- Mannschaftsmeisterschaften 2003/2004 -
 

Turm Holthusen - SC Ganderkesee 3:5
- Nach Niederlage nun im Abstiegssumpf / "Reservisten" überzeugen -
 
Im Kampf gegen den Abstieg hat Holthusen heute wichtige Punkte liegen lassen. Der Angstgegner aus Ganderkesee (bisher noch kein Sieg gegen dieses Team) nahm beim 3:5 beide Punkte mit. Somit muß Turm I weiter auf den ersten Heimsieg in dieser Saison warten. Die Gäste hatten von der Papierform her evtl. leichte Vorteile, zudem mußten wir auf zwei Stammspieler verzichten. Dennoch waren wir guten Mutes, und die nachgerückten Spieler aus der "Zweiten" machten ihre Sache auch - erwartungsgemäß - gut. Aber wieder einmal zeigte es sich, wo es in dieser Saison im Argen liegt: Die Spitze schwächelt. 1:3 an den vorderen vier Brettern ist zuwenig (eigentlich 1:4, wenn man das 5. Brett hinzurechnet, allerdings hat der dort spielende Manfred Gosseling bisher ganz ordentlich gepunktet).

Bevor wir die Begegnung noch einmal Paroli laufen lassen vielleicht noch der Hinweis, daß unsere Reserve in der Unterbezirksliga leider erneut einen Wettkampf absagen musste. Gern macht mans natürlich nicht, aber momentan ist die ohnehin schon dünne Spielerdecke durch den ein oder anderen Ausfall überstrapaziert. Für Turm II steht noch eine weitere Runde aus. Ob man dann gegen Emden IV den Klassenerhalt doch noch schafft, wird man sehen. Doch nun zum Bezirksligakampf gegen Ganderkesee!

Zunächst begann alles schiedlich-friedlich. "Reservist" Andreas Slopinski machte seine Sache an Brett 7 außerordentlich gut und erzielte mit Schwarz schnell Ausgleich. Es folgten ein paar Abtausche und das Endspiel mit jeweils Turm und Springer wurde zurecht Remis gegeben. 0,5:,0,5. Erster (halber) Punkterfolg für Andreas in der 1. Mannschaft überhaupt, Glückwunsch! Der zweite Nachrücker, unser Edelreservist Enno Maruszczak, tat es ihm gleich. Gegen einen nominell stärkeren  Gegner ließ Enno nichts Anbrennen, auch hier einigte man sich recht schnell auf Remis. 1:1. Ein Remis angeboten bekam dann fast zeitgleich auch Edwin Lehmann, unser Spitzenbrett. Edwin lehnte aber ab, auch wenn man hier schon in einem Endspiel mit leichten Figuren war. Nach ein paar weiteren Zügen kam es allerdings zur Zugwiederholung und man gab Remis. 1,5:1,5.
 

Mit Zweien, Spiel Drei (zu fünf):
Martin Klinkenborg (li.) und Edwin Lehmann
wirkten heute ein wenig nachdenklich. 
Entscheidend ist, was HINTEN rauskommt:
Diese drei Herren baten mal wieder zur Kasse, v.l.n.r.:
Enno Maruszczak, Andreas Slopinski und Heiko Lewin.

Das war noch nicht sehr aufregend, und alles deutete auf einen gemütlichen Sonntag hin. Doch leider gerieten wir dann etwas ins Hintertreffen. Manfred Gosseling, unser Brett 5, wollte es taktisch wissen und tauschte zwei Leichtfiguren gegen Turm und zwei Bauern. Leider vermisste er seinen Fianchettoläufer sehr und erhielt Schwächen auf den schwarzen Feldern am Königsflügel. Der einsetzende Gegenangriff via Damenflügel und Zentrum erwies sich als zu stark und angesichts eines drohenden Matts mußte Manfred schließlich aufgeben. 1,5:2,5.

Dann griff auch noch Martin Klinkenborg daneben. Unser zweites Brett übersah ein Abzugsschach und büßte Qualität und Bauer ein. Martin bekam aber starkes Gegenspiel gegen den feindlichen König, welcher aufs offene Brett gelockt wurde. Der Gastspieler gab die Qualität zurück, um einem Dauerschach auszuweichen, woraufhin Martin seinerseits eine weitere "Qualle" ins Geschäft steckte. Die bekam er später auch noch wieder, wickelte in höchster Zeitnot jedoch falsch ab und befand sich letztlich in einem schlechten Damenendspiel mit drei Minusbauern, welches er nach der Zeitkontrolle aufgeben musste. 1,5:3,5.

Ein kleines Trostpflästerchen konnte dann an Brett 6 durch Heiko Lewin beigesteuert werden. Heiko konnte einen Bauern einsacken und tauschte dann nach und nach ab. Ein Freibauer wurde am Damenflügel gebildet und machte schließlich das Rennen. Eine technisch feine Leistung! 2,5:3,5. Nicht viel später aber gab es dann den K.O.-Schlag. Frank Hildebrecht stellte seine aussichtsreiche Partie an Brett 4 weg. Nach zunächst ruhigem Aufbau startete Frank eine Attacke auf dem Königsflügel. Hier konnte er dann auch Material fressen, sein Gegner hatte aber einen starken Gegenangriff via Zentrum. Frank verteidigte wohl irgendwo ungenau und mußte nach einem Fehler, welcher dem Gegner einen taktischen Schlag erlaubte, aufgeben. 2,5:4,5.

Die letzte noch offene Partie war also nur noch für die Galerie. An Brett 3 hatte ich gegen meinen "ewigen Gegner" Andreas Vogel mal die Holländische Verteidigung ausgegraben (an dieser Stelle einen Gruß an einen guten Kollegen in Bunderhee!) und kam zunächst auch ganz gut heraus, meine weitere Spielbehandlung erwies sich dann aber als Ganderkäse. Ich suchte viel zu spät Spiel am Königsflügel und ließ mich auf der Damenflanke einlullen. Andreas war aber etwas in Zeitnot und ich konnte mich nach einer harten Verteidigungsschlacht schwer angeschlagen in den Remishafen retten. 3:5.

Nach dieser - man darf ruhig sagen unerwarteten - Schlappe ist die Lage in der unteren Tabellenhälfte nun so gespannt wie Otti Fischers Unterhosengummi. Drei bis vier Punkte sind aus den letzten fünf Runden auf jedenfall noch notwendig, um die Klasse zu erhalten, zudem man immer befürchten muß, daß drei Teams absteigen. Nächster Gegner in drei Wochen ist der SK Wildeshausen. Hier dürfen wir uns nicht die Butter vom Brot nehmen lassen.

:-)

- Matchstatistik -

 
Grundreihenspezialist: GM Boris Becker
spielt gerne Longline über die halboffene Linie.