Heute wollten wir
es wissen. Der abstiegsgefährdete zweimalige Vizemeister aus Holthusen
trat beim Tabellenzweiten aus Wildeshausen an. Dieses Team konnten wir
in den letzten beiden Jahren jeweils 6:2 von der Platte putzen, was uns
auch für dieses Mal hoffen ließ. Es sollte anders kommen. Trotz
Bestbesetzung verloren wir den Wettkampf sang- und klanglos, wobei wir
an den vorderen Brettern mehr oder weniger „erschossen“ wurden. 0:4 im
vorderen Teil, hinten gab es wenigstens noch ein 2:2.
Ich fiel an Brett 3
der Amaurosis scacchistica zum Opfer. Bereits nach einer Stunde schlug
sie zu, und ich verlor Leichtfigur gegen zwei Bauern ohne das geringste
Gegenspiel. Auf Bezirksliganiveau gleichbedeutend mit einer Niederlage,
nach einer weiteren Stunde gab ich auf. 0:1. Danach ging ich erstmal
spazieren, als ich zurückkam stand es bereits 1:4. Allzuviel habe
ich also von diesen Partien nicht mitbekommen, aber versuchen wir es mal.
Martin Klinkenborg an Brett 2 zeigte sich durch die Eröffnung etwas
überrascht. Auch bei ihm schlug recht schnell die Schachblindheit
ein und nach einem Abtausch verlor er einen Bauern und konnte sich auch
nur noch etwas weiterschleppen.
Frank Hildebrecht an
Brett 4 eröffnete recht sicher und erhielt eine offene, kampfbare
Stellung, geriet aber wohl am Königsflügel zunehmend unter Druck
und auf die Verliererstraße. Bei Heiko Lewin an Brett 7 zeichnete
sich eine scharfe Eröffnung ab. Der Gegner nahm hierfür auch
strukturelle Schwächen in Kauf. Im gegnerischen Angriffswirbel nahm
Heiko dann wohl noch einen mehr oder weniger vergifteten Bauern, und es
ging taktisch zu Ende. Dies waren die Verlustpunkte 2, 3 und 4.
Den einzigen Punkt
bis dato hatte Stephan Slopinski an Brett 6 beigesteuert. Die Stellung
bewegte sich lange in theoretischen Bahnen (bis einschl. zum 18. Zug),
wobei Stephan wohl eine eher zweischneidige Variante wählte. Es ergab
sich eine offene Feldschlacht, in der allerdings nun der Holthuser sich
als taktisch schlagfertiger herausstellte. Nach einem Qualitätsverlust
befand sich der Wildeshausener auf der Verliererstraße, bereits kurz
darauf beendete Stephan die Partie siegreich mit einem Matt. 1:4.
Ab jetzt war ich wieder
„live“ dabei (nützte aber auch nicht viel *g*). Aber immerhin durften
wir noch das 2:4 „bejubeln“: Mit einer einwandfreien, tadellosen Leistung
hat Manfred Gosseling an Brett 5 heute wohl die beste Partie aus Holthuser
Sicht abgeliefert. Er wählte eine Gambiteröffnung, spielte von
Anfang an scharf und erwies sich stets auf Ballhöhe. Den Gambitbauern
bekam er durch druckvolles Spiel im Zentrum mit Zinsen zurück und
wickelte in ein einfaches Läuferendspiel mit zwei Mehrbauern ab. Sein
Gegner ließ sich dies noch ein wenig zeigen, gab dann aber kurz vor
der Umwandlung auf. 2:4.
Die letzten beiden
Partien gingen aber noch über den Jordan. Edwin Lehmann am Spitzenbrett
verlor, nachdem er im Mittelspiel einen taktischen Schlag übersehen
hatte. Dieser brachte dem Gegner zwar keinen materiellen Vorteil, jedoch
einen Durchbruch im Zentrum, wonach er Spiel auf den Zentrallinien und
einen starken Freibauern bekam. Edwin kämpfte, konnte aber die Niederlage
nicht mehr abwenden. 2:5. Auch bei Klaus-Dieter Smidt an Brett 8
war heute wohl nicht mehr drin. Klaus geriet unter Druck und büßte
Material (Qualle und Bauer). Er suchte verzweifelt nach Gegenspiel, sein
Gegner kam allerdings ins Endspiel, wo sich die Qualität als zuviel
herausstellte. 2:6.
Jo mei. Es ist schon
komisch: Da wird man zweimal in Folge Zweiter, und dann verliert man plötzlich
jedes Spiel. Okay, Wildeshausen war stark, und man kann sicher auch ab
und an mal knapp verlieren, aber momentan sind die Verluste alle relativ
klar. Heute z.B. war von Anfang an gar nichts drin, an den vorderen Brettern
wurden wir z.T. böse gerupft. Hoffentlich bäumen wir uns im Abstiegskampf
nochmal richtig auf, es wird nun jedenfalls ganz, ganz schwer.
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Matchstatistik -
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Bobby sez:
So'n Scheibenhonig,
heute hätte
ich besser im Bett
bleiben sollen.
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