Bereits als Meister
feststehend trafen wir in der letzten Runde der Saison auf den Nachbarn
aus Rhauderfehn. Für die Fehntjer ging es auch um nichts mehr, sie
hatten ihr Ziel, den Klassenerhalt, bereits in der Tasche. Ein munteres
Schaulaufen also! Beide Teams hatten wohl Schwierigkeiten, ihre Mannschaft
zu besetzen. Bei uns fehlten mit Martin Klinkenborg und Stephan Slopinski
zwei Leute. Manfred Lennartz rückte wieder nach, dennoch mussten wir
- trotz größter Anstrengung - ein Brett offenlassen. Denn unsere
Reserve, die mit uns ein Heimspiel hatte, spielte noch um den Aufstieg
und konnte entsprechend niemanden entbehren.
Rhauderfehn! Lang ist
es her. In der Saison 98/99 gab es letztmalig ein Duell der beiden Teams.
In unserem Aufstiegsjahr siegten wir damals mit 6:2. Auch insgesamt ist
Rhauderfehn in der Vergangenheit ein guter Gegner für uns gewesen:
Sechsmal konnten wir gewinnen, zweimal spielten wir Unentschieden. Bezwingen
konnten uns die Fehntjer bisher noch nie. Nun also denn, diesmal ging Rhauderfehn
an Brett 1 mit 0:1 kampflos in Führung und hatte bis auf Gerd
Rickers auch seine Bestbesetzung dabei.
Der Ausgleich ließ
aber nicht lange auf sich warten. An Brett 8 konnte Manfred Lennartz relativ
schnell gewichtiges Material abkassieren und ging dann in ein Endspiel
mit Qualität und zwei Mehrbauern. Dieses brachte er ungefährdet
nach Hause. 1:1. Zügig ging es auch an Brett 7 zur Sache, wo
Klaus-Dieter Smidt und Friedhelm Loots sich auf ein Remis einigten. Beide
waren eher auf Halten bedacht und hielten einen Angriff zurück. 1,5:1,5.
Nun gingen wir erstmals
in Führung. Heiko Lewin an Brett 6 konnte sich einen Bauern sichern
und ging dann peu a peu in ein Endspiel, am Ende war es ein einfaches Turmendspiel.
Hier mußte sein Gegner Hermann Freese angesichts starker Bauern,
die Heiko im Zentrum vorrücken ließ, aufgeben. 2,5:1,5.
Brett 3: Eigentlich
hatte ich mir einen versöhnlichen Abschluß gewünscht angesichts
meiner bisher völlig verkorksten Saison . So haute ich denn diesmal
voll drauf und stürmte - beide hatten kurz rochiert und das Zentrum
war dicht - mit den Königsflügelbauern los. In besserer Stellung
brachte ich dann ein Opfer, welches aber Murks war. Mein Gegner verteidigte
sich aber falsch und so gewann ich Qualität und Bauer. Allerdings
war die Stellung unklar, vielleicht hat er noch genügend Spiel, um
Remis zu retten. Hier allerdings schoß ich einen groben Bock und
übersah ein Zwischenschach, was mich Dame gegen Turm und die Partie
kostete. Dies war zum Saisonfinale für mich sozusagen der Zuckerguß
auf dem Grabstein. 2,5:2,5.
Allerdings ließen
die verbliebenen Partien der Mannschaftskameraden keinen Zweifel daran,
welches Team hier heute als Sieger aus dem Ring steigen sollte. Manfred
Gosseling an Brett 5 hatte positionelle Vorteile und auch einen Mehrbauern
herausgearbeitet. Sein Gegner konnte aber nach ein paar Abtauschen die
Puppen scheint's noch zusammenhalten. Manfred lehnte dann ein Remis ab
und fing letztlich eine Figur im Zentrum per Fesselung, wonach der Fehntjer
aufgab. 3,5:2,5. Krönung einer tollen Saison für Manfred
mit 6,5/7. Damit ist er der punktbeste Spieler nicht nur bei Holthusen,
sondern auch in der Bezirksklasse.
Edwin Lehmann machte
dann den Sieg perfekt. Unser Mann stand nach der Eröffnung nach eigenem
Bekunden recht befriedigend, doch sein Gegner schwamm sich dann etwas frei
und konnte sich durch Abtausche entlasten. Edwin wickelte dann in ein doppeltes
Turmendspiel ab. Hier erwiesen sich seine Bauern - vor allem ein schnell
vorrückender Randbauer - als stärker. 4,5:2,5. Damit war
der Kampf gewonnen.
Blieb noch die Partie
von Frank Hildebrecht an Brett 4 gegen den Fehntjer Thomas Gravemann. Frank
hatte positionelle Vorteile und drängte nach einem frühen Damentausch
den Gegner immer weiter zurück. Das Leichtfigurenendspiel bewerteten
die umstehenden Spieler als klar gewonnen, jedoch schien Thomas, welcher
ein sehenswertes Rückzugsgefecht lieferte, seine Figuren gegen die
letzten Bauern von Frank opfern zu können, sodaß unser Mann
ein Endspiel mit Läufer und Springer gegen König gehabt hätte.
Aua! Jedoch ging diese Rechnung nicht auf, denn Frank entkorkte noch einen
überraschenden Springerzug, der den letzten Bauern irgendwie unter
Selbstopfer rettete. Danach war es vorbei.
5,5:2,5.
Hinterher gab es dann
noch ein Schlückchen Sekt für den neuen Meister am Ende einer
erfolgreichen Saison. Sofortiger Wiederaufstieg in die Bezirksliga - damit
konnte man nicht unbedingt rechnen. Gerade bei nur acht Teams kann ein
einziger Ausrutscher schon das Ende bedeuten. Und in den ersten beiden
Runden war es sehr eng. Entscheidend im Nachhinein war wohl der Sieg gegen
Norden, danach konnten wir uns freischwimmen und die folgenden Spiele klar
gewinnen. Nach dem Sieg gegen WSF in Runde 5 war bereits wohl eine kleine
Vorentscheidung gefallen.
In der kommenden Saison
heißt es also wieder Bezirksliga. Da weht dann sicher wieder ein
anderer Wind. Nun ist aber erstmal Zeit zum Feiern angesagt: Die traditionelle
Saisonabschlußfeier soll am 2. April stattfinden. Bitte den Termin
vormerken. Wir wollen dann zusammen Essen gehen. Das genauere Rahmenprogramm
wird noch festgelegt.
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Matchstatistik -
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