- Mannschaftsmeisterschaften 2001/2002 -

 
Turm Holthusen - SC Aurich 4,5:3,5
- Dramatisches Spiel / 1/2 Pkt. fehlte zum Titel -
 
Ein kühler Kopf wäre besser gewesen, als ein heißes Herz. Der Holthuser Gipfelsturm auf den Titel scheiterte. In einem äußerst hart umkämpften Spiel gelang zum Saisonabschluß ein Sieg gegen die abgestiegenen Auricher. Unser direkter Konkurrent Papenburg musste, um vorbeizugehen, einen Brettpunkt höher gewinnen. Und genau das gelang ihnen. Holthusen schloß die Saison dennoch mit dem besten Ergebnis der Vereinsgeschichte ab - kein Grund also, Trübsal zu blasen. Im Gegenteil: wir ließen es uns nicht nehmen, auf diesen tollen Erfolg mit einem Gläßchen anzustoßen!

Zum Match: Aurich war so ziemlich in Bestbesetzung. Sie wollten sich aus der Bezirksliga mit einem respektvollen Ergebnis verabschieden. Zunächst sah es nicht danach aus: Turm Holthusen ging nach einer guten halben Stunde 1:0 in Führung. Martin Klinkenborg konnte ein entscheidendes Opfer in die Skandinavische Verteidigungsstellung des Gegners bringen. Dieser gab sofort auf! Für Martin, der mit der bisherigen Saison sicher nicht so ganz zufrieden war, ein schöner Abschluß. Diese Partie haben wir online gestellt.

Die frühe Führung also. Die Lage an den übrigen Brettern gab allerdings nicht unbedingt Anlaß, frühzeitig in Jubelstürme auszubrechen. An Brett 4 musste man schließlich sogar den Ausgleichstreffer hinnehmen: Frank Hildebrecht hatte gegen einen opferbereiten Gegner zwei Leichtfiguren mehr, allerdings bekam der Auricher sehr starken Angriff. Vielleicht hätte Frank die zweite Leichtfigur verschmähen sollen!? Naja, jedenfalls verteidigte er sich verbissen, konnte aber dem Angriff letztlich doch nicht standhalten. 1:1.
 

Der Vizemeister  2001/02:
Nach dem Kampf: Hintere Reihe v.l.: Klaus-Dieter Smidt, Frank Modder,
Manfred Gosseling, Frank Hildebrecht, Martin Klinkenborg, Edwin Lehmann.
Vorne v.l.: Patrick Schwarz, Stephan Slopinski.
(Vergrößerung durch Klick auf das Bild)

An Brett 8 war es dann Klaus-Dieter Smidt, der uns wieder in Führung brachte. Klaus suchte sein Spiel am Königsflügel, sein Gegner wollte es auf der Damenseite wissen. Irgendwie kam Klaus’ Angriff ins stocken und er verlor auf dem Damenflügel einen Bauern. Er schrieb aber diese Verluste ab und brachte seinen Königsangriff mit Materialgewinn durch. 2:1. Mit 5/6 eine tolle Saison für Klaus. Eine dramatische Partie spielte der Mannschaftsführer an Brett 3: Manfred Gosseling hatte eine klare Gewinnstellung auf dem Brett, ein Dauerschachremis wäre auch irgendwann mal zu erzwingen gewesen. In Zeitnot aber griff Manfred daneben, und verdarb die Stellung. 2:2.

Es sah schlecht aus, da wir zu diesem Zeitpunkt eine gewonnene Stellung gegenüber drei schlechten bzw. verlorenen hatten. An Brett 7 jedoch wurde die Wende eingeläutet. Stephan Slopinski spielte sehr (g)ambitioniert, und diesem Minusbauern lief er lange nach. Erst sehr spät im Endspiel griff sein Gegner in einer für Stephan wohl verlorenen Stellung fehl und Stephan gewann Figur und Partie. 3:2! Some guys have all the luck! Stephan krönte damit eine wirklich tolle Saisonleistung. Mit 7,5 Punkten gehört er zu den Top 5 der Liga.

Eine von Anfang bis Ende tadellose Leistung zeigte Patrick Schwarz an Brett 6. Patrick nutzte die zweischneidige Eröffnungsbehandlung seines Gegners und stand schnell gut. Er gewann ein-zwei Bauern und wickelte ins Endspiel ab. 4:2!! Doch damit genug der guten Nachrichten. Das Spitzenbrett mit Edwin Lehmann wurde verloren. Ausgerechnet Edwin, der doch eine so gute Saison gespielt hatte. Edwin stand lange Zeit zumindest ausgeglichen und lehnte auch ein frühes Remisangebot ab. Irgendwie griff er aber fehl und sein Gegner erhielt starkes Spiel, was sich im Verlust eines Springers niederschlug. 4:3.

Blieb noch meine Partie. Ich konnte mit der Eröffnung nicht ganz zufrieden sein. Mein Gegner griff an und hatte schließlich eine starke, wahrscheinlich gewonnene Stellung auf dem Brett, zudem kam ich in arge Zeitnot. Die überstand ich aber, und auf einmal konnte ich mich wieder befreien. Ich bot Remis an, was mein Gegner letztlich akzeptierte. Damit stellte ich den Mannschaftssieg sicher, jedoch war die Schlußstellung beim zweiten Hinschauen schon für mich als besser einzustufen. 4,5:3,5.

Papenburg also Meister mit 0,5 Pkt. Vorsprung. Natürlich kann man jetzt lange darüber spekulieren, wo man hier und da was ausgelassen hat. Aber was soll’s. Wir haben die beste Saison der Vereinsgeschichte gespielt und sind stolz auf unseren Vizemeister! Zudem haben wir gegen die Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte ausnahmslos gewonnen. Wer hätte das vor der Saison gedacht? Papenburg hatte Glück. Das Glück des Tüchtigen. Wir gratulieren unserem Nachbarverein und wünschen viel Erfolg in der Verbandsliga!

- Matchstatistik -