- Mannschaftsmeisterschaften 2006/2007 -
 

Turm Holthusen - SK Varel 5:3
- Holthusen mit 5. Sieg im 5. Spiel -
 
Turm gegen den SK Varel - der Klassiker reloaded. In der fünften Bezirksligarunde kam es zu dieser Paarung. Varel war in den letzten Jahren ein Lieblingsgegner von uns, und wir konnten in den letzten vier Vergleichen gegen dieses Team 7:1 Punkte verbuchen. Diese Serie wollten wir natürlich fortsetzen, genauso wie unsere bisherige Erfolgssträhne in dieser Saison. Varel war stärker besetzt als wir, allerdings konnten die Gäste heute nur sechs Bretter besetzen, was uns zu Beginn ein 2:0 bescherte, wir selber hatten "alles mit dabei".

Ein 2:0 kann trügerisch sein, wir kennen es ja noch vom Wildeshausenspiel aus der letzten Saison, wo wir noch 3:5 unterlagen. Varel ließ heute die Bretter vier und fünf offen, also brauchten Manfred Gosseling und ich nicht einzugreifen. Die Dramaturgie der heutigen Begegnung ist schnell erzählt: Wir bauten das 2:0 auf ein 4:0 aus, alles sah gut aus. Doch Varel kam auf 4:2 heran, das Spitzenbrett driftete uns auch allmählich davon und das lange gutstehende Brett zwei mußte schließlich in einer dramatischen Zeitnotschlacht über Sieg oder Unentschieden entscheiden...

Doch der Reihe nach: 2:0 also zu Beginn. Auch der Verlauf der anderen Bretter ließ zunächst nur Gutes erahnen. So stand Ludger Hülsmann an Brett sechs eindeutig positionell besser und konnte auch einen Bauern gewinnen. Er hatte seine Türme schön zentralisiert und der gegnerische König stand auch nicht am sichersten. Ludger hatte die Möglichkeit, unter Damentausch eine Qualität zu gewinnen und ins Endspiel zu gehen, doch er verschmähte dies, um den Angriff fortzusetzen. Das war in gegnerischer Zeitnot auch die richtige Wahl. Unser Mann hielt die Damen auf dem Brett und kam nur ein paar Züge später mit seinem Schwerfigurenangriff durch bis zum Matt, welches sein Gegner nur durch Materialverlust noch hätte abwenden können. 3:0.

Auch gut in Schwung kam Frank Hildebrecht an Brett drei. Trotz des kleinen Nachteils der schwarzen Steine hatte unser Mann schnell angenehmes Figurenspiel und Druck im Zentrum. Frank gewann einen Bauern, welchen sein Gegner zwar später zurückbekam, dafür aber mit der schlechteren Bauernstruktur dastand. Drei verbundene Freibauern am Damenflügel von Frank schickten sich an, in dem Doppelturmendspiel mit noch einem Springer für Frank und einem Läufer für seinen Gegner, Richtung Grundreihe zu marschieren. Doch auch der König des Gastspielers stand im Kreuzfeuer der Türme und verfing sich plötzlich in einem Mattnetz, sodaß keine neue Dame mehr bemüht werden mußte. 4:0.

Eigentlich schien alles klar zu sein, denn die Bretter eins, sieben und acht standen bis dato nicht schlechter, während es an Brett zwei sogar sehr vorteilhaft aussah. Der Ehrentreffer, wie es zunächst schien, fiel dann an Brett acht. In einer positionellen Partie versuchten Andreas Slopinski und sein Gegner beide, im Zentrum Fuß zu fassen und konnten dort auch jeweils einen Springer in der gegnerischen Hälfte einpflanzen. Die Stellung war aber sehr ruhig, und wir konnten lange für keine Seite einen Vorteil ausmachen. Andreas unterschätzte dann etwas den schwarzen Bauernvormarsch am Königsflügel und kam auch in Zeitnot. Hier wurde es dann zwangsläufig taktisch, und mit der knappen Zeit gelang es Andreas nicht, alle Drohungen abzuwenden. Angesichts eines nicht mehr zu vermeidenden Läuferverlustes gab unser Mann auf. 4:1.

Lange Zeit ausgeglichen war auch die Partie an Brett sieben von Heiko Lewin. Nicht nur lange, sondern eigentlich wohl bis zum Ende. Heiko erreichte mit Schwarz recht mühelos Ausgleich, aber die Stellung war geschlossen und nicht leicht zu spielen. Heiko kam in große Zeitnot. Die Stellung öffnete sich schließlich, was neue Pläne ermöglichte, aber in Zeitnot auch nicht unbedingt angenehm ist. Die Stellung war bis zum Schluß wohl in etwa ausgeglichen, aber Heiko schaffte es nicht mehr bis zum Blättchenfall und verlor auf Zeit. 4:2.

Das schien noch alles nicht so schlimm, denn Brett zwei stand ja gut. Edwin Lehmann hatte eine positionelle Partie auf dem Brett, nach dreieinhalb Stunden war erst jeweils eine Leichtfigur getauscht. Edwin hatte Vorteile im Zentrum und drückte mit den Schwerfiguren am Königsflügel, oder anders gesagt: Er hatte sehr angenehmes Spiel. Wechselhafter verlief die Partie am Spitzenbrett. Martin Klinkenborg hatte ein Gambit gespielt, bekam dafür jede Menge Spiel und gewann den Gambitbauern schnell zurück, kurz darauf sogar noch einen zweiten dazu. Sein Gegner schlug aber im Zentrum zurück und bekam den Bauern wieder. Auf Grund eines zentralen Freibauern und der gut placierten gegnerischen Figuren geriet Martin plötzlich stark unter Druck.

Der Verlust zum 4:3 schien unvermeidbar, aber wir hatten ja noch Edwin. Sein Gegner stand wie gesagt unter Druck und war auch in Zeitnot. Hier öffnete er dann die Stellung am Damenflügel, und nun investierte Edwin seinerseits Zeit. Am Ende hatten beide Seiten noch ca. 2-3 Minuten für zehn Züge in einer komplizierten Stellung, außerdem fehlten Edwin plötzlich ein paar Bauern. Dafür hatte er allerdings etwas Druckspiel und kam auch auf der Uhr wieder leicht in Vorteil. In dieser kritischen Situation schüttelte Edwin einen Mattangriff unter Qualitätsopfer aus dem Ärmel, welcher auch bis zum Matt durchging. Das war nichts für schwache Nerven! 5:2.

Der Sieg war also gesichert, und mittlerweile hatte sich auch Martin wieder irgendwie konsolidiert. Er hatte zwar nur Dame gegen Turm, Läufer und Springer, dafür aber noch vier gegen zwei Bauern. Unser Mann sah sich allerdings einem starken Freibauern gegenüber. Insgesamt sicher eine zweischneidige Kiste, aber unterstützt von den Figuren machte der Freibauer das Rennen, da half Martin auch die etwas exponierte Stellung des gegnerischen Königs nichts mehr. 5:3.

Alles in allem denke ich, geht der Erfolg in Ordnung, der natürlich durch die zwei kampflosen Punkte stark begünstigt wurde. Aber auch das gespielte 3:3 ist nicht schlecht, in allen Verlustpartien schien zeitweise mehr drin, vor allem bei Heiko, von der Stellung her. Bezüglich Andreas muß man auch anmerken, daß er heute gegen den vom Papier her zweitstärksten Vareler spielte. Hinsichtlich der Gewinnpartien habe ich zwei recht überzeugende Punkte bei Frank und Ludger gesehen, nur Edwin mußte gegen Ende noch ein wenig zittern, nachdem er ebenfalls lange gut stand.

Nächster Gegner in drei Wochen ist der Nachbar aus Papenburg. Eine schwere Aufgabe, aber da das Thema Abstieg mit jetzt  10:0 Punkten zu den Akten gelegt ist, können wir die restlichen Saisonspiele befreit angehen.

- Matchstatistik -
 

Die Experten zum heutigen Spiel
Heger und Pflort
Helmut Heger und Vlastimil Pflort 
Jede Ähnlichkeit mit lebenden und bekannten
Persönlichkeiten ist absolut gewollt und unvermeidlich
 
Auch Bobby hat die Gegner im Sack