Mit einer knappen
Niederlage in Unterzahl beim Wilhelmshavener SC verabschiedeten sich die
Holthuser Schachspieler in die Sommerpause. Wie berichtet war der Klassenerhalt
für beide Teams vor dem letzten Spieltag gesichert, somit konnte das
Duell in einer entspannten Atmosphäre ausgetragen werden. Aber trotzdem
wurde noch einmal richtig gekämpft. Mit nur sieben Spielern konnten
wir den Rückstand recht schnell egalisieren und gingen zweimal in
Führung, und letztlich entschied nur eine Zeitnotschlacht den Tag
für die Gastgeber, die am Ende knapp die Nase vorn hatten.
Wir gingen also 0:1
in den Kampf, wobei wir heute auf so Leistungsträger wie Martin Klinkenborg
und Frank Hildebrecht verzichten mussten. Dabei ließen wir das letzte
Brett offen, wir hätten dort Schwarz gehabt und ein guter Spieler
war vom WSC nachgemeldet worden. Nun denn! Hoffen wir, daß wir in
der kommenden Saison beständig in voller Besetzung spielen können.
Trotz des Rückstandes schien es ein enger Wettkampf werden zu können,
denn die Teams waren doch recht gleichwertig besetzt.
Der Ausgleich ließ
auch nicht lange auf sich warten. An Brett 2 war bei Klaus Schumacher und
mir eine zweischneidige Stellung entstanden. Ich hatte meinen König
im Zentrum gelassen und griff mit den Flügelbauern seinen kurz rochierten
König an. Sah gut aus, andererseits stand auch mein König nicht
allzu sicher. Unklar, aber Klaus verlor dann kurzfristig durch ein Versehen
Material und mußte wenig später aufgeben. 1:1.
An Brett 3 erreichte
Manfred Gosseling eine solide Stellung mit vielleicht etwas Vorteil für
sich, er hatte am Damenflügel leichten Raumvorteil. Die Damen waren
allerdings vom Brett, außerdem waren ungleiche Läufer zu verzeichnen.
Das Remis, auf das man sich dann einigte, ging sicherlich in Ordnung. Manfred
beendete die Spielzeit somit mit 4,5/8. Damit konnte er zwar im Rennen
um den punktbesten
Holthuser nicht mehr zu Manfred Lennartz aufschließen,
aber mit nur einer Niederlage und insgesamt über 50% eine gute Saison
für den Holthuser. 1,5:1,5.
Bei Edwin Lehmann am
Spitzenbrett sah es lange Zeit nach Remis aus, oder zumindestens ausgeglichen.
Bis auf jeweils zwei Leichtfiguren war recht schnell alles Material abgetauscht,
und die Bauernstruktur sah auch nicht weiter ungewöhnlich aus. Aber
Edwin lehnte Remis ab und knetete das Endspiel weiter. Irgendwann gewann
er zunächst einen, dann noch einen zweiten Bauern. Das ließ
er sich natürlich nicht mehr nehmen und brachte den Punkt nach Hause.
2.5:1,5.
Erstmals also die Führung für Holthusen und 50% für Edwin
am Saisonende an Brett 2 bzw. am Ende Brett 1. Ein respektables Ergebnis.
Die 50% strebte auch
Ludger Hülsmann an Brett 4 an, dazu hätte er aber heute gewinnen
müssen. Ludger hatte in einer positionellen Partie die etwas passivere
Bauenstruktur, seinem Gegner gelang es auch in der Folge, die Partie durch
Abtausch in ein Endspiel zu führen. Nach Tausch der letzten Türme
blieben noch gleichfarbige Läufer übrig. Ludgers Verteidigungsanstrengungen
machten sich letztlich nicht bezahlt und die Partie ging verloren, als
sein Gegner einen gedeckten Freibauern bilden konnte. 2,5:2,5.
Doch erneut konnten
wir in Führung gehen. An Brett 7 hatte Andreas Slopinski die aktivere
Stellung und massierte die Figuren langsam Richtung Königsflügel.
Der Holthuser öffnete schließlich mit einem Bauernvorstoß
und gewann durch ein Fesselungsmotiv einen Bauern, wenig später noch
einen weiteren. Durch eine kleine Kombination mußte dann auch noch
eine Leichtfigur dran glauben, und Andreas fuhr den Punkt nach Hause. 3,5:2,5.
Eine saubere Leistung und am Ende mit 4 aus 5 die beste prozentuale Ausbeute
im Team und als einziger Holthuser ungeschlagen. Hut ab!
Somit waren noch zwei
Partien offen. Es zeichnete sich schon vorher nach und nach ab, daß
die wohl entscheidende Partie an Brett 6 gespielt würde. Heiko Lewin
konnte hier mit der Eröffnung recht zufrieden sein, es entwickelte
sich danach eine taktische, scharfe Stellung. Irgendwann hatte der Wilhelmshavener
einen Mehrbauern, aber andererseits auch einen Doppelbauern am Königsflügel.
In unklarer Stellung kam Heiko dann leider die knapper werdende Bedenkzeit
in die Quere. In extremer Zeitnot verlor er Material, gleichzeitig fiel
das Blättchen. Ausgleich zum 3,5:3,5.
Dennoch konnte man
ja noch einigermaßen entspannt zuschauen, der Klassenerhalt war ja
in der Tasche. Und an Brett 6 hatten wir ja noch mit Manfred Lennartz den
bereits jetzt punktbesten Spieler im Rennen. In einer zweischneidigen,
aber eher positionellen Stellung hatte Manfred Remis angeboten. Es drohte
allerdings Öffnung der h-Linie, wobei nicht ganz klar war, wer letztlich
daraus mehr Kapital schlagen würde. Der Gegner lehnte das Remis ab
und im weiteren Kampfverlauf verlor Manfred leider eine Qualität.
Sein Gegner tauschte ab und brach mit dem König durch - 3,5:4,5.
Nach zuletzt aber vier gewonnenen Partien in Folge dennoch eine erstklassige
Spielzeit für den Holthuser.
Damit ist die Saison
beendet. Der Klassenerhalt als Minimalziel ist geschafft, nicht zuletzt
aber auch dank des Rückzuges von Brake und der in dieser Saison doch
nicht so spielstarken Papenburger. Allerdings hat auch das Pech in dieser
Saison etwas überwogen, mehr drin war sicherlich heute und vor allem
auch gegen Lohne und Papenburg. Und der Sieg gegen Brake erwies sich ja
leider als wertlos. Aber unter dem Strich können wir damit leben,
die Klasse ist erhalten und in der nächsten Saison kann wieder frisch
angegriffen werden. Auf denn!
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Matchstatistik -
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Unser Team heute
vor dem Mannschaftsbus bei der Abfahrt Richtung Wilhelmshaven.
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