Mit einem Tag Verzögerung
hier der Bericht über unser letztes Saisonspiel in der Bezirksliga.
Nach dem Spiel wurde nämlich noch ein wenig die für Holthusen
sportlich tolle Saisonleistung gefeiert, auch wenn es mit dem krönenden
Abschluß leider nicht so ganz geklappt hat. Das Treffen am Sonntagabend
aber dürfte wohl als Johnnie-Walker-Variante in die Vereinsannalen
eingehen :-) Und natürlich hatten wir in unserer privaten Runde nichts
besseres zu tun als - Schach zu spielen...
Aber zum Spiel: Als
Tabellenführer trafen wir auf die Wilhelmshavener SF. In dieser Saison
wird SF WHV übrigens buchstabiert als „Spieler Falsch,
Wilhelmshaven
Hat
Verloren“.
Gleich zweimal wurden Spiele gegen dieses Team gewertet wg. falsch eingesetzter
Spieler. Immerhin hatten die Gäste während der Saison aber schon
neun Punkte gesammelt, waren also nicht mehr in Abstiegsgefahr. Dennoch
traten sie mit einer starken Mannschaft bei uns an.
Die Geschichte ist
schnell erzählt: Wir verloren eine Partie nach der anderen, teils
verdient, teils ein wenig unglücklich, bis es 0:6 stand. Dies spiegelt
aber den Spielverlauf nicht ganz korrekt wieder. WSF war natürlich
auf dem Papier klarer Favorit, aber an dem einen oder anderen Brett schien
mehr drin, in erster Linie bei den Brettern von Martin Klinkenborg, Frank
Hildebrecht und Manfred Gosseling. Hingegen schienen die Verluste
von Stephan Slopinski, Heiko Lewin und mir relativ eindeutig, mit ein paar
Abstrichen vielleicht bei Heiko.
Die Höhe der Niederlage
war im Prinzip egal, wir brauchten aber mindestens eine Remispartie, um
noch auf ein 4:4 von Vechta hoffen zu können. Durch gute, kämpferische
Leistungen erreichten wir an den Brettern eins und sieben durch Edwin Lehmann
und Klaus-Dieter Smidt noch jeweils ein Unentschieden. 1:7 war demnach
das Endresultat. Aber die Vechta-Hoffnung erfüllte sich nicht. Vechta
holte 4½ – gegen sieben WSCer... Damit scheiterten wir im Prinzip
- wie im Vorjahr - an einem halben Brettpunkt. Dennoch Glückwunsch
an die Truppe aus Vechta. Sie haben das direkte Duell gegen uns gewonnen,
ergo kann man sagen, sie stehen zurecht oben.
Holthusen also wieder
Vizemeister! Mit dem schlechtesten DWZ-Schnitt der Liga gar kein so übler
Tabellenplatz. Und immerhin: Wir liegen zwei Punkte vor WSF! Auch wenn
ein WSF-Spieler die Holthuser Aufstiegshoffnungen so kommentierte: „Uns
werden Punkte abgezogen, wir schlagen Euch hier klar, und ihr meint, ihr
habt den Aufstieg verdient, jaja, hahaha“. Einen Vorteil haben wir ja gegenüber
WSF: Wir wissen, wie man eine Mannschaft aufstellt! :-) * „Wenn wir die
gespielten Kämpfe werten, sind wir Euch voraus, nach Mannschaftspunkten
und mit tausend Brettpunkten“ war ein weiteres Argument, welches hier vom
selben WSF-Spieler aufgeworfen wurde. Verfängt aber auch nicht so
richtig, da diese Ergebnisse nicht auf regulärem Weg zustande kamen**,
ergo bedeutungslos sind.
Hey, unser Erfolg schafft
doch tatsächlich Neider! Naja, für die Fehler der WSF können
wir ja nun wirklich nichts. Die Tabelle weist Holthusen mit zwei Punkten
vor
WSF aus, das ist das, was ich die normative Kraft des Faktischen nenne.
Na gut, manch einer desavouiert sich durch seine Aussagen eben gerne selbst.
Von diesen "amüsanten" Zwischenbemerkungen abgesehen war aber der
Wettkampf sportlich fair und WSF präsentierte sich zweifellos als
eine schlagkräftige und homogene Einheit.
Ob nun Vechta oder
WSF aufsteigt, bleibt abzuwarten, da die WSF ihre einsatztechnischen Fehlleistungen**
bzgl. der Aufstellungen nun wohl von einem ordentlichen Gericht klären
lassen wollen. Wir werden als neutraler Betrachter mit einem gewissen Interesse
abwarten, was hier passiert, denn immerhin ist dies für kommende Spielzeiten
von Bedeutung. Wir werden es erleben. Ansonsten halten wir uns an den Grundsatz
„Lass' Andere klagen, du, glückliches Holthusen, spiele Schach!“
Ich möchte mich
abschließend an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Holthuser Spielern
für eine tolle Saison bedanken! Einsatz, Moral, Teamgeist - alles
hat diesmal gestimmt. Unser Saisonziel, nicht abzusteigen, haben wir mehr
als übererfüllt. Andere Teams, die sich höhere Ziele gesetzt
haben, sind zurückgeblieben. Punktbester Spieler wurde übrigens
Frank Hildebrecht mit 6,0/9, knapp mit ½ Punkt dahinter Edwin Lehmann,
welcher dieses am Spitzenbrett zu leisten vermochte. Bei den dortigen Gegnern
eine bärenstarke Bilanz. Auch die anderen Spieler können z.T.
sogar mehr als zufrieden sein. Auf das Erreichte können wir zurecht
stolz sein. Da kann man sich schon jetzt auf die nächste Spielzeit
freuen!
(Frank Modder)
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* Dies wissen wir
spätestens seit unserem berüchtigten Völlenblackout 95/96
:-)
** gem. Staffelleiter/Turnierleiter/Schiedsgericht
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