- Mannschaftsmeisterschaften 2001/2002 -
 

SK wildes Hausen - Turm Holthusen 2:6
- Turm wild am Hausen: 6:2-Zertrümmerung -
- Im Westen nichts Neues -
 
Vorletzte Runde der Bezirksliga: wir waren bei den Wildwesthausenern zu Gast und wollten mit einem Sieg unsere letzte theoretische Titelchance wahren. „Ein Sieg allein reicht nicht, wir müssen hoch gewinnen!“, so meinte jemand scherzhaft im Vorfeld. Dies gelang uns, dazu noch recht eindrucksvoll. Die Gastgeber waren zwar ein wenig ersatzgeschwächt, dennoch waren die Voraussetzungen vom Papier her ziemlich gleich. Bei uns spielte für Klaus-Dieter Smidt wieder Heiko Lewin.

Zum Match selber: Von Anfang an lief es im Prinzip bei allen sehr gut, so daß es nie ernstlich Grund zur Sorge gab. Bevor wir allerdings in Führung gehen konnten, mussten wir mein obligatorisches Remis zur Kenntnis nehmen. Nach einer Stunde und dem Tausch der Damen war die Luft raus. Wir wurden uns schnell handelseinig.

Seine gute Form stellte einmal mehr Edwin Lehmann unter Beweis, der am Spitzenbrett gewann. Sein Gegner ging in der Eröffnung auf Bauernjagd. Edwin nutzte dies und war klar besser entwickelt. Nach weniger als zwanzig Zügen wickelte Edwin ab und hatte Qualität und starken Angriff. Der Gegner gab auf. Diese Führung baute dann Stephan Slopinski an Brett 7 aus, der nach der Eröffnung das bessere Spiel im Zentrum hatte, was wohl irgendwie den Ausschlag gab. 2,5:0,5.

Eine schöne Partie spielte Patrick Schwarz an Brett 6. Er hatte gegen einen papiermäßig klar stärkeren Gegner eine scharfe Eröffnung gewählt. Nachdem Patrick ein paar Entwicklungsprobleme gelöst hatte, stand er mit einem Freibauern im beginnenden Endspiel vielleicht sogar etwas besser. Er akzeptierte aber auf Grund des Mannschaftsstandes ein Remisangebot. 3:1.

An Brett 8 agierte Heiko Lewin in ungewöhnlich scharfem Stil. Er rochierte lang und ließ am Königsflügel die Bauernwalze folgen. Heiko gewann einen Bauern und sicherte sich zwei verbundene Freibauern. Er ließ sich das nicht mehr nehmen und stellte auf 4:1. Hiernach mussten wir aber die erste Niederlage einstecken, leider traf es Martin Klinkenborg, der nach einem nicht so guten Saisonstart in den letzten Runden wieder solide spielte. Allerdings war der Gegner auch zahlenmäßig klar stärker.

Es war bei Martin an Brett 2 eine scharfe Eröffnung entstanden, unser Mann hielt aber gut dagegen, und rein optisch betrachtet war die Partie wohl lange im Gleichgewicht. Der Gegner kam aber mit der Bauernwalze am Königsflügel und Martin griff in Zeitnot daneben. Die Königsstellung wurde geöffnet und der Angriff ging durch. 4:2. Allerdings machte sich Martins Gegner einer groben Unsportlichkeit schuldig, da er in Martins extremer Zeitnot (so ca. 1-2 Minuten) unablässig darüber diskutieren wollte, ob Edwin die Züge notieren darf oder nicht - wohlgemerkt: auf Martins Zeit! Erst, als wir energisch einschritten, war wieder Ruhe, und der arme Martin konnte sich auf seine Züge konzentrieren.

Zuvor war auch der gute Edwin "Opfer" des Wildwesthausener Übereifers geworden: Als er nach Beendigung seiner Partie ein paar Züge nachspielte, um sein Formular auf Korrektheit zu prüfen, wurden ihm die Figuren förmlich aus der Hand gerissen - analysieren sei verboten! Edwin stellte daraufhin die Grundstellung wieder auf und seinen König obligatorisch nach e4, was ja üblich ist. Sofort wieder Protest: der muß nach e1!!!! Wenn's nicht so traurig wäre, könnte man drüber lachen. Da diese Scherereien auch nicht das erste Mal gegen dieses Team vorkommen, muß man sich so langsam fragen, welche Substanz in der Wildwesthausener Luft vorkommt, über die sich unsere Landesregierung beharrlich auszuschweigen scheint... :-) *

Nun machte aber Frank Hildebrecht den Sack endgültig zu. An Brett 4 hatte er recht schnell viel getauscht, stand aber von der Bauernstruktur her besser und hatte auch das Läuferpaar. Auch sein König schien ein wenig sicherer zu stehen. Nach dem Gewinn von Läufer gegen Bauer konnte Frank das Endspiel sicher nach Hause schaukeln. 5:2. Ein wenig ansehnlicher konnte auch Manfred seine Saisonbilanz gestalten. An Brett 3 stand er zunächst am Königsflügel unter Druck, hatte aber Gegenspiel auf dem Damenflügel. Nachdem der gegnerische Angriff abgewehrt war, erhielt Manni einen Freibauern auf b7 und konnte mit dem König die gegnerischen Reihen infiltrieren. 6:2. Dieser Punkt war nochmal sehr wichtig, da er uns die Tabellenführung bringen sollte.

Es hat also tatsächlich geklappt mit einem Erfolg, daß dieser auch noch hoch ausfiel, hätten wir so sicherlich nicht erwartet. Wenn die Meldungen stimmen, hat Varel 4:4 gespielt und scheidet damit aus dem Titelrennen wohl aus, jedenfalls sind die Chancen minimal. Papenburg hat 5:3 gewonnen und liegt somit 0,5 Brettpunkte hinter Holthusen. Papenburg spielt in der letzten Runde zu Hause gegen Ganderkesee, wir daheim gegen Aurich. Wenn ich dies richig im Kopf habe, müsste Papenburg 1 Brettpunkt mehr holen als Holthusen, da bei Punktgleichheit der direkte Vergleich zählt (6:2 für Holthusen).

Wie sind Ganderkesee und Aurich einzuschätzen? Ganderkesee hatte recht unterschiedliche Ergebnisse, ist aber recht stark und sogar dafür gut, in Papenburg nicht nur brettpunktmäßig was zu holen. Gleiches gilt aber auch für Aurich. Auch wenn die Auricher als Absteiger feststehen: wer gegen Varel 4:4 spielt, muß gut sein, zudem haben die Auricher viele Spiele nur knapp verloren (dreimal mit 3:5). Es wird sicherlich schwer genug, überhaupt zu gewinnen, geschweige denn hoch. Zufrieden können wir aber so oder so sein. Zum einen nach jetzt schon 9:1 Punkten in Folge, zum anderen, da die Saisonziele längst erfüllt sind.
Mal gucken, was passiert...

- Matchstatistik -

* in Anlehnung an Chris DePasquale