 und 8. Demgegenüber gab es lediglich die kritische Partie an Brett
1. Dennoch ist dieses 4:4 alles andere als tragisch. Wir haben nun 5 Mannschaftspunkte
und alle Möglichkeiten, die Klasse aus eigener Kraft zu halten. In
zwei Wochen gegen den bisherigen Tabellenführer Varel heißt
es dann noch einmal "It's your Heimspiel". Vielleicht schaffen wir ja eine
kleine Überraschung!?
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Matchstatistik -
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Erste Schachpartie
überliefert
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