- Mannschaftsmeisterschaften 2009/2010 -
 

Turm Holthusen - SK Rhauderfehn 4:4
- Lebensnotwendiger Punkt ist da / Weiter im Rennen -
 
Redigierte Version. Zusätzliche Informationen und Korrekturen.
 
Gegen unseren Nachbarn aus Rhauderfehn gab es heute in Runde 6 einen harten Abstiegskampf zu sehen. Rhauderfehn befand sich vorher auf dem letzten Rang der Tabelle, wohingegen wir nur noch knapp vor den Abstiegsplätzen rangierten. Eigentlich ist Rhauderfehn immer ein dankbarer Gegner für uns gewesen, haben wir doch bislang noch nie mit unserer Ersten Mannschaft gegen die Fehntjer verloren. Allerdings waren wir heute wieder ersatzgeschwächt. So fehlte leider erneut unser Spitzenbrett. Aber alles in allem war die Lage vorab ausgeglichen.

Alles durfte heute passieren, nur keine Niederlage in diesem wichtigen Spiel. Die gab es dann auch nicht. Aber auch ein erhoffter Befreiungsschlag - sprich Sieg - blieb aus. Nach einer schnellen Führung kamen jede Menge Remispartien zustande, in denen zumeist aber wir jeweils etwas mehr vom Spiel hatten. Nachdem die Fehntjer dann ihrerseits durch zwei Gewinnpartien die Führung an sich rissen, konnten wir in der letzten Partie noch den Ausgleichstreffer einfahren. Doch der Reihe nach.

Harald Fischbach - Edwin Lehmann (1): Edwin wählte früh ein vereinfachendes Manöver, wonach er mit Schwarz eigentlich schon alle Eröffnungsprobleme gemeistert hatte. Harald verwirkte dann durch einen Fingerfehler sein Recht zur Rochade. Hiernach stand Edwin besser, konnte allerdings das Zentrum nicht öffnen, um dem in der Mitte gebliebenen König von Harald beizukommen. Edwin nahm ein paar Züge später ein Remisangebot an. 0,5:0,5. Damit konnten wir sicherlich erstmal zufrieden sein.

Michael Gardey - Hermann Freese (6): Michael wählte eine eher ruhige Eröffnung und Hermann tat sich schwer, einen Angriff aufzuziehen. Er holte zwar seine Figuren zum Königsflügel, blieb aber am Damenflügel etwas unterentwickelt. Durch eine Taktik gewann Michael eine Figur und konnte dann auch gleich das Zentrum besetzen. Für unseren Mann war es technisch kein Problem mehr, die Partie nach Hause zu bringen. 1,5:0,5. Eine sehr schöne Leistung von Michael!

Es gelang uns nun leider in der Folge nicht, nachzulegen. An Brett 5 gerieten wir zu diesem Zeitpunkt auch noch materiell deutlich in Nachteil, ebenso sah Brett 7 gar nicht mehr gut aus. Nur Brett 3 schien klar im Vorteil zu sein, die Stellung war allerdings recht kompliziert. Stürzen wir uns also auf die Bretter 8 und 2 und schauen, ob hier was Zählbares heraussprang:

Keno Lübsen - Friedhelm Loots (8): Keno kam gut aus der Eröffnung, Friedhelm hatte mit ... h6 ein Tempo verloren, wonach er schon genau spielen musste. Keno machte Terror am Damenflügel, aber Friedhelm hielt alles zusammen. Nach dem Damentausch war man in einem Doppelturmendspiel mit jeweils noch einem Läufer gelandet. Keno hatte die offene d-Linie besetzt, konnte aber auf Grund der gut verteidigenden Türme von Friedhelm nichts daraus machen. Darum bot er korrekterweise Remis an. Somit 2:1. Geht in Ordnung, aus der Initiative konnte Keno leider keinen ganzen Punkt herausholen. In der späteren Analyse stellte unser Spieler jedoch fest, dass zwischenzeitlich ein Gewinn möglich war.

Frank Modder - Bernfried Brummer (2): Bernfried wählte denselben Aufbau wie in unserer letzten Begegnung, diesmal tat ich mich aber deutlich schwerer, Druck zu machen. Sein Läuferpaar kam zwar nicht richtig zur Geltung, da ich auch das Zentrum geschlossen halten konnte, aber mein Spiel am Damenflügel war nicht ausreichend. In einer Variante hätte ich einen Bauern gewinnen können, das wäre aber wohl nur temporär gewesen, ausserdem hätte er dann freies Spiel bekommen. Einmal lehnte ich Remis ab, aber nach Tausch der Türme bot ich selber an. 2,5:1,5.

Okay, also immer noch Führung mit einem Punkt. Aber Brett 5 stand weiterhin mit einer Figur weniger da, während Brett 7 zwei Bauern auf der Sollseite verzeichnete. Doch wir hatten ja die Hoffnung auf die Bretter 3 und 4. Brett 3 stand sehr gut, während Brett 4 vielleicht etwas besser stand. Mit diesen beiden Brettern geht es nun auch weiter:

Ludger Hülsmann - Peter Kühne (4): Ludger hatte zwar nicht seinen typischen Angriff bekommen, konzentrierte jedoch seine Figuren dennoch Richtung gegnerischem Königsflügel und stand auch etwas aktiver. Peter hatte seine Puppen bis dato aber ganz gut zusammengehalten, auch wenn es für ihn nicht leicht war, nach einem Gegenspiel zu suchen. Ludger würde nun seine Türme ins Zentrum bringen und kann mit etwas mehr Druck weiterspielen. Allerdings hatten beide Spieler nur noch ca. 20 Minuten Bedenkzeit für fast genauso viele Züge.

Tim Schmidtke - Manfred Gosseling (3): Manfred erarbeitete sich in einer komplizierten Stellung nach frühem Damentausch einen Mehrbauern, aber Tim hatte einen gut placierten Springer und konnte auch mit seinen Türmen am Damenflügel eindringen. Manfred lavierte aber sehr schön und konnte das gegnerische Spiel am Damenflügel zurückwerfen. Danach ging sein Mehrbauer am Königsflügel nach vorne. In letzter Not rasierte Tim den Bauern mit dem Springer. Dies sah wie ein Einsteller von Manfred aus. Nimmt Manfred den Springer, würde sein Turm fallen. Aber uns Kiebitzern fiel gleich auf, dass er danach noch eine Gabel mit Schachgebot hat und mit einer Mehrfigur verbleiben würde. Aber würde Manfred es auch sehen? Die folgenden Minuten, die während Manfreds Nachdenkphase verstrichen, wurden zu einer Höllenqual. Es ist einfach nur grausam, wenn man zuschauen muß und nichts sagen darf. Dann endlich kam der Zug. Er hatte es gesehen. Erleichterung! Also Mehrfigur. Turm und Läufer gegen Turm bei noch jeweils einem Bauern.

Bei diesem Stand der Dinge (ein Punkt Vorsprung, zwei Verluststellungen und eine Gewinnstellung) bekam Ludger von Peter ein Remis angeboten. Ludger qualmte erst mal eine Zigarette und wir hielten Kriegsrat. Klar, wenn Ludger remisierte, war der Kampf wohl nicht mehr zu gewinnen. Aber ein 4:4 würde uns sicherlich erstmal mehr helfen als unseren Gästen. Natürlich konnte Ludger nun va banque spielen (in der Zeitnotphase, die sich nun anbahnte, wäre alles möglich gewesen, auch in einer vielleicht etwas aktiveren Stellung), aber wir wollten den Mannschaftspunkt nicht riskieren. Ludger nahm das Angebot an. 3:2.

Es kam nun, wie es kommen musste:

Thomas Gravemann - Klaus-Dieter Smidt (5): Klaus konnte mit dem Ergebnis der Eröffnung wohl ganz zufrieden sein, Thomas meinte sogar, Klaus hätte eventuell einen Bauern gewinnen können. Aber unser Mann spielte etwas zu verhalten, was sicherlich auch der fehlenden Spielpraxis zu schulden ist. Thomas konnte dann durch eine Gabel eine Figur gegen einen Bauern gewinnen und ließ auch in der Folge nichts mehr anbrennen. In höchster Not versuchte Klaus dann noch seine Verteidigungsstellung aufzugeben und drang mit der Dame ins gegnerische Lager ein. Doch die Dauerschachhoffnungen erfüllten sich nicht und Thomas startete einen Mattangriff. 3:3.

Arie Bosman - Joest Wessels (7): Joest gelang es mit Schwarz wohl nicht, vollständig auszugleichen. Er rückte dann mit dem b-Bauern am Damenflügel vor, welcher sich aber als Schwäche erwies und verloren ging. Nach Abtausch der Schwerfiguren gewann Arie noch einen zweiten Bauern am Damenflügel und hatte ein gewonnenes Endspiel auf dem Brett. Hier allerdings ließ sich Joest die Gelegenheit entgehen, einen der beiden Freibauern am Damenflügel abzuräumen. Arie behielt also beide Bauern und sperrte auch den Springer von Joest in seinem Lager ein. Die Partie war nicht zu halten. 3:4.

Nun musste nur noch Manfred seine Partie nach Hause spielen. Er konnte den letzten Bauern von Tim auch noch erobern und zeigte eine gute Technik in der Umsetzung seines grosses Materialvorteils (wie gesagt Turm, Läufer und Bauer gegen Turm). Sein Freibauer lief nach vorne und konnte nicht mal unter Turmopfer aufgehalten werden. Das war das 4:4.

Unter dem Strich bleibt ein durchaus gerechtes 4:4 in einem Kampf, der in sehr angenehmer, freundschaftlicher Atmosphäre über die Bühne ging. Uns hilft der Punkt erst einmal sicherlich etwas mehr als Rhauderfehn, da wir ja zunächst einmal den Dreipunktevorsprung vor unseren Gästen bewahren können. Es wird aber letztlich wohl alles davon abhängen, wie die Kämpfe von Rhauderfehn und uns gegen einen weiteren Nachbarschaftsverein ausgehen, welcher ebenfalls gegen den Abstieg kämpft - der SK Papenburg. Zuvor allerdings erwartet uns in drei Wochen eine schwere Aufgabe beim SK Wildeshausen. Aber mal sehen, vielleicht sind wir ja für eine Überraschung gut...

- Matchstatistik -
 

Schwimmt Holthusen auch nächste Saison in der Bezirksliga mit?