Gegen unseren Nachbarn
aus Rhauderfehn gab es heute in Runde 6 einen harten Abstiegskampf zu sehen.
Rhauderfehn befand sich vorher auf dem letzten Rang der Tabelle, wohingegen
wir nur noch knapp vor den Abstiegsplätzen rangierten. Eigentlich
ist Rhauderfehn immer ein dankbarer Gegner für uns gewesen, haben
wir doch bislang noch nie mit unserer Ersten Mannschaft gegen die Fehntjer
verloren. Allerdings waren wir heute wieder ersatzgeschwächt. So fehlte
leider erneut unser Spitzenbrett. Aber alles in allem war die Lage vorab
ausgeglichen.
Alles durfte heute
passieren, nur keine Niederlage in diesem wichtigen Spiel. Die gab es dann
auch nicht. Aber auch ein erhoffter Befreiungsschlag - sprich Sieg - blieb
aus. Nach einer schnellen Führung kamen jede Menge Remispartien zustande,
in denen zumeist aber wir jeweils etwas mehr vom Spiel hatten. Nachdem
die Fehntjer dann ihrerseits durch zwei Gewinnpartien die Führung
an sich rissen, konnten wir in der letzten Partie noch den Ausgleichstreffer
einfahren. Doch der Reihe nach.
Harald Fischbach -
Edwin Lehmann (1): Edwin wählte früh ein vereinfachendes Manöver,
wonach er mit Schwarz eigentlich schon alle Eröffnungsprobleme gemeistert
hatte. Harald verwirkte dann durch einen Fingerfehler sein Recht zur Rochade.
Hiernach stand Edwin besser, konnte allerdings das Zentrum nicht öffnen,
um dem in der Mitte gebliebenen König von Harald beizukommen. Edwin
nahm ein paar Züge später ein Remisangebot an. 0,5:0,5.
Damit konnten wir sicherlich erstmal zufrieden sein.
Michael Gardey - Hermann
Freese (6): Michael wählte eine eher ruhige Eröffnung und Hermann
tat sich schwer, einen Angriff aufzuziehen. Er holte zwar seine Figuren
zum Königsflügel, blieb aber am Damenflügel etwas unterentwickelt.
Durch eine Taktik gewann Michael eine Figur und konnte dann auch gleich
das Zentrum besetzen. Für unseren Mann war es technisch kein Problem
mehr, die Partie nach Hause zu bringen. 1,5:0,5. Eine sehr schöne
Leistung von Michael!
Es gelang uns nun leider
in der Folge nicht, nachzulegen. An Brett 5 gerieten wir zu diesem Zeitpunkt
auch noch materiell deutlich in Nachteil, ebenso sah Brett 7 gar nicht
mehr gut aus. Nur Brett 3 schien klar im Vorteil zu sein, die Stellung
war allerdings recht kompliziert. Stürzen wir uns also auf die Bretter
8 und 2 und schauen, ob hier was Zählbares heraussprang:
Keno Lübsen -
Friedhelm Loots (8): Keno kam gut aus der Eröffnung, Friedhelm hatte
mit ... h6 ein Tempo verloren, wonach er schon genau spielen musste. Keno
machte Terror am Damenflügel, aber Friedhelm hielt alles zusammen.
Nach dem Damentausch war man in einem Doppelturmendspiel mit jeweils noch
einem Läufer gelandet. Keno hatte die offene d-Linie besetzt, konnte
aber auf Grund der gut verteidigenden Türme von Friedhelm nichts daraus
machen. Darum bot er korrekterweise Remis an. Somit 2:1. Geht in
Ordnung, aus der Initiative konnte Keno leider keinen ganzen Punkt herausholen.
In der späteren Analyse stellte unser Spieler jedoch fest, dass zwischenzeitlich
ein Gewinn möglich war.
Frank Modder - Bernfried
Brummer (2): Bernfried wählte denselben Aufbau wie in unserer letzten
Begegnung, diesmal tat ich mich aber deutlich schwerer, Druck zu machen.
Sein Läuferpaar kam zwar nicht richtig zur Geltung, da ich auch das
Zentrum geschlossen halten konnte, aber mein Spiel am Damenflügel
war nicht ausreichend. In einer Variante hätte ich einen Bauern gewinnen
können, das wäre aber wohl nur temporär gewesen, ausserdem
hätte er dann freies Spiel bekommen. Einmal lehnte ich Remis ab, aber
nach Tausch der Türme bot ich selber an. 2,5:1,5.
Okay, also immer noch
Führung mit einem Punkt. Aber Brett 5 stand weiterhin mit einer Figur
weniger da, während Brett 7 zwei Bauern auf der Sollseite verzeichnete.
Doch wir hatten ja die Hoffnung auf die Bretter 3 und 4. Brett 3 stand
sehr gut, während Brett 4 vielleicht etwas besser stand. Mit diesen
beiden Brettern geht es nun auch weiter:
Ludger Hülsmann
- Peter Kühne (4): Ludger hatte zwar nicht seinen typischen Angriff
bekommen, konzentrierte jedoch seine Figuren dennoch Richtung gegnerischem
Königsflügel und stand auch etwas aktiver. Peter hatte seine
Puppen bis dato aber ganz gut zusammengehalten, auch wenn es für ihn
nicht leicht war, nach einem Gegenspiel zu suchen. Ludger würde nun
seine Türme ins Zentrum bringen und kann mit etwas mehr Druck weiterspielen.
Allerdings hatten beide Spieler nur noch ca. 20 Minuten Bedenkzeit für
fast genauso viele Züge.
Tim Schmidtke - Manfred
Gosseling (3): Manfred erarbeitete sich in einer komplizierten Stellung
nach frühem Damentausch einen Mehrbauern, aber Tim hatte einen gut
placierten Springer und konnte auch mit seinen Türmen am Damenflügel
eindringen. Manfred lavierte aber sehr schön und konnte das gegnerische
Spiel am Damenflügel zurückwerfen. Danach ging sein Mehrbauer
am Königsflügel nach vorne. In letzter Not rasierte Tim den Bauern
mit dem Springer. Dies sah wie ein Einsteller von Manfred aus. Nimmt Manfred
den Springer, würde sein Turm fallen. Aber uns Kiebitzern fiel gleich
auf, dass er danach noch eine Gabel mit Schachgebot hat und mit einer Mehrfigur
verbleiben würde. Aber würde Manfred es auch sehen? Die folgenden
Minuten, die während Manfreds Nachdenkphase verstrichen, wurden zu
einer Höllenqual. Es ist einfach nur grausam, wenn man zuschauen muß
und nichts sagen darf. Dann endlich kam der Zug. Er hatte es gesehen. Erleichterung!
Also Mehrfigur. Turm und Läufer gegen Turm bei noch jeweils einem
Bauern.
Bei diesem Stand der
Dinge (ein Punkt Vorsprung, zwei Verluststellungen und eine Gewinnstellung)
bekam Ludger von Peter ein Remis angeboten. Ludger qualmte erst mal eine
Zigarette und wir hielten Kriegsrat. Klar, wenn Ludger remisierte, war
der Kampf wohl nicht mehr zu gewinnen. Aber ein 4:4 würde uns sicherlich
erstmal mehr helfen als unseren Gästen. Natürlich konnte Ludger
nun va banque spielen (in der Zeitnotphase, die sich nun anbahnte, wäre
alles möglich gewesen, auch in einer vielleicht etwas aktiveren Stellung),
aber wir wollten den Mannschaftspunkt nicht riskieren. Ludger nahm das
Angebot an. 3:2.
Es kam nun, wie es
kommen musste:
Thomas Gravemann -
Klaus-Dieter Smidt (5): Klaus konnte mit dem Ergebnis der Eröffnung
wohl ganz zufrieden sein, Thomas meinte sogar, Klaus hätte eventuell
einen Bauern gewinnen können. Aber unser Mann spielte etwas zu verhalten,
was sicherlich auch der fehlenden Spielpraxis zu schulden ist. Thomas konnte
dann durch eine Gabel eine Figur gegen einen Bauern gewinnen und ließ
auch in der Folge nichts mehr anbrennen. In höchster Not versuchte
Klaus dann noch seine Verteidigungsstellung aufzugeben und drang mit der
Dame ins gegnerische Lager ein. Doch die Dauerschachhoffnungen erfüllten
sich nicht und Thomas startete einen Mattangriff. 3:3.
Arie Bosman - Joest
Wessels (7): Joest gelang es mit Schwarz wohl nicht, vollständig auszugleichen.
Er rückte dann mit dem b-Bauern am Damenflügel vor, welcher sich
aber als Schwäche erwies und verloren ging. Nach Abtausch der Schwerfiguren
gewann Arie noch einen zweiten Bauern am Damenflügel und hatte ein
gewonnenes Endspiel auf dem Brett. Hier allerdings ließ sich Joest
die Gelegenheit entgehen, einen der beiden Freibauern am Damenflügel
abzuräumen. Arie behielt also beide Bauern und sperrte auch den Springer
von Joest in seinem Lager ein. Die Partie war nicht zu halten. 3:4.
Nun musste nur noch
Manfred seine Partie nach Hause spielen. Er konnte den letzten Bauern von
Tim auch noch erobern und zeigte eine gute Technik in der Umsetzung seines
grosses Materialvorteils (wie gesagt Turm, Läufer und Bauer gegen
Turm). Sein Freibauer lief nach vorne und konnte nicht mal unter Turmopfer
aufgehalten werden. Das war das 4:4.
Unter dem Strich bleibt
ein durchaus gerechtes 4:4 in einem Kampf, der in sehr angenehmer, freundschaftlicher
Atmosphäre über die Bühne ging. Uns hilft der Punkt erst
einmal sicherlich etwas mehr als Rhauderfehn, da wir ja zunächst einmal
den Dreipunktevorsprung vor unseren Gästen bewahren können. Es
wird aber letztlich wohl alles davon abhängen, wie die Kämpfe
von Rhauderfehn und uns gegen einen weiteren Nachbarschaftsverein ausgehen,
welcher ebenfalls gegen den Abstieg kämpft - der SK Papenburg. Zuvor
allerdings erwartet uns in drei Wochen eine schwere Aufgabe beim SK Wildeshausen.
Aber mal sehen, vielleicht sind wir ja für eine Überraschung
gut...
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Matchstatistik -
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Schwimmt Holthusen
auch nächste Saison in der Bezirksliga mit?
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