- Mannschaftsmeisterschaften 2007/2008 -
 

SC Wilhelmshaven - Turm Holthusen 4,5:3,5
- Knappe Niederlage in Unterzahl zum Saisonfinale -
 
Mit einer knappen Niederlage in Unterzahl beim Wilhelmshavener SC verabschiedeten sich die Holthuser Schachspieler in die Sommerpause. Wie berichtet war der Klassenerhalt für beide Teams vor dem letzten Spieltag gesichert, somit konnte das Duell in einer entspannten Atmosphäre ausgetragen werden. Aber trotzdem wurde noch einmal richtig gekämpft. Mit nur sieben Spielern konnten wir den Rückstand recht schnell egalisieren und gingen zweimal in Führung, und letztlich entschied nur eine Zeitnotschlacht den Tag für die Gastgeber, die am Ende knapp die Nase vorn hatten.

Wir gingen also 0:1 in den Kampf, wobei wir heute auf so Leistungsträger wie Martin Klinkenborg und Frank Hildebrecht verzichten mussten. Dabei ließen wir das letzte Brett offen, wir hätten dort Schwarz gehabt und ein guter Spieler war vom WSC nachgemeldet worden. Nun denn! Hoffen wir, daß wir in der kommenden Saison beständig in voller Besetzung spielen können. Trotz des Rückstandes schien es ein enger Wettkampf werden zu können, denn die Teams waren doch recht gleichwertig besetzt.

Der Ausgleich ließ auch nicht lange auf sich warten. An Brett 2 war bei Klaus Schumacher und mir eine zweischneidige Stellung entstanden. Ich hatte meinen König im Zentrum gelassen und griff mit den Flügelbauern seinen kurz rochierten König an. Sah gut aus, andererseits stand auch mein König nicht allzu sicher. Unklar, aber Klaus verlor dann kurzfristig durch ein Versehen Material und mußte wenig später aufgeben. 1:1.

An Brett 3 erreichte Manfred Gosseling eine solide Stellung mit vielleicht etwas Vorteil für sich, er hatte am Damenflügel leichten Raumvorteil. Die Damen waren allerdings vom Brett, außerdem waren ungleiche Läufer zu verzeichnen. Das Remis, auf das man sich dann einigte, ging sicherlich in Ordnung. Manfred beendete die Spielzeit somit mit 4,5/8. Damit konnte er zwar im Rennen um den punktbesten Holthuser nicht mehr zu Manfred Lennartz aufschließen, aber mit nur einer Niederlage und insgesamt über 50% eine gute Saison für den Holthuser. 1,5:1,5.

Bei Edwin Lehmann am Spitzenbrett sah es lange Zeit nach Remis aus, oder zumindestens ausgeglichen. Bis auf jeweils zwei Leichtfiguren war recht schnell alles Material abgetauscht, und die Bauernstruktur sah auch nicht weiter ungewöhnlich aus. Aber Edwin lehnte Remis ab und knetete das Endspiel weiter. Irgendwann gewann er zunächst einen, dann noch einen zweiten Bauern. Das ließ er sich natürlich nicht mehr nehmen und brachte den Punkt nach Hause. 2.5:1,5. Erstmals also die Führung für Holthusen und 50% für Edwin am Saisonende an Brett 2 bzw. am Ende Brett 1. Ein respektables Ergebnis.

Die 50% strebte auch Ludger Hülsmann an Brett 4 an, dazu hätte er aber heute gewinnen müssen. Ludger hatte in einer positionellen Partie die etwas passivere Bauenstruktur, seinem Gegner gelang es auch in der Folge, die Partie durch Abtausch in ein Endspiel zu führen. Nach Tausch der letzten Türme blieben noch gleichfarbige Läufer übrig. Ludgers Verteidigungsanstrengungen machten sich letztlich nicht bezahlt und die Partie ging verloren, als sein Gegner einen gedeckten Freibauern bilden konnte. 2,5:2,5.

Doch erneut konnten wir in Führung gehen. An Brett 7 hatte Andreas Slopinski die aktivere Stellung und massierte die Figuren langsam Richtung Königsflügel. Der Holthuser öffnete schließlich mit einem Bauernvorstoß und gewann durch ein Fesselungsmotiv einen Bauern, wenig später noch einen weiteren. Durch eine kleine Kombination mußte dann auch noch eine Leichtfigur dran glauben, und Andreas fuhr den Punkt nach Hause. 3,5:2,5. Eine saubere Leistung und am Ende mit 4 aus 5 die beste prozentuale Ausbeute im Team und als einziger Holthuser ungeschlagen. Hut ab!

Somit waren noch zwei Partien offen. Es zeichnete sich schon vorher nach und nach ab, daß die wohl entscheidende Partie an Brett 6 gespielt würde. Heiko Lewin konnte hier mit der Eröffnung recht zufrieden sein, es entwickelte sich danach eine taktische, scharfe Stellung. Irgendwann hatte der Wilhelmshavener einen Mehrbauern, aber andererseits auch einen Doppelbauern am Königsflügel. In unklarer Stellung kam Heiko dann leider die knapper werdende Bedenkzeit in die Quere. In extremer Zeitnot verlor er Material, gleichzeitig fiel das Blättchen. Ausgleich zum 3,5:3,5.

Dennoch konnte man ja noch einigermaßen entspannt zuschauen, der Klassenerhalt war ja in der Tasche. Und an Brett 6 hatten wir ja noch mit Manfred Lennartz den bereits jetzt punktbesten Spieler im Rennen. In einer zweischneidigen, aber eher positionellen Stellung hatte Manfred Remis angeboten. Es drohte allerdings Öffnung der h-Linie, wobei nicht ganz klar war, wer letztlich daraus mehr Kapital schlagen würde. Der Gegner lehnte das Remis ab und im weiteren Kampfverlauf verlor Manfred leider eine Qualität. Sein Gegner tauschte ab und brach mit dem König durch - 3,5:4,5. Nach zuletzt aber vier gewonnenen Partien in Folge dennoch eine erstklassige Spielzeit für den Holthuser.

Damit ist die Saison beendet. Der Klassenerhalt als Minimalziel ist geschafft, nicht zuletzt aber auch dank des Rückzuges von Brake und der in dieser Saison doch nicht so spielstarken Papenburger. Allerdings hat auch das Pech in dieser Saison etwas überwogen, mehr drin war sicherlich heute und vor allem auch gegen Lohne und Papenburg. Und der Sieg gegen Brake erwies sich ja leider als wertlos. Aber unter dem Strich können wir damit leben, die Klasse ist erhalten und in der nächsten Saison kann wieder frisch angegriffen werden. Auf denn!

- Matchstatistik -
 

Unser Team heute vor dem Mannschaftsbus bei der Abfahrt Richtung Wilhelmshaven.