- Mannschaftsmeisterschaften 2002/2003 -
 

Turm Holthusen - SF Wilhelmshaven 1:7
- Vizemeister / Wieder fehlte 1/2 Brettpunkt -
 
Mit einem Tag Verzögerung hier der Bericht über unser letztes Saisonspiel in der Bezirksliga. Nach dem Spiel wurde nämlich noch ein wenig die für Holthusen sportlich tolle Saisonleistung gefeiert, auch wenn es mit dem krönenden Abschluß leider nicht so ganz geklappt hat. Das Treffen am Sonntagabend aber dürfte wohl als Johnnie-Walker-Variante in die Vereinsannalen eingehen :-) Und natürlich hatten wir in unserer privaten Runde nichts besseres zu tun als - Schach zu spielen...

Aber zum Spiel: Als Tabellenführer trafen wir auf die Wilhelmshavener SF. In dieser Saison wird SF WHV übrigens buchstabiert als „Spieler Falsch, Wilhelmshaven Hat Verloren“. Gleich zweimal wurden Spiele gegen dieses Team gewertet wg. falsch eingesetzter Spieler. Immerhin hatten die Gäste während der Saison aber schon neun Punkte gesammelt, waren also nicht mehr in Abstiegsgefahr. Dennoch traten sie mit einer starken Mannschaft bei uns an.

Die Geschichte ist schnell erzählt: Wir verloren eine Partie nach der anderen, teils verdient, teils ein wenig unglücklich, bis es 0:6 stand. Dies spiegelt aber den Spielverlauf nicht ganz korrekt wieder. WSF war natürlich auf dem Papier klarer Favorit, aber an dem einen oder anderen Brett schien mehr drin, in erster Linie bei den Brettern von Martin Klinkenborg, Frank Hildebrecht und Manfred Gosseling.  Hingegen schienen die Verluste von Stephan Slopinski, Heiko Lewin und mir relativ eindeutig, mit ein paar Abstrichen vielleicht bei Heiko.

Die Höhe der Niederlage war im Prinzip egal, wir brauchten aber mindestens eine Remispartie, um noch auf ein 4:4 von Vechta hoffen zu können. Durch gute, kämpferische Leistungen erreichten wir an den Brettern eins und sieben durch Edwin Lehmann und Klaus-Dieter Smidt noch jeweils ein Unentschieden. 1:7 war demnach das Endresultat. Aber die Vechta-Hoffnung erfüllte sich nicht. Vechta holte 4½ – gegen sieben WSCer... Damit scheiterten wir im Prinzip - wie im Vorjahr - an einem halben Brettpunkt. Dennoch Glückwunsch an die Truppe aus Vechta. Sie haben das direkte Duell gegen uns gewonnen, ergo kann man sagen, sie stehen zurecht oben.

Holthusen also wieder Vizemeister! Mit dem schlechtesten DWZ-Schnitt der Liga gar kein so übler Tabellenplatz. Und immerhin: Wir liegen zwei Punkte vor WSF! Auch wenn ein WSF-Spieler die Holthuser Aufstiegshoffnungen so kommentierte: „Uns werden Punkte abgezogen, wir schlagen Euch hier klar, und ihr meint, ihr habt den Aufstieg verdient, jaja, hahaha“. Einen Vorteil haben wir ja gegenüber WSF: Wir wissen, wie man eine Mannschaft aufstellt! :-) * „Wenn wir die gespielten Kämpfe werten, sind wir Euch voraus, nach Mannschaftspunkten und mit tausend Brettpunkten“ war ein weiteres Argument, welches hier vom selben WSF-Spieler aufgeworfen wurde. Verfängt aber auch nicht so richtig, da diese Ergebnisse nicht auf regulärem Weg zustande kamen**, ergo bedeutungslos sind.

Hey, unser Erfolg schafft doch tatsächlich Neider! Naja, für die Fehler der WSF können wir ja nun wirklich nichts. Die Tabelle weist Holthusen mit zwei Punkten vor WSF aus, das ist das, was ich die normative Kraft des Faktischen nenne. Na gut, manch einer desavouiert sich durch seine Aussagen eben gerne selbst. Von diesen "amüsanten" Zwischenbemerkungen abgesehen war aber der Wettkampf sportlich fair und WSF präsentierte sich zweifellos als eine schlagkräftige und homogene Einheit.

Ob nun Vechta oder WSF aufsteigt, bleibt abzuwarten, da die WSF ihre einsatztechnischen Fehlleistungen** bzgl. der Aufstellungen nun wohl von einem ordentlichen Gericht klären lassen wollen. Wir werden als neutraler Betrachter mit einem gewissen Interesse abwarten, was hier passiert, denn immerhin ist dies für kommende Spielzeiten von Bedeutung. Wir werden es erleben. Ansonsten halten wir uns an den Grundsatz „Lass' Andere klagen, du, glückliches Holthusen, spiele Schach!“

Ich möchte mich abschließend an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Holthuser Spielern für eine tolle Saison bedanken! Einsatz, Moral, Teamgeist - alles hat diesmal gestimmt. Unser Saisonziel, nicht abzusteigen, haben wir mehr als übererfüllt. Andere Teams, die sich höhere Ziele gesetzt haben, sind zurückgeblieben. Punktbester Spieler wurde übrigens Frank Hildebrecht mit 6,0/9, knapp mit ½ Punkt dahinter Edwin Lehmann, welcher dieses am Spitzenbrett zu leisten vermochte. Bei den dortigen Gegnern eine bärenstarke Bilanz. Auch die anderen Spieler können z.T. sogar mehr als zufrieden sein. Auf das Erreichte können wir zurecht stolz sein. Da kann man sich schon jetzt auf die nächste Spielzeit freuen!

(Frank Modder)
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* Dies wissen wir spätestens seit unserem berüchtigten Völlenblackout 95/96 :-)
** gem. Staffelleiter/Turnierleiter/Schiedsgericht