Das Ende der Saison
in der Bezirksliga für Turm Holthusen war gekommen. Am letzten Spieltag
ging es zu einem Auswärtsspiel nach Vechta. Wir konnten die Sache
locker angehen, da wir einen guten Mittelfeldplatz sicher hatten. Vechta
kämpfte noch gegen den Abstieg. Die Teams waren in etwa gleichstark
aufgestellt. Wir hatten alle Mann an Bord und wollten noch eine gute Placierung,
außerdem wäre es gegenüber Vechtas Abstiegskonkurrenten
Cloppenburg unfair gewesen, mit einer Rumpftruppe aufzulaufen. Und es lief
rund bei uns. Der Sieg mit 4,5:3,5 Punkten war klarer, als es das Ergebnis
vielleicht aussagt.
Zum Spielverlauf: Die
erste Entscheidung fiel bei mir an Brett 5. Mit Weiß konnte ich mit
der Eröffnung eigentlich ganz gut leben. Allerdings war mein Damentausch,
der mir einen Doppelbauern auf der b-Linie einbrachte, verfehlt. Danach
zeichnete sich ein ungünstiges Endspiel für mich ab. Mein Gegner
hätte sogar noch einen gedeckten Freibauern auf dem Königsflügel
bekommen können, wonach mein König dort gebunden gewesen wäre.
Alles in allem vielleicht noch gar nicht mal so schlimm und haltbar, aber
ein langes Kneten zeichnete sich ab. Doch nach insgesamt 2,5 Stunden bot
mein Gegner mir Remis an. Etwas überraschend, da die Lage an mehreren
Brettern gut für uns war. Ich nahm sofort an. 0,5:0,5.
Zu diesem Zeitpunkt
hatten drei Bretter von uns einen Mehrbauern, ein weiteres stand positionell
klar besser und zwei Bretter waren gleich. Passiv stand nur Ludger Hülsmann
an Brett 6. Und hier ging es dann auch als nächstes zu Ende. Ludgers
Gegner hatte Raum am Damenflügel gewonnen und war mit den Schwerfiguren
über die a-Linie eingedrungen. Ludger tat sich schwer, im Zentrum
einen Gegenangriff aufzubauen und mußte verteidigen. Der Vechteraner
mußte aber schon opfern, um etwas Zählbares herauszuholen. Das
war aber unvermeidlich und er bekam dadurch einen starken Freibauern, der
auch schnell das Rennen machte.
0,5:1,5. Also erst einmal ein Rückstand,
trotz der sonst rosigen Lage.
Ein ausgeglichenes
Spiel entwickelte sich an Brett 4. Manfred Gosseling erzielte mit
Schwarz schnell Ausgleich. Es entwickelte sich ein flottes, offenes Figurenspiel,
ganz nach seinem Geschmack. Die weiße Bauernstruktur mit zwei Isolanis
wirkte sogar mit der Zeit etwas anfälliger als Manfreds, doch man
konnte nichts verwerten. Manfred ließ sich letztlich in eine Zugwiederholung
ein. 1:2. Angesichts der sonstigen Vorteile natürlich vollauf
berechtigt. Mittlerweile hatten zwei weitere Bretter ihren Vorteil sogar
noch ausgebaut, Brett 8 verfügte dabei sogar über eine Mehrfigur.
Das Spitzenbrett sah
einen gut aufspielenden Edwin Lehmann, der ausgangs der Eröffnung
einen Bauern gewinnen konnte und nach Damentausch ins Endspiel überleitete.
Hier sah es wirklich nach einem Erfolg aus. Doch in Zeitnot stellte Edwin
einen Bauern ein. Die Stellung schien nun eher unklar, außerdem mußte
Edwin noch 6 oder 7 Züge in weniger als zwei Minuten machen. Jedoch
kam auch hier ein Remisangebot seitens des Gegners. Vermutlich war für
den Vechteraner ein geretteter halber Punkt die Katze im Sack, angesichts
der Gesamtlage aber hätte er wohl spielen müssen. 1,5:2,5.
Verflixt, wollte denn nicht endlich zumindest mal der Ausgleich fallen?
Diesen Treffer besorgte
dann Heiko Lewin an Brett 7. Heiko gewann in der Eröffnung einen Bauern,
wonach er langsam in ein Endspiel Turm + Springer gegen Turm + Läufer
abtauschte und seine Figuren auch optimal placieren konnte. Dennoch konnte
sein Gegner irgendwann die Leichtfiguren abtauschen und auch mit seinem
Turm eindringen. Heiko spielte aber seinerseits sehr aktiv und schien immer
ein Tempo voraus zu sein. Möglicherweise hat sein Gegner mal eine
Ausgleichschance verpaßt, aber am Ende machte der letzte Freibauer
das Rennen. Schöne Spielführung durch Heiko! Somit 2,5:2,5.
Eine schöne Partie
lieferte auch Frank Hildebrecht an Brett 3. Er spielte die Eröffnung
einfach genauer und hatte nach Abschluß des Zentrums deutliche Raumvorteile
am Damenflügel und auch die offene a-Linie und einen Bauern erobert.
Auf Grund des verriegelten Zentrums konnte sein Gegner kein Gegenspiel
organisieren. Da Frank drohte, die Dame abzuklemmen, gab sein Gegner die
Qualle für einen Bauern, stand aber weiter hoffnungslos passiv und
überschritt nachher die Bedenkzeit. 3,5:2,5. Gegen den nominell
stärksten Gegner eine blitzsaubere Leistung unseres Mannes.
Ungefährdet zu
einem vollen Punkt kam auch Manfred Lennartz. An Brett 8 hatte er nach
der Eröffnung mit Schwarz schnell Ausgleich erreicht und kam nach
der Besetzung der halboffenen d-Linie klar in Vorteil, den Damenbauern
konnte er auch erobern. Nach dem Gewinn einer Leichtfigur war ein vollständiges
Schwerfigurenendspiel entstanden mit noch einem Läufer und Mehrbauer
für Manfred. Diese an sich klare Lage hatte sich recht schnell ergeben,
dennoch mußte Manfred danach noch mehrere Stunden kämpfen, da
sein Gegner immer wieder Drohungen gegen Manfreds König aufstellte.
Am Ende aber kam doch unvermeidlich der finale Gegenangriff und das Mehrmaterial
setzte sich durch. 4,5:2,5! Der Gesamtsieg war eingefahren.
Einen kleinen Dämpfer
gab es dann leider noch an Brett 2 mit und für Martin Klinkenborg.
Martin hatte sehr konzentriert gespielt und mit Schwarz eine mehr als akzeptable
Entwicklung gezeigt. Er gewann schließlich auch einen Bauern, immerhin
verfügte sein Gegner aber noch über ein aktives Läuferpaar.
Alles in allem eine etwas bessere Stellung für uns. Martin forcierte
dann aber zu früh, wonach der Vechteraner zu aktivem Gegenspiel am
Damenflügel kam. Martin mußte in Zeitnot dort zwei Bauern zurückgeben
und sah sich schließlich verbundenen Freibauern gegenüber. Er
hätte uns sicher noch ein Stündchen quälen können,
gab aber zeitig auf. 4,5:3,5.
Mit dem Erfolg war
auch die Scharte unserer Niederlage 2002 im bisher einzigen Zusammentreffen
mit Vechta ausgewetzt. Übrigens hat Vechta dennoch den Klassenerhalt
geschafft, dazu herzlichen Glückwunsch! Wir haben einen respektablen
4. Platz erreicht, dies muß sogar als ausgesprochen gutes Ergebnis
angesehen werden, was vor der Saison nicht unbedingt zu erwarten war. Holthusen
kann also zufrieden die Korken auf der Abschlußfeier am 13.05. knallen
lassen.
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Matchstatistik -
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Anzugs-Vorteil
an der Gardezrobe abgegeben:
Vlastimil Hort präsentiert
bereits die Mode für die neue Saison. Da steht uns ja was bevor...
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