- Mannschaftsmeisterschaften 2008/2009 -

 
Turm Holthusen - Kaponier Vechta 3:5
- Niederlage gegen den Tabellenführer -
 
Der fünfte Spieltag brachte das Duell gegen den Tabellenführer aus Vechta. Dennoch wollten wir heute unbedingt punkten, zumal wir so ziemlich alles an Bord hatten. Die bisherige Bilanz war ausgeglichen: In vier Vergleichskämpfen bislang konnte beide Mannschaften jeweils einmal mit 4,5:3,5 und einmal mit 5,5:2,5 gewinnen. Heute schien lange Zeit ein Sieg für unser Team möglich. Nach einer frühen Führung begründeten auch die übrigen Bretter verhaltenen Optimismus. Aber es sollte nicht reichen...

Die Aufstellungen: Die Mannschaften waren im DWZ-Schnitt etwa ausgeglichen, nach Wertung hatte Holthusen vorne die Vorteile, Vechta eher an den hinteren Brettern. Bis auf Manfred Lennartz hatten wir alle Stammkräfte an Bord, für Manfred war heute erneut Klaus-Dieter Smidt am Brett. Das Duell ging heute übrigens recht bündig über die Bühne. Nach vier Stunden war der Kampf beendet - auch eher ungewöhnlich.

Ebenso merkwürdig war, daß heute ausgerechnet mal unser Spitzenbrett mit Edwin Lehmann als erstes beendet war. Bereits nach zwei Stunden hatte Edwin den ganzen Punkt eingefahren. Sein Gegner gab in einer taktischen Stellung die Dame für Turm und Leichtfigur. Unser Mann hatte also einen leichten Materialvorteil, und nachdem er einen gegnerischen Springer gewinnen konnte, war das Endspiel Dame und Turm gegen zwei Türme natürlich nur noch eine Frage der Technik. 1:0.

Zu diesem Zeitpunkt konnte ich nirgendwo ein Brett sehen, an dem wir schlechter standen. Martin Klinkenborg an Brett 2 bereitete ein Angriffsspiel am Königsflügel vor, die Stellung sah sehr verheißungsvoll aus. An Brett 4 meinte ich, stünde Manfred Gosseling optisch etwas besser, Manfred meinte selbiges auch über meine Partie an Brett 3. Aber diese Bretter waren wohl ausgeglichen. Ausgleich auch an Brett 5 und 6 bei Ludger Hülsmann und Andreas Slopinski. Heiko Lewin an Brett 7 gefiel mir sogar etwas besser, da er am Königsflügel Raum gewinnen konnte, auch Klaus an Brett 8 hatte etwas Druck am Königsflügel aufbauen können.

Aber eine Hoffnung nach der anderen starb. Das Dilemma begann mit einem Einsteller bei Martin, welcher in sehr guter Stellung eine Art Zwischenzug übersah, wonach eine Figur gegen Bauer verloren ging. Dennoch kämpfte der Holthuser weiter, und seine Partie sollte auch die letzte beendete heute sein, aber diesen Minuspunkt musste man natürlich die ganze Zeit auf der Rechnung haben. Beendet wurde nun als nächstes die Partie von Klaus. Klaus hatte wie gesagt etwas Druckspiel am Königsflügel, aber die Damen waren vom Brett und sein Gegner baute eine solide Verteidigungsstellung auf. Die festgefahrene Lage wurde durch eine Remisvereinbarung aufgelöst. 1,5:0,5.

Es folgten zwei weitere Remisen an den Brettern 3 und 4. Mein Gegner an Brett 3 hatte zwar einen Isolani, ich konnte dies aber nicht ausnutzen. Nach einigen Abtauschen waren wir in einem Schwerfigurenendspiel, der Isolani war inzwischen auch aufgelöst und die Spannung verflacht. Zurecht wurde es dann Remis gegeben. 2:1. Manfred selber stand am Anfang wohl etwas besser, er hatte Entwicklungsvorsprung und schien auch die c-Linie im Visier zu haben. Doch sein Gegner schlug taktisch zurück und hier war es Manfred, der einen Isolani im eigenen Lager bekam, zudem war die Entwicklung beiderseits auch wieder ausgeglichen. Manfred konnte das Remis fixieren, mehr war nicht drin. 2,5:1,5.

Nun aber brachen die Dämme. Zunächst ließ Andreas zu, daß der Gegner mit den Türmen eindringen konnte. Sicherlich war hier auch etwas die Zeitnot im Spiel, Andreas selber meinte, etwas zu passiv gespielt zu haben. Der Druck war jedenfalls nach Aktivierung der gegnerischen Türme zu stark, Andreas verlor. 2,5:2,5. Ganz anders sah es dagegen zunächst bei Heiko aus. Wie gesagt konnte er thematisch am Königsflügel spielen, wohingegen der Rest des Brettes geschlossen war. Heiko opferte dann eine Qualität, vielleicht war dies zu gewagt. Im Endspiel hatte Heiko Läufer gegen Turm, der Gegner noch einen weit vorgerückten Freibauern, aber auch Heiko drohte, mit verbundenen Freibauern loszumarschieren. Dennoch war hier die Lage bereits prekär, und nach Verlust einer der beiden Freibauern war die Partie verloren. 2,5:3,5.

Angesichts Martins Partie war der Kampf damit quasi verloren. Sehr gut unterwegs war heute Ludger, der mit den schwarzen Steinen problemlos ausgleichen konnte und versuchte, einen Angriff zu inszenieren. Vielleicht forcierte Ludger in gegnerischer Zeitnot etwas zu früh, so konnte sich der Gastspieler durch Abtausch der Schwerfiguren entlasten und in symmetrischer Bauernstellung kam man überein, die Partie Remis zu geben. 3:4.

Tja, das Wunder an Brett 2 blieb nun leider aus. Martin stand am Anfang klar besser und massierte die Figuren Richtung Königsflügel. Nachdem sein Gegner h6 nebst g5 spielte, war Martins Stellung im höheren Sinne wohl schon gewonnen, aber Martin führte den Angriff nicht konzentriert genug und übersah wie gesagt eine Verteidigungsressource, die eine Figur (gegen Bauer) kostete. Dies war in der Folge nicht mehr zu kompensieren, auch wenn Martin wie gesagt noch als letzter Holthuser die Fahnen hochhielt. 3:5.

Nunmehr ist der Abstiegskampf weiterhin Thema Nr. 1. Wir haben sicherlich noch Chancen, zu punkten, außerdem bleibt die Hoffnung, daß wir wie im vergangenen Jahr nur einen Absteiger haben werden. Das bleibt abzuwarten. Nächster Geger in zwei Wochen ist der SK Rhauderfehn.

- Matchstatistik -
 

Diese vier Herren durften heute leider nicht mitspielen,
da sie ihre Speisen und Getränke selber mitgebracht hatten
(v.l.n.r.: Tupolev, Shepperinov, Denylov, Short)