- Mannschaftsmeisterschaften 2005/2006 -
 

Turm Holthusen - Sfr. Lohne 4,5:3,5
- Sieg im Kampf zweier ersatzgeschwächter Teams -
 
In der vorletzten Runde der Bezirksliga ging es zwischen unserer Ersten Mannschaft und den Schachfreunden aus Lohne eigentlich um nichts mehr. Wir waren bereits "gerettet", da wir auf jeden Fall zwei Mannschaften hinter uns lassen würden, und Lohne, die bis zuletzt noch um den Aufstieg spielten, waren nach ihrer Niederlage im Nachholspiel gegen Emden diesbezüglich aus dem Rennen. So traten denn beide Teams nicht in Bestbesetzung an. Bei uns fehlten die zuletzt starken Martin Klinkenborg, Brett 2, und Ludger Hülsmann, Brett 6, was wir mit Spielern aus der Zweiten Mannschaft kompensieren mußten.

Durch eine ganze Reihe von Ausfällen konnte dann Turm II heute leider nicht mehr antreten, aber sie standen ja bereits als Aufsteiger fest. Und die Erste Mannschaft wollte ganz sichergehen, und durch einen Erfolg heute lieber drei Teams hinter sich lassen. Lohne vermisste vorne gleich drei gute Leute und ließ das zweite Brett offen. Frank Hildebrecht brauchte also bereits zum dritten Mal in dieser Saison nicht einzugreifen, für ihn sicherlich ein wenig frustrierend. Somit waren wir 1:0 in Front und auch an den übrigen Brettern, vor allem hinten, insgesamt leicht favorisiert.

Der Wettkampf begann dann mit einem Remis. Dies ergab sich an Brett 7 bei Andreas Slopinski. Andreas hatte eine ihm gut bekannte Eröffnung bekommen und verteidigte sich mit Schwarz auch recht aktiv. Er verzichtete sogar auf die Rochade und versuchte sich mit ...h5 am Königsflügel. Es ging aber nicht so recht weiter, und angesichts der ansonsten recht günstigen Lage nahm Andreas nach anderthalb Stunden ein Remisangebot an. 1,5:0,5.
 

Blick in den Turniersaal. Vorne rechts grübelt Edwin über einen Zug nach, während Enno, rechts stehend, förmlich auf seinen Einsatz zu brennen scheint :-)
Andreas Slopinski beendete seine Partie heute im Formel-1 Tempo. Bereits nach 1,5 Stunden kam der finale Boxenstopp. Die zweite Punktteilung in dieser Saison für ihn.
 
Recht scharf hingegen ging es am Spitzenbrett zur Sache. Die Eröffnung hätte Edwin Lehmann eigentlich liegen sollen, doch er verwechselte die Züge, sodaß er stark unter Druck geriet. Edwin zeigte in der Folge zwar noch eine gute Verteidigungsleistung, doch sein Gegner führte den Angriff genau und bekam entscheidendes Material. 1,5:1,5. Lohne hatte ausgeglichen und blieb also im Match. Anders lief es da schon bei Manfred Lennartz an Brett 6. Er konnte ausgangs der Eröffnung einen Bauern gewinnen. Nachdem er peu a peu alles abtauschen konnte, kam er in ein günstiges Leichtfigurenendspiel mit Läufer gegen Springer. Hier gewann er zwei weitere Bauern am Königsflügel und ließ die seinen dort marschieren. Ein ungefährdeter Punkt und eine starke Leistung von Manfred! 2,5:1,5 also nach dem Sieg unseres "Bauernschrecks".

In dieser Phase hätten wir bereits alles klarmachen können, doch an gleich zwei aussichtsreichen Brettern gab es nun Rückschläge zu vermelden. An Brett 8 hatte Enno Maruszczak im Mittelspiel ein Remisangebot abgelehnt. Zurecht, er schien am Damenflügel etwas aktiver zu stehen. Durch einen taktischen Schlag gewann er schließlich einen Springer, wonach die Partie eigentlich hätte vorbei sein sollen. Doch nur wenige Züge später stellte Enno durch einen Fingerfehler einen Läufer ein. Somit also - zumindest materiell - alles wieder ausgeglichen, auch die Bauern waren symmetrisch verteilt, und man einigte sich auf ein Remis. 3:2.
 

Edwin am Spitzenbrett hatte heute einen schweren Stand
Manfred L. mit einer Topleistung
 
Das andere der beiden angedeuteten Bretter war Nr. 5 von Heiko Lewin. Heiko hatte sich mit Schwarz sehr gut aufgebaut und nach der Eröffnung mindestens Ausgleich erzielt. Durch eine taktische Abwicklung gewann er dann sogar eine Qualität und schien einem sicheren Sieg entgegenzugehen. Doch sein Gegner hatte noch etwas Gegenspiel, zumindest am Damenflügel, und Heiko ließ wohl auch zuviel Zeit liegen. Mit hängendem Blättchen ging eine Figur flöten und Heiko mußte aufgeben. 3:3. Somit hatten wir an den hinteren vier Brettern, wo wir jeweils im Schnitt über 100 Punkte besser besetzt waren, nur ein 2:2 erzielt. Dennoch waren wir auch in dieser Situation nicht in Verlustgefahr.

Die beiden übrigen Bretter, also Nr. 3 von Manfred Gosseling und Nr. 4 von mir, befanden sich zu diesem Zeitpunkt jeweils in einem einfachen Turmendspiel mit einem Mehrbauern für uns. Allerdings waren wir recht unterschiedlich dorthin gekommen. Manfred konnte seine bevorzugte Eröffnung spielen und gewann nach Öffnung der c-Linie den weißen c-Bauern. Durch schönes kombinieren blockte er Gegenspiel am Königsflügel ab und tausche die Damen, wonach besagtes Endspiel erreicht war. Sein Gegner verteidigte aber sehr gut, und es wurde für Manfred immer schwerer, auf Gewinn zu spielen.

Mir gelang ausgangs der Eröffnung durch ein taktisches Manöver ein Materialgewinn Springer gegen Bauer, allerdings erhielt mein Gegner ganz gutes Gegenspiel am Königsflügel. Ich konnte mich durch Abtausche etwas entlasten und gab dann die Figur zurück für ein Schwerfigurenendspiel mit einem Mehrbauern. Das war sicherlich unnötig, aber jegliche Verlustgefahr war gebannt. Nach Abtausch der Damen und einem Turmpaar war bei mir besagtes Endspiel erreicht. Es ging dann zu Ende mit einem Remis bei Manfred, welcher das Endspiel nicht mehr gewinnen konnte. 3,5:3,5. Dadurch ermöglichte er es mir, den Schlußpunkt zu setzen. Mein Endspiel war deutlich ergiebiger, da ich einen aktiven König hatte. Ich tauschte die Türme in ein gewonnenes Bauernendspiel ab. 4,5:3,5.
 

Für Heiko war diesmal leider nichts zu holen
Manfred G. konnte das Geschehen kontrollieren
 
Damit ist für Holthusen endgültig alles gelaufen, und es scheint doch eine recht erfolgreiche Saison zu werden. Am letzten Spieltag geht es in zwei Wochen nach Vechta. Mal sehen, vielleicht können wir dort nochmal punkten. Mit elf Punkten und einer guten Placierung abzuschließen wäre schon sehr schön. Doch Vechta hat ein starkes Team, es dürfte ein enges Rennen werden.

- Matchstatistik -
 

Der Nachteil einer isländischen Staatsangehörigkeit