- Mannschaftsmeisterschaften 2002/2003 -

 
 Turm Holthusen - Kspr. Emden 4:4
- Hildebrecht schafft's alleine -
 
In der 7. Runde der laufenden Bezirksligasaison hätten die Zuschauer beim Spiel Holthusen - Emden eigentlich Topzuschlag bezahlen müssen - wegen Überlänge. Bis 17:15 Uhr, also weit über sieben Stunden, zog sich der Wettkampf hin. In einem auf dem Papier her ausgeglichenen Wettkampf folgte ein Remis nach dem anderen, bis die Emder schließlich in Führung gingen. In den verbliebenen zwei Partien sah auch alles nach einem Erfolg der Emder aus. Doch es sollte anders kommen.

Aber von Anfang an: Holthusen konnte in der Formation unserer Wünsche spielen, bei Emden fehlten an den mittleren Brettern zwei Spieler, was aber hinten durch starke Leute aufgefangen wurde. Ein recht schnelles Remis erreichte Klaus-Dieter Smidt an Brett 7. Sein Gegner hatte Königsgambit gespielt, konnte aber nicht so recht Vorteil erlangen. Klaus hatte in einer sehr taktischen Stellung zwei Mehrbauern, sein Gegner brauchte auch viel Bedenkzeit. Dennoch einigte man sich hier etwas überraschend auf ein Remis. 0,5:0,5.
 

Frank Hildebrecht zeigte Steherqualitäten:
Er spielte knappe 7,5 Stunden.
Unser Bugteil: Edwin Lehmann (li. gegen Gerd de Buhr)
am Spitzenbrett und Martin Klinkenborg.

Ein Remis ergab sich auch am Brett von Kapitän Manfred Gosseling (5). In einer in etwa ausgeglichenen, aber bestimmt noch nicht ausgekämpften Stellung, einigte man sich schnell auf ein Remis. Vielleicht auch hier zu früh, andererseits hatte Manfred auch mit Holger Strehle einen nominell sehr starken Gegner. 1:1. Remis auch an Brett 6: Stephan Slopinski lief im Mittelspiel einem Mehrbauern hinterher, tauschte aber die Schwerfiguren und erreichte ein Endspiel mit ungleichen Läufern - Remis. 1,5:1,5. Mit seinem nunmehr fünften Unentschieden hat Stephan beste Chancen auf den Remiskönig.

Und damit haben wir einen nahtlosen Übergang zu meiner Partie hergestellt :-) An Brett 3 spielte ich gegen Rainer Weber eine über weite Strecken wohl immer remisliche Partie. Zum Ende hin stand der Emder vielleicht sogar etwas angenehmer, aber zweifellos war die Remisbreite nicht überschritten. Also - Remis. Eine eher lauwarme Partie. Auch bei mir schon die fünfte Punktteilung. 2:2. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir an den verbliebenen vier Brettern eine gute Stellung (8), zwei kritische (1+2) und eine in etwa ausgeglichene (5). Es sah also nicht unbedingt erfolgversprechend aus.
 

Stephan Slopinski
An diesen beiden Tischen war wohl mehr drin:
Heiko Lewin (hinten) und Klaus-Dieter Smidt (im Jacket)

Und dann gab es die erste entschiedene Partie an diesem Tage, und das auch noch gegen uns. Martin Klinkenborgs Gegner an Brett 2 hatte eine etwas überraschende Eröffnung gewählt. Martin bekam einen isolierten Damenbauern, hatte aber wohl Ausgleich. Mit beginnender Zeitnot machte Martin einen positionellen Fehler und geriet in eine bedrohliche Lage. Nach Materialverlust musste er schließlich aufgeben. 2:3. Und dann ging auch noch die gutstehende Partie an Brett 8 ins Remis: Heiko Lewin, welcher irgendwo im Mittelspiel wohl einen Springergewinn ausgelassen hatte, stand mit Mehrbauer immer noch gut. In dem doppelten Turmendspiel hatte der Emder aber sehr aktive Türme, die letztlich das Remis sicherten. 2,5:3,5.

Blieben zwei Partien: Edwin Lehmann am Spitzenbrett sah sich einem gut aufspielenden Gerd de Buhr gegenüber. De Buhr bekam zunächst das Läuferpaar, erreichte Stellungsvorteil und wickelte das ganze in ein einfaches Turmendspiel ab, wobei Edwin, um nicht allzu passiv und hoffnungslos zu stehen, einen Bauern opferte. Er kämpfte ums Remis. Die Partie an Brett 4 von Frank Hildebrecht sah ein Endspiel mit jeweils den beiden Läufern und vier  Bauern. Frank hatte einen entfernten Freibauern auf dem Damenflügel, der Emder einen gedeckten im  Zentrum. Sehr remisverdächtig.
 

...
Unser Mannschaftsführer: Manfred Gosseling gab
keine Milch - Remis!
(Bild auf Wunsch entfernt)

Nun aber erreichte Edwin nach langem Kampf ein Remis. De Buhr konnte seinen Mehrbauern nicht umsetzen. Die Bauern wurden peu a peu getauscht und man spielte noch bis auf die blanken Türme. Remis. 3:4. Nun hofften wir noch auf Frank Hildebrecht. Die sechste Stunde ging vorrüber, die siebte ebenfalls, die achte begann... Hier unterlief dem Emder in der Verteidigung ein Fehler und Frank konnte die Bauern im Zentrum verspeisen, da ein deckender Läufer des Emders an die Verteidigung von Franks Freibauer gebunden war. Der Emder musste aufgeben. 4:4!

Damit haben wir also aus den letzten beiden Partien noch 1,5 herausgequetscht. Somit ist das 4:4 für uns als durchaus positiv zu betrachten. Die Emder ihrerseits scheinen in dieser Saison auf ein 4:4 abonniert zu sein - bereits zum fünften Male erreichten sie dieses Resultat. Wir wünschen der sympathischen Truppe um Holger Strehle und Rainer Weber jedenfalls alles Gute im Kampf um den Klassenerhalt, welchem sie wohl wieder ein Stück näher gekommen sein dürften.

Und Holthusen? Auch wir bleiben der Klasse wohl erhalten...

- Matchstatistik -