Der Abstiegskampf
in der Bezirksliga ging heute weiter, wobei es für uns gegen die bereits
als Meister feststehenden Wilhelsmshavener Schachfreunde die erwartete
Niederlage gab. WSF war im Schnitt rund 140 Punkte pro Brett besser besetzt,
zumal wir auch mit Martin Klinkenborg und Frank Hildebrecht auf zwei Leistungsträger
verzichten mussten. Dafür hielten wir uns aber mehr als gut, und das
Endergebnis fiel mit 2,5:5,5 deutlicher aus, als es tatsächlich war.
Den Anfang machte heute
das Brett 8 von Klaus-Dieter Smidt, welcher damit zu seinem zweiten Einsatz
in dieser Saison kam. Klaus hatte einen Bauern verloren und geriet auch
relativ schnell ins Endspiel. Hier waren die Figuren des Gegners auch noch
aktiver placiert, und Klaus konnte die Stellung nicht halten. 0:1.
Etwas anders gestaltete
sich die Situation bei Manfred Gosseling an Brett 3. Hier war es der Holthuser,
der einen Mehrbauern hatte, allerdings war die Stellung zumindestens unklar.
Es wurde zunehmend taktischer. Am Ende hatte Manfred neben dem Bauern auch
noch eine Qualität mehr, aber geriet in zunehmend starken Mattangriff
und verlor. 0:2.
Nun besorgte aber Manfred
Lennartz den Anschlußpunkt. In einer scharfen Partie mit entgegengesetzten
Rochaden schien die Stellung des Holthusers bereits aktiver, als er durch
einen taktischen Trick einen Läufer gewinnen konnte. Dies ließ
Manfred sich nicht mehr nehmen und buchte seinen nunmehr vierten Mannschaftspunkt
in Folge. 1:2.
Der Anschluß
war erzielt, und in der Folge lag - vor allem an den Brettern 4 und 5 -
der Ausgleichstreffer in der Luft. Hier hatten wir jeweils einen Bauern
mehr, zwischenzeitlich auch noch an Brett 2, der Kampf war in dieser Phase
also völlig offen.
Heiko Lewin an Brett
5 zeigte eine makellose Leistung. Nach gelungener Eröffnung konnte
er die Partie mit einem Mehrbauern fortsetzen und umschiffte in der Folge
auch die taktischen Klippen souverän. Es ging nach einigen Abtauschaktionen
in ein Endspiel, in dem Heiko immer noch seinen Mehrbauern hatte, aber
andererseits auch ungleiche Läufer am Brett waren, außerdem
war Heikos Zeitvorrat auch nicht mehr allzu üppig. In dieser Lage
wurde dann Remis vereinbart, 1,5:2,5.
Einen Mehrbauern hatte
auch Ludger Hülsmann nach äußerst taktischem Mittelspielverlauf
an Brett 4. In dem Endspiel mit Dame und Läufer lehnte unser Mann
Remis ab, wurde dann allerdings etwas zurückgedrängt und bot
seinerseits Remis an, seinen Mehrbauern mußte er auch zurückgeben.
Nun lehnte sein Gegner Remis ab, aber Ludger jagte nun seinerseits den
gegnerischen König über das Brett. Daraufhin bot sein Gegner
wieder Remis an, was Ludger zuerst nicht annehmen wollte, aber er konnte
keinen Gewinn mehr finden, und so wurde dann doch Remis gegeben. 2:3.
Nichts war es also
bis dato mit dem Ausgleichstreffer. Bevor nun die K.O.-Schläge kamen,
gab es noch ein Remis an Brett 7. Andreas Slopinski kam mit Schwarz in
etwa mit Ausgleich aus der Eröffung, und die recht ruhige Stellung
hielt sich eigentlich bis zum Schluß die Waage. Der Punkt wurde hier
am Ende leistungsgerecht geteilt. 2,5:3,5. Auch wenn wir in dieser
Phase den Ausgleich nicht geschafft haben, so muß man unseren Spielern
doch gute Leistungen bescheinigen, immerhin spielten wir hier gegen das
frischgebackene Meisterteam, was man nicht vergessen sollte.
Eine scharfe Partie
gab es am Spitzenbrett zu sehen. Edwin Lehmann baute allmählich Druck
auf den lang rochierten schwarzen König auf, doch auch sein Gegner
suchte nach aktivem Spiel. Edwins Angriff kulminierte schließlich
in einem Figurenopfer. Dies allerdings erwies sich als nicht durchschlagend
und der Wilhelmshavener konsolidierte sich und konnte auf den Materialvorteil
pochen. 2,5:4,5.
Bleibt Brett 2 mit
mir. Die Eröffnung war eher bescheiden, dann gewann ich aber einen
Bauern und stand zumindest solide. Fritz findet in der Folge sogar einen
taktischen Einschlag mit Gewinn für mich, stattdessen stampfe ich
aber den Mehrbauern wieder ein. Ich kann mich nochmal konsolidieren und
erreiche ein wohl remisliches Endspiel, auch wenn mein Läufer etwas
schwächer als sein Springer ist. Vermutlich habe ich aber etwas zu
passiv gespielt oder den Damentausch an bestimmer Stelle verpaßt,
jedenfalls habe ich auch das Endspiel noch verstampft nach einem weiteren
Bauernverlust. 2,5:5,5.
Am Ende also doch noch
eine recht deutliche Niederlage für die Holthuser. Unter dem Strich
könnte man insgesamt in der Fußballersprache resümierend
sagen, viele Chance, aber nur ein Tor (Manfred Lennartz). Warten wir mal
ab, was die weiteren Ergebnisse heute bringen, dann sind wir - Stichwort
Abstiegskampf - vielleicht schon schlauer. In jedem Fall müssen wir
in zwei Wochen noch ein letztes Mal ran, Gegner ist ein weiteres Team aus
Wilhelmshaven, der SC, die bis zu diesem Spieltag punktgleich mit uns waren.
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Matchstatistik -
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