- Mannschaftsmeisterschaften 2007/2008 -

 
Turm Holthusen - SK Papenburg 4:4
- Befreiungsschlag im Abstiegskampf nur halb geglückt -
 
Im Abstiegskampf gegen die ebenfalls abstiegsbedrohten Papenburger verpaßten die Turm-Akteure heute nach einem umkämpften 4:4 den Befreiungsschlag in der Bezirksliga. Bei einem (hohen) Sieg wäre man sogar zunächst auf Platz zwei der Tabelle vorgerückt, am Ende mußte man aber mit dem einen Punkt heute zufrieden sein. Nachdem Papenburg lange führte, schien uns am Ende die Aufholjagd zu glücken, doch dann spielte sich am letzten verbliebenen Brett ein Drama ab.

Doch der Reihe nach! Wir mußten heute auf Ludger Hülsmann verzichten, dafür war Andreas Slopinski wieder mit dabei. Auf dem Papier waren wir favorisiert, im Schnitt ca. 90 Punkte, aber das hat meist nicht viel zu bedeuten. An dieser Stelle bedanken wir uns noch einmal bei den Papenburgern, daß sie bereits waren, diesen Kampf um eine Woche nach vorne zu verlegen.

Den Start machte Brett 5: Manfred Gosseling konnte mit Schwarz recht problemlos ausgleichen und versuchte, am Königsflügel mit Dame und Läufer Druck zu machen. Viel war aber nicht los, und Weiß konnte sich durch Damentausch entlasten. Schließlich ging die Partie in ein Doppelturmendspiel, die entstandene Stellung wurde dann wohl zurecht Remis gegeben. 0,5:0,5.

Bilder vom Kampf:
(Heute bleibt viel weiß, denn wir stecken ja mitten im Abstiegskampf, und man soll ja nicht gleich sehen,
wo jeder Damenläufer und Königsspringer steht. Vergrößerung durch anklicken, bleibt aber trotzdem weiß^^.)

 
Linkes gegen rechtes Emsufer.
Martin Klinkenborg grübelte viel, Edwin
Lehmann schaute auch schon prüfend herüber.
 
Im Grunde sah es am Anfang des Wettkampfes sehr gut aus, an zwei Brettern konnten wir jeweils eine Qualität gewinnen, und ich sah auch sonst kein Verlustbrett. Aber irgendwie war der Wurm drin. Brett 6: Heiko Lewin hatte lange Zeit eine ausgeglichene Stellung auf dem Brett. Der Holthuser öffnete schließlich die Stellung, um Spiel zu bekommen, wofür er aber eine etwas geschwächte Bauernstruktur in Kauf nahm. Die Lage war unklar, und Heiko kam zudem in Zeitnot. Im Turmendspiel stand Heiko schlechter, als die Türme vom Brett waren, war die Stellung verloren, gleichzeitig fiel das Blättchen. 0,5:1,5. Ein interessanter Kampf, leider mit dem schlechteren Ende für uns.

Und langsam ging es bergab, zumal ich nun eine gewonnene Stellung verdarb. Mit der Eröffnung war ich zunächst nicht ganz zufrieden, aber ich konnte dann eine Qualität gewinnen und schickte mich an, den schwarzen Damenflügel aufzureiben. Mein Gegner baute Gegenspiel am Königsflügel auf. Hier setzte er mir irgendwann ein Springeropfer vor, um zu ewigem Schach zu kommen. Ich mußte das Pferd nehmen, wonach seine Dame eindrang, um Dauerschach zu geben. Ich nahm das Remis an. Dummerweise aber hätte mein König (relativ) einfach herauslaufen können, und ich hatte ja mittlerweile einen ganzen Turm mehr... 1:2. Ein Restabbild hatte mir einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Nicht viel besser ging es Martin Klinkenborg am Spitzenbrett. Martin wählte eine recht scharfe Eröffnung, es wurden aber relativ schnell einige Leichtfiguren abgetauscht, und die Lage blieb übersichtlich. Alles schien noch in etwa ausgeglichen Unser Mann entwickelte dann seinen Damenläufer auf das falsche Feld, wonach der Emsländer starken Angriff bekam. Martin geriet unter Druck, konnte aber das Schlimmste vermeiden. Es ergab sich ein Doppelturmendspiel. Hier konnte der Papenburger aber eindringen und einen Bauern mitnehmen, danach ging es schnell bergab. Martin mußte aufgeben. 1:3.

Zu diesem Zeitpunkt war die Hoffnung schon nicht mehr so groß, das Ding noch retten zu können, aber immerhin war auf unseren Edeljoker Andreas an Brett 8 verlaß. Am Anfang schien sein Gegner noch ganz passabel aus der Eröffnung gekommen zu sein, doch Andreas hatte gut placierte Leichtfiguren am Königsflügel. Schließlich gelang ein Einschlag in die gegnerische Rochadestellung und auch der Gewinn einer Qualität. Andreas ließ sich dies nicht mehr nehmen und holte souverän den Punkt nach Holthusen. 2:3. Starke Leistung!
 

Die Retter: Andreas Slopinski schaute noch skeptisch, während Manfred Lennartz schon entspannt wirkte. 
Heiko Lewin und Manfred Gosseling. Manfred schien sich in unserem Spiellokal noch mehr zuhause zu fühlen, als sonst.
 
Einen wechselvollen Kampf gab es an Brett 2: Edwin Lehmann stand nach eigenem Bekunden zunächst positionell besser, er lehnte auch ein Remisangebot ab. In der Folge verflüchtigte sich der Vorteil, beide Spieler kamen dann in Zeitnot. Hier einigte man sich dann auf ein Remis, obschon Edwin meinte, in der Schlußstellung eher schlechter gestanden zu haben. Aber schwierig war es allemal, insofern geht das Remis wohl in Ordnung. 2,5:3,5.

Zwei Bretter waren noch offen: An Brett 7 hatte Manfred Lennartz einen Mehrbauern, an Brett 3 Frank Hildebrecht ebenfalls. Aber nur Manfred schien wirklich auf Gewinn zu stehen, Frank hingegen stand eher passiv. Zunächst zu Manfred: Er kam mit Schwarz gut aus der Eröffnung und stürmte mit den Bauern am Königsflügel Richtung gegnerische Rochadestellung. Unser Mann gewann einen Bauern bei besserer Stellung, diesen transportierte er in ein Turmendspiel, die Eroberung eines zweiten Bauern besiegelte dann das Schicksal dieser Partie. 3,5:3,5. Ausgleichstreffer! Sehr schöne Leistung.

Somit kam dem Brett 3 nun entscheidende Bedeutung zu. Frank schien lange zeit gut zu stehen. Positionellen Vorteil münzte er in den Gewinn eines Bauern um, und zudem hatte er das Läuferpaar. In dem Endspiel stand er dann aber doch etwas passiver, da sein Gegner Bernhard Meiners über einen unangenehmen, zentralisierten Springer verfügte und vermutlich auch über den besseren Turm. Dann übersah Frank eine gemeine Fessel, und Bernhard konnte eine Figur gewinnen. Was für ein Unglück! Doch Bernhard übersah es in der Hitze des Gefechtes auch und spielte etwas anderes. Was für ein Glück! Bernhard nahm immerhin einen Bauern mit und sorgte für materiellen Ausgleich. Nachdem Frank kurz vorher Remis abgelehnt hatte, bot er nun an, und man wurde sich einig. 4:4. Ein salomonisches Ende der Partie und des Wettkampfes.

Resümee: Wie gesagt, dieses 4:4 war nicht der große Befreiungsschlag im Abstiegskampf, aber es ist zumindest so etwas wie der Spatz in der Hand. Uns hilft der Punkt wohl mehr als den Papenburgern, da wir so ja weiterhin 4 Punkte vor den Emsländern bleiben. Ob wir allerdings noch ein drittes Team hinter uns lassen können, und ob dies notwendig sein wird, muß sich noch herausstellen. Weiter geht es nun erst in fünf Wochen auswärts gegen Ganderkesee.

 
- Matchstatistik -