- Mannschaftsmeisterschaften 2003/2004 -
 

SK Wildeshausen -Turm Holthusen 6:2
- Acht Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle -
 
Heute wollten wir es wissen. Der abstiegsgefährdete zweimalige Vizemeister aus Holthusen trat beim Tabellenzweiten aus Wildeshausen an. Dieses Team konnten wir in den letzten beiden Jahren jeweils 6:2 von der Platte putzen, was uns auch für dieses Mal hoffen ließ. Es sollte anders kommen. Trotz Bestbesetzung verloren wir den Wettkampf sang- und klanglos, wobei wir an den vorderen Brettern mehr oder weniger „erschossen“ wurden. 0:4 im vorderen Teil, hinten gab es wenigstens noch ein 2:2.

Ich fiel an Brett 3 der Amaurosis scacchistica zum Opfer. Bereits nach einer Stunde schlug sie zu, und ich verlor Leichtfigur gegen zwei Bauern ohne das geringste Gegenspiel. Auf Bezirksliganiveau gleichbedeutend mit einer Niederlage, nach einer weiteren Stunde gab ich auf. 0:1. Danach ging ich erstmal spazieren, als ich zurückkam stand es bereits 1:4. Allzuviel habe ich also von diesen Partien nicht mitbekommen, aber versuchen wir es mal. Martin Klinkenborg an Brett 2 zeigte sich durch die Eröffnung etwas überrascht. Auch bei ihm schlug recht schnell die Schachblindheit ein und nach einem Abtausch verlor er einen Bauern und konnte sich auch nur noch etwas weiterschleppen.

Frank Hildebrecht an Brett 4 eröffnete recht sicher und erhielt eine offene, kampfbare Stellung, geriet aber wohl am Königsflügel zunehmend unter Druck und auf die Verliererstraße. Bei Heiko Lewin an Brett 7 zeichnete sich eine scharfe Eröffnung ab. Der Gegner nahm hierfür auch strukturelle Schwächen in Kauf. Im gegnerischen Angriffswirbel nahm Heiko dann wohl noch einen mehr oder weniger vergifteten Bauern, und es ging taktisch zu Ende. Dies waren die Verlustpunkte 2, 3 und 4.

Den einzigen Punkt bis dato hatte Stephan Slopinski an Brett 6 beigesteuert. Die Stellung bewegte sich lange in theoretischen Bahnen (bis einschl. zum 18. Zug), wobei Stephan wohl eine eher zweischneidige Variante wählte. Es ergab sich eine offene Feldschlacht, in der allerdings nun der Holthuser sich als taktisch schlagfertiger herausstellte. Nach einem Qualitätsverlust befand sich der Wildeshausener auf der Verliererstraße, bereits kurz darauf beendete Stephan die Partie siegreich mit einem Matt. 1:4.

Ab jetzt war ich wieder „live“ dabei (nützte aber auch nicht viel *g*). Aber immerhin durften wir noch das 2:4 „bejubeln“: Mit einer einwandfreien, tadellosen Leistung hat Manfred Gosseling an Brett 5 heute wohl die beste Partie aus Holthuser Sicht abgeliefert. Er wählte eine Gambiteröffnung, spielte von Anfang an scharf und erwies sich stets auf Ballhöhe. Den Gambitbauern bekam er durch druckvolles Spiel im Zentrum mit Zinsen zurück und wickelte in ein einfaches Läuferendspiel mit zwei Mehrbauern ab. Sein Gegner ließ sich dies noch ein wenig zeigen, gab dann aber kurz vor der Umwandlung auf. 2:4.

Die letzten beiden Partien gingen aber noch über den Jordan. Edwin Lehmann am Spitzenbrett verlor, nachdem er im Mittelspiel einen taktischen Schlag übersehen hatte. Dieser brachte dem Gegner zwar keinen materiellen Vorteil, jedoch einen Durchbruch im Zentrum, wonach er Spiel auf den Zentrallinien und einen starken Freibauern bekam. Edwin kämpfte, konnte aber die Niederlage nicht mehr abwenden. 2:5. Auch bei Klaus-Dieter Smidt an Brett 8 war heute wohl nicht mehr drin. Klaus geriet unter Druck und büßte Material (Qualle und Bauer). Er suchte verzweifelt nach Gegenspiel, sein Gegner kam allerdings ins Endspiel, wo sich die Qualität als zuviel herausstellte. 2:6.

Jo mei. Es ist schon komisch: Da wird man zweimal in Folge Zweiter, und dann verliert man plötzlich jedes Spiel. Okay, Wildeshausen war stark, und man kann sicher auch ab und an mal knapp verlieren, aber momentan sind die Verluste alle relativ klar. Heute z.B. war von Anfang an gar nichts drin, an den vorderen Brettern wurden wir z.T. böse gerupft. Hoffentlich bäumen wir uns im Abstiegskampf nochmal richtig auf, es wird nun jedenfalls ganz, ganz schwer.

- Matchstatistik -

 
Bobby sez:
So'n Scheibenhonig, heute hätte
ich besser im Bett bleiben sollen.