In der 7. Runde der
laufenden Bezirksligasaison hätten die Zuschauer beim Spiel Holthusen
- Emden eigentlich Topzuschlag bezahlen müssen - wegen Überlänge.
Bis 17:15 Uhr, also weit über sieben Stunden, zog sich der Wettkampf
hin. In einem auf dem Papier her ausgeglichenen Wettkampf folgte ein Remis
nach dem anderen, bis die Emder schließlich in Führung gingen.
In den verbliebenen zwei Partien sah auch alles nach einem Erfolg der Emder
aus. Doch es sollte anders kommen.
Aber von Anfang an:
Holthusen konnte in der Formation unserer Wünsche spielen, bei Emden
fehlten an den mittleren Brettern zwei Spieler, was aber hinten durch starke
Leute aufgefangen wurde. Ein recht schnelles Remis erreichte Klaus-Dieter
Smidt an Brett 7. Sein Gegner hatte Königsgambit gespielt, konnte
aber nicht so recht Vorteil erlangen. Klaus hatte in einer sehr taktischen
Stellung zwei Mehrbauern, sein Gegner brauchte auch viel Bedenkzeit. Dennoch
einigte man sich hier etwas überraschend auf ein Remis. 0,5:0,5.
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Frank Hildebrecht
zeigte Steherqualitäten:
Er spielte knappe
7,5 Stunden.
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Unser Bugteil:
Edwin Lehmann (li. gegen Gerd de Buhr)
am Spitzenbrett und
Martin Klinkenborg.
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Ein Remis ergab sich
auch am Brett von Kapitän Manfred Gosseling (5). In einer in etwa
ausgeglichenen, aber bestimmt noch nicht ausgekämpften Stellung, einigte
man sich schnell auf ein Remis. Vielleicht auch hier zu früh, andererseits
hatte Manfred auch mit Holger Strehle einen nominell sehr starken Gegner.
1:1.
Remis auch an Brett 6: Stephan Slopinski lief im Mittelspiel einem Mehrbauern
hinterher, tauschte aber die Schwerfiguren und erreichte ein Endspiel mit
ungleichen Läufern - Remis. 1,5:1,5. Mit seinem nunmehr fünften
Unentschieden hat Stephan beste Chancen auf den Remiskönig.
Und damit haben wir
einen nahtlosen Übergang zu meiner Partie hergestellt :-) An Brett
3 spielte ich gegen Rainer Weber eine über weite Strecken wohl immer
remisliche Partie. Zum Ende hin stand der Emder vielleicht sogar etwas
angenehmer, aber zweifellos war die Remisbreite nicht überschritten.
Also - Remis. Eine eher lauwarme Partie. Auch bei mir schon die fünfte
Punktteilung. 2:2. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir an den verbliebenen
vier Brettern eine gute Stellung (8), zwei kritische (1+2) und eine in
etwa ausgeglichene (5). Es sah also nicht unbedingt erfolgversprechend
aus.
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Stephan Slopinski
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An diesen beiden
Tischen war wohl mehr drin:
Heiko Lewin (hinten)
und Klaus-Dieter Smidt (im Jacket)
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Und dann gab es die
erste entschiedene Partie an diesem Tage, und das auch noch gegen uns.
Martin Klinkenborgs Gegner an Brett 2 hatte eine etwas überraschende
Eröffnung gewählt. Martin bekam einen isolierten Damenbauern,
hatte aber wohl Ausgleich. Mit beginnender Zeitnot machte Martin einen
positionellen Fehler und geriet in eine bedrohliche Lage. Nach Materialverlust
musste er schließlich aufgeben. 2:3. Und dann ging auch noch
die gutstehende Partie an Brett 8 ins Remis: Heiko Lewin, welcher irgendwo
im Mittelspiel wohl einen Springergewinn ausgelassen hatte, stand mit Mehrbauer
immer noch gut. In dem doppelten Turmendspiel hatte der Emder aber sehr
aktive Türme, die letztlich das Remis sicherten. 2,5:3,5.
Blieben zwei Partien:
Edwin Lehmann am Spitzenbrett sah sich einem gut aufspielenden Gerd de
Buhr gegenüber. De Buhr bekam zunächst das Läuferpaar, erreichte
Stellungsvorteil und wickelte das ganze in ein einfaches Turmendspiel ab,
wobei Edwin, um nicht allzu passiv und hoffnungslos zu stehen, einen Bauern
opferte. Er kämpfte ums Remis. Die Partie an Brett 4 von Frank Hildebrecht
sah ein Endspiel mit jeweils den beiden Läufern und vier Bauern.
Frank hatte einen entfernten Freibauern auf dem Damenflügel, der Emder
einen gedeckten im Zentrum. Sehr remisverdächtig.
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Unser Mannschaftsführer:
Manfred Gosseling gab
keine Milch - Remis!
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(Bild auf Wunsch
entfernt)
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Nun aber erreichte
Edwin nach langem Kampf ein Remis. De Buhr konnte seinen Mehrbauern nicht
umsetzen. Die Bauern wurden peu a peu getauscht und man spielte noch bis
auf die blanken Türme. Remis. 3:4. Nun hofften wir noch auf
Frank Hildebrecht. Die sechste Stunde ging vorrüber, die siebte ebenfalls,
die achte begann... Hier unterlief dem Emder in der Verteidigung ein Fehler
und Frank konnte die Bauern im Zentrum verspeisen, da ein deckender Läufer
des Emders an die Verteidigung von Franks Freibauer gebunden war. Der Emder
musste aufgeben. 4:4!
Damit haben wir also
aus den letzten beiden Partien noch 1,5 herausgequetscht. Somit ist das
4:4 für uns als durchaus positiv zu betrachten. Die Emder ihrerseits
scheinen in dieser Saison auf ein 4:4 abonniert zu sein - bereits zum fünften
Male erreichten sie dieses Resultat. Wir wünschen der sympathischen
Truppe um Holger Strehle und Rainer Weber jedenfalls alles Gute im Kampf
um den Klassenerhalt, welchem sie wohl wieder ein Stück näher
gekommen sein dürften.
Und Holthusen? Auch
wir bleiben der Klasse wohl erhalten...
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Matchstatistik -
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