- Mannschaftsmeisterschaften 2009/2010 -
 

Turm Holthusen - SC Papenurg 4,5:3,5
- Klassenerhalt im 6-Stunden-Marathon gesichert -
 
Noch einmal hieß es für die Spieler von Turm Holthusen in dieser Saison an die Bretter. Letzter Gegner war der SC Papenburg. Hier ging es für uns immer noch um den Klassenerhalt, wozu ein Unentschieden in jedem Falle reichen würde. Sonst hätte man auf Schützenhilfe von Lohne in Rhauderfehn hoffen müssen, da man im Vorfeld davon ausgehen musste, daß drei Mannschaften aus der Bezirksliga absteigen würden. Unsere Gesamtbilanz gegen Papenburg war mit 4:2 Siegen (bei noch ein paar Unentschieden) recht positiv, zudem standen die Emsländer bereits als Absteiger fest.

Das allerdings hielt sie nicht davon ab, ein sehr starkes Team ins Rennen zu schicken (O-Ton: "Wir wollen in dieser Saison wenigstens einmal gewinnen."), welches auf dem Papier auch sichtbar stärker besetzt war. Wir mussten diesmal auf Manfred Gosseling und Keno Lübsen verzichten, dafür gab Andreas Slopinski sein Debüt in dieser Saison. Der Kampf sah zunächst eine klare Holthuser 3:0-Führung, welche aber noch einmal von den Gästen egalisiert werden konnte. Die beiden verbliebenen Bretter aber ließen nie Zweifel daran aufkommen, daß wenigstens ein Mannschaftspunkt geholt wird. Am Ende wurden es sogar deren zwei, der Kampf ging aber fast sechs Stunden lang.

Doch der Reihe nach: Andreas konnte an seinem Brett 5 als Erster einen vollen Punkt vermelden. Er hatte als Schwarzer eine Karlsbader Struktur mit vertauschten Farben auf dem Brett und startete folgerichtig eine Art Minoritätsangriff am Damenflügel. Sein Gegner suchte Spiel am Königsflügel, entblößte dabei aber seinen König zu stark. Andreas drang dann mit seiner Dame dort ein und auch an den anderen Brettabschnitten fielen die Fronten, sodaß nach dem Eindringen der Schwerfiguren die Entscheidung gefallen war. 1:0. Eine überzeugende Leistung, die fehlende Praxis machte sich bei Andreas nicht bemerkbar. Die Führung war erstmal beruhigend, die Lage an den anderen Brettern gab ebenfalls Anlaß zu gedämpftem Optimismus.

Klaus-Dieter Smidt legte an Brett 5 auch sogleich nach. Durch ein Gabelungsmotiv konnte Klaus früh eine Figur gewinnen. Er vereinfachte die Stellung dann durch ein paar Abtauschmanöver. Sein Gegner kämpfte zwar noch, doch nach weiterem Materialgewinn gab der Emsländer die Partie verloren. 2:0. Ein schöner Erfolg für Klaus und sein erster Saisonsieg. Es lief heute zunächst also so richtig gut mit.

An Brett 7 zeigte Michael Gardey gegen einen auf dem Papier sehr viel stärkeren Gegner eine weitere gute Partie in dieser Spielzeit. Durch einen taktischen Trick konnte Michael - unter Ausnutzung einer Fesselung - via Springergabel eine Qualität gewinnen. In der Folge gab er diese zwar wieder ab, wickelte aber in ein einfaches Turmendspiel mit einem Mehrbauern und dem deutlich aktiveren Turm ab. Nach Verlust eines zweiten Bauern und mit dem passiveren Turm gab sein Gegner die Partie verloren. 3:0. Michael schloß damit eine für ihn sehr gut verlaufene Saison erfolgreich ab. 50% gegen starke Gegner bringen einen nicht unerheblichen DWZ-Zuwachs.

Doch nun stellten sich auch die ersten Rückschläge ein. Am Spitzenbrett hatte es danach aber zunächst nicht ausgesehen. Martin Klinkenborg konnte sehr früh einfach einen Bauern gewinnen. Sein Gegner ging dann auf Königsangriff, um Komplikationen herbeizuführen und hatte auch durchaus Gegenspiel, wobei Martin möglicherweise an ein oder zwei Stellen etwas Besseres ausließ. Er musste schließlich eine Qualität geben und geriet durch die eindringenden gegnerischen Türme auf die Verliererstraße, sprich weitere Bauern wurden schwach. 3:1. Damit hat Martin die 50% doch noch knapp verfehlt, nachdem er eine sehr starke erste Saisonhälfte hatte.

Papenburg hatte also einen ersten Zähler eingefahren, und auch an Brett 8 sah es zu diesem Zeitpunkt nicht gut aus, da lag der Anschlußreffer in der Luft. Dennoch war das alles noch kein Beinbruch. Etwas ernster wurde es dann erst, als an Brett 4 Ludger Hülsmann in einer für ihn zunächst guten Stellung langsam in die Defensive gedrängt wurde. Ludger hatte ein Remisangebot abgelehnt und ein Bauernopfer am Damenflügel angenommen. Das war alles in Ordnung und Ludger schien etwas besser zu stehen. Doch sein Gegner drang dann mit einem Turm auf die zweite Reihe ein, wonach ein wichtiger Bauer fiel. Durch genaues Spiel hätte Ludger danach vielleicht ungefähren Ausgleich halten können, doch seine Dame geriet in eine Fesselung und ging verloren. 3:2. Für Ludger lief die Saison sicher nicht ganz nach Wunsch, aber hier heißt es, nächstes Jahr wieder anzugreifen.

Im Match zeichnete sich wie gesagt nun der Ausgleichstreffer ab. Joest Wessels hatte einen Bauern verloren und in der Folge konnte er diesen Nachteil auch nicht wettmachen. Sein Gegner öffnete im Zentrum und drang über eine der Zentrallinien mit den Türmen auf die Grundreihe ein. Der König fand kein sicheres Plätzchen mehr und Joest musste aufgeben. 3:3. Papenburg war somit der Ausgleich gelungen, ein Mannschaftserfolg war für uns nun wieder ein Stückchen weiter weggerückt. Doch ein 4:4, was ja reichen würde, um den Abstieg ad akta zu legen, schien nie gefährdet.

An Brett 2 hatte Edwin Lehmann eine etwas druckvollere Stellung, der Gegner war auf die letzten drei Reihen beschränkt. Dennoch galt es hier, erst einmal eine Lücke im Abwehrbollwerk zu finden. Dies gelang Edwin dann schließlich auch, und er gewann einen Bauern unter gleichzeitigem Generalabtausch in ein Springerendspiel. Dies soll ja angeblich eng verwandt mit einem reinen Bauernendspiel sein, und so stand Edwin hier sehr gewinnverdächtig. Bei mir an Brett 2 ergab sich ebenfalls ein Endspiel mit einem Mehrbauern. Ich konnte mit Schwarz meine Entwicklungsprobleme lösen und spielte auf einen isolierten Damenbauern, den ich irgendwann auch erobern konnte. Im Endspiel mit je Turm und Läufer versuchte ich, einen Sieg herauszukneten.

Edwin jedenfalls spielte sein Endspiel sehr schön und lehrreich zu Ende, was die erneute Führung, 4:3, bedeutete. Für Edwin am Ende doch noch eine sehr erfolgreiche Saison, mit über 50% wird er damit punktbester Holthuser, und das immerhin an Brett 2. Für mich galt es also nun, auf Sieg zu spielen, mit Remis in der Tasche, aber der Klassenerhalt war ja eh gesichert. Nach Abtausch der Läufer fand ich im Turmendspiel mit entferntem Frei(mehr-)bauern aber keinen Gewinn, mein Gegner drohte selber immer, mit dem aktiveren Turm einzudringen. Dies musste ich verhindern und hatte nicht die Zeit, meinen Bauern laufen zu lassen. Man muß es analysieren, jedenfalls Remis und 4,5:3,5.

Holthusen hat somit also definitiv den Klassenerhalt geschafft. In der nächsten Saison wird es aber mit Sicherheit nicht leichter werden, personell sind wir weiterhin quantitativ nicht so gut dabei. Wenn alle mitziehen, kann es noch einmal reichen.

- Matchstatistik -
 

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