In der vorletzten
Runde der Bezirksliga ging es zwischen unserer Ersten Mannschaft und den
Schachfreunden aus Lohne eigentlich um nichts mehr. Wir waren bereits "gerettet",
da wir auf jeden Fall zwei Mannschaften hinter uns lassen würden,
und Lohne, die bis zuletzt noch um den Aufstieg spielten, waren nach ihrer
Niederlage im Nachholspiel gegen Emden diesbezüglich aus dem Rennen.
So traten denn beide Teams nicht in Bestbesetzung an. Bei uns fehlten die
zuletzt starken Martin Klinkenborg, Brett 2, und Ludger Hülsmann,
Brett 6, was wir mit Spielern aus der Zweiten Mannschaft kompensieren mußten.
Durch eine ganze Reihe
von Ausfällen konnte dann Turm II heute leider nicht mehr antreten,
aber sie standen ja bereits als Aufsteiger fest. Und die Erste Mannschaft
wollte ganz sichergehen, und durch einen Erfolg heute lieber drei Teams
hinter sich lassen. Lohne vermisste vorne gleich drei gute Leute und ließ
das zweite Brett offen. Frank Hildebrecht brauchte also bereits zum dritten
Mal in dieser Saison nicht einzugreifen, für ihn sicherlich ein wenig
frustrierend. Somit waren wir 1:0 in Front und auch an den übrigen
Brettern, vor allem hinten, insgesamt leicht favorisiert.
Der Wettkampf begann
dann mit einem Remis. Dies ergab sich an Brett 7 bei Andreas Slopinski.
Andreas hatte eine ihm gut bekannte Eröffnung bekommen und verteidigte
sich mit Schwarz auch recht aktiv. Er verzichtete sogar auf die Rochade
und versuchte sich mit ...h5 am Königsflügel. Es ging aber nicht
so recht weiter, und angesichts der ansonsten recht günstigen Lage
nahm Andreas nach anderthalb Stunden ein Remisangebot an. 1,5:0,5.
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Blick in den Turniersaal.
Vorne rechts grübelt Edwin über einen Zug nach, während
Enno, rechts stehend, förmlich auf seinen Einsatz zu brennen scheint
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Andreas Slopinski
beendete seine Partie heute im Formel-1 Tempo. Bereits nach 1,5 Stunden
kam der finale Boxenstopp. Die zweite Punktteilung in dieser Saison für
ihn.
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Recht scharf hingegen
ging es am Spitzenbrett zur Sache. Die Eröffnung hätte Edwin
Lehmann eigentlich liegen sollen, doch er verwechselte die Züge, sodaß
er stark unter Druck geriet. Edwin zeigte in der Folge zwar noch eine gute
Verteidigungsleistung, doch sein Gegner führte den Angriff genau und
bekam entscheidendes Material. 1,5:1,5. Lohne hatte ausgeglichen
und blieb also im Match. Anders lief es da schon bei Manfred Lennartz an
Brett 6. Er konnte ausgangs der Eröffnung einen Bauern gewinnen. Nachdem
er peu a peu alles abtauschen konnte, kam er in ein günstiges Leichtfigurenendspiel
mit Läufer gegen Springer. Hier gewann er zwei weitere Bauern am Königsflügel
und ließ die seinen dort marschieren. Ein ungefährdeter Punkt
und eine starke Leistung von Manfred! 2,5:1,5 also nach dem Sieg
unseres "Bauernschrecks".
In dieser Phase hätten
wir bereits alles klarmachen können, doch an gleich zwei aussichtsreichen
Brettern gab es nun Rückschläge zu vermelden. An Brett 8 hatte
Enno Maruszczak im Mittelspiel ein Remisangebot abgelehnt. Zurecht, er
schien am Damenflügel etwas aktiver zu stehen. Durch einen taktischen
Schlag gewann er schließlich einen Springer, wonach die Partie eigentlich
hätte vorbei sein sollen. Doch nur wenige Züge später stellte
Enno durch einen Fingerfehler einen Läufer ein. Somit also - zumindest
materiell - alles wieder ausgeglichen, auch die Bauern waren symmetrisch
verteilt, und man einigte sich auf ein Remis. 3:2.
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Edwin am Spitzenbrett
hatte heute einen schweren Stand
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Manfred L. mit
einer Topleistung
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Das andere der beiden
angedeuteten Bretter war Nr. 5 von Heiko Lewin. Heiko hatte sich mit Schwarz
sehr gut aufgebaut und nach der Eröffnung mindestens Ausgleich erzielt.
Durch eine taktische Abwicklung gewann er dann sogar eine Qualität
und schien einem sicheren Sieg entgegenzugehen. Doch sein Gegner hatte
noch etwas Gegenspiel, zumindest am Damenflügel, und Heiko ließ
wohl auch zuviel Zeit liegen. Mit hängendem Blättchen ging eine
Figur flöten und Heiko mußte aufgeben. 3:3. Somit hatten
wir an den hinteren vier Brettern, wo wir jeweils im Schnitt über
100 Punkte besser besetzt waren, nur ein 2:2 erzielt. Dennoch waren wir
auch in dieser Situation nicht in Verlustgefahr.
Die beiden übrigen
Bretter, also Nr. 3 von Manfred Gosseling und Nr. 4 von mir, befanden sich
zu diesem Zeitpunkt jeweils in einem einfachen Turmendspiel mit einem Mehrbauern
für uns. Allerdings waren wir recht unterschiedlich dorthin gekommen.
Manfred konnte seine bevorzugte Eröffnung spielen und gewann nach
Öffnung der c-Linie den weißen c-Bauern. Durch schönes
kombinieren blockte er Gegenspiel am Königsflügel ab und tausche
die Damen, wonach besagtes Endspiel erreicht war. Sein Gegner verteidigte
aber sehr gut, und es wurde für Manfred immer schwerer, auf Gewinn
zu spielen.
Mir gelang ausgangs
der Eröffnung durch ein taktisches Manöver ein Materialgewinn
Springer gegen Bauer, allerdings erhielt mein Gegner ganz gutes Gegenspiel
am Königsflügel. Ich konnte mich durch Abtausche etwas entlasten
und gab dann die Figur zurück für ein Schwerfigurenendspiel mit
einem Mehrbauern. Das war sicherlich unnötig, aber jegliche Verlustgefahr
war gebannt. Nach Abtausch der Damen und einem Turmpaar war bei mir besagtes
Endspiel erreicht. Es ging dann zu Ende mit einem Remis bei Manfred, welcher
das Endspiel nicht mehr gewinnen konnte. 3,5:3,5. Dadurch ermöglichte
er es mir, den Schlußpunkt zu setzen. Mein Endspiel war deutlich
ergiebiger, da ich einen aktiven König hatte. Ich tauschte die Türme
in ein gewonnenes Bauernendspiel ab. 4,5:3,5.
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Für Heiko
war diesmal leider nichts zu holen
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Manfred G. konnte
das Geschehen kontrollieren
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Damit ist für
Holthusen endgültig alles gelaufen, und es scheint doch eine recht
erfolgreiche Saison zu werden. Am letzten Spieltag geht es in zwei Wochen
nach Vechta. Mal sehen, vielleicht können wir dort nochmal punkten.
Mit elf Punkten und einer guten Placierung abzuschließen wäre
schon sehr schön. Doch Vechta hat ein starkes Team, es dürfte
ein enges Rennen werden.
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Matchstatistik -
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Der Nachteil einer
isländischen Staatsangehörigkeit
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