Noch einmal hieß
es für die Spieler von Turm Holthusen in dieser Saison an die Bretter.
Letzter Gegner war der SC Papenburg. Hier ging es für uns immer noch
um den Klassenerhalt, wozu ein Unentschieden in jedem Falle reichen würde.
Sonst hätte man auf Schützenhilfe von Lohne in Rhauderfehn hoffen
müssen, da man im Vorfeld davon ausgehen musste, daß drei Mannschaften
aus der Bezirksliga absteigen würden. Unsere Gesamtbilanz gegen Papenburg
war mit 4:2 Siegen (bei noch ein paar Unentschieden) recht positiv, zudem
standen die Emsländer bereits als Absteiger fest.
Das allerdings hielt
sie nicht davon ab, ein sehr starkes Team ins Rennen zu schicken (O-Ton:
"Wir wollen in dieser Saison wenigstens einmal gewinnen."), welches auf
dem Papier auch sichtbar stärker besetzt war. Wir mussten diesmal
auf Manfred Gosseling und Keno Lübsen verzichten, dafür gab Andreas
Slopinski sein Debüt in dieser Saison. Der Kampf sah zunächst
eine klare Holthuser 3:0-Führung, welche aber noch einmal von den
Gästen egalisiert werden konnte. Die beiden verbliebenen Bretter aber
ließen nie Zweifel daran aufkommen, daß wenigstens ein Mannschaftspunkt
geholt wird. Am Ende wurden es sogar deren zwei, der Kampf ging aber fast
sechs Stunden lang.
Doch der Reihe nach:
Andreas konnte an seinem Brett 5 als Erster einen vollen Punkt vermelden.
Er hatte als Schwarzer eine Karlsbader Struktur mit vertauschten Farben
auf dem Brett und startete folgerichtig eine Art Minoritätsangriff
am Damenflügel. Sein Gegner suchte Spiel am Königsflügel,
entblößte dabei aber seinen König zu stark. Andreas drang
dann mit seiner Dame dort ein und auch an den anderen Brettabschnitten
fielen die Fronten, sodaß nach dem Eindringen der Schwerfiguren die
Entscheidung gefallen war. 1:0. Eine überzeugende Leistung,
die fehlende Praxis machte sich bei Andreas nicht bemerkbar. Die Führung
war erstmal beruhigend, die Lage an den anderen Brettern gab ebenfalls
Anlaß zu gedämpftem Optimismus.
Klaus-Dieter Smidt
legte an Brett 5 auch sogleich nach. Durch ein Gabelungsmotiv konnte Klaus
früh eine Figur gewinnen. Er vereinfachte die Stellung dann durch
ein paar Abtauschmanöver. Sein Gegner kämpfte zwar noch, doch
nach weiterem Materialgewinn gab der Emsländer die Partie verloren.
2:0.
Ein schöner Erfolg für Klaus und sein erster Saisonsieg. Es lief
heute zunächst also so richtig gut mit.
An Brett 7 zeigte Michael
Gardey gegen einen auf dem Papier sehr viel stärkeren Gegner eine
weitere gute Partie in dieser Spielzeit. Durch einen taktischen Trick konnte
Michael - unter Ausnutzung einer Fesselung - via Springergabel eine Qualität
gewinnen. In der Folge gab er diese zwar wieder ab, wickelte aber in ein
einfaches Turmendspiel mit einem Mehrbauern und dem deutlich aktiveren
Turm ab. Nach Verlust eines zweiten Bauern und mit dem passiveren Turm
gab sein Gegner die Partie verloren. 3:0. Michael schloß damit
eine für ihn sehr gut verlaufene Saison erfolgreich ab. 50% gegen
starke Gegner bringen einen nicht unerheblichen DWZ-Zuwachs.
Doch nun stellten sich
auch die ersten Rückschläge ein. Am Spitzenbrett hatte es danach
aber zunächst nicht ausgesehen. Martin Klinkenborg konnte sehr früh
einfach einen Bauern gewinnen. Sein Gegner ging dann auf Königsangriff,
um Komplikationen herbeizuführen und hatte auch durchaus Gegenspiel,
wobei Martin möglicherweise an ein oder zwei Stellen etwas Besseres
ausließ. Er musste schließlich eine Qualität geben und
geriet durch die eindringenden gegnerischen Türme auf die Verliererstraße,
sprich weitere Bauern wurden schwach. 3:1. Damit hat Martin die
50% doch noch knapp verfehlt, nachdem er eine sehr starke erste Saisonhälfte
hatte.
Papenburg hatte also
einen ersten Zähler eingefahren, und auch an Brett 8 sah es zu diesem
Zeitpunkt nicht gut aus, da lag der Anschlußreffer in der Luft. Dennoch
war das alles noch kein Beinbruch. Etwas ernster wurde es dann erst, als
an Brett 4 Ludger Hülsmann in einer für ihn zunächst guten
Stellung langsam in die Defensive gedrängt wurde. Ludger hatte ein
Remisangebot abgelehnt und ein Bauernopfer am Damenflügel angenommen.
Das war alles in Ordnung und Ludger schien etwas besser zu stehen. Doch
sein Gegner drang dann mit einem Turm auf die zweite Reihe ein, wonach
ein
wichtiger Bauer fiel. Durch genaues Spiel hätte Ludger danach vielleicht
ungefähren Ausgleich halten können, doch seine Dame geriet in
eine Fesselung und ging verloren. 3:2. Für Ludger lief die
Saison sicher nicht ganz nach Wunsch, aber hier heißt es, nächstes
Jahr wieder anzugreifen.
Im Match zeichnete
sich wie gesagt nun der Ausgleichstreffer ab. Joest Wessels hatte einen
Bauern verloren und in der Folge konnte er diesen Nachteil auch nicht wettmachen.
Sein Gegner öffnete im Zentrum und drang über eine der Zentrallinien
mit den Türmen auf die Grundreihe ein. Der König fand kein sicheres
Plätzchen mehr und Joest musste aufgeben. 3:3. Papenburg war
somit der Ausgleich gelungen, ein Mannschaftserfolg war für uns nun
wieder ein Stückchen weiter weggerückt. Doch ein 4:4, was ja
reichen würde, um den Abstieg ad akta zu legen, schien nie gefährdet.
An Brett 2 hatte Edwin
Lehmann eine etwas druckvollere Stellung, der Gegner war auf die letzten
drei Reihen beschränkt. Dennoch galt es hier, erst einmal eine Lücke
im Abwehrbollwerk zu finden. Dies gelang Edwin dann schließlich auch,
und er gewann einen Bauern unter gleichzeitigem Generalabtausch in ein
Springerendspiel. Dies soll ja angeblich eng verwandt mit einem reinen
Bauernendspiel sein, und so stand Edwin hier sehr gewinnverdächtig.
Bei mir an Brett 2 ergab sich ebenfalls ein Endspiel mit einem Mehrbauern.
Ich konnte mit Schwarz meine Entwicklungsprobleme lösen und spielte
auf einen isolierten Damenbauern, den ich irgendwann auch erobern konnte.
Im Endspiel mit je Turm und Läufer versuchte ich, einen Sieg herauszukneten.
Edwin jedenfalls spielte
sein Endspiel sehr schön und lehrreich zu Ende, was die erneute Führung,
4:3,
bedeutete. Für Edwin am Ende doch noch eine sehr erfolgreiche Saison,
mit über 50% wird er damit punktbester Holthuser, und das immerhin
an Brett 2. Für mich galt es also nun, auf Sieg zu spielen, mit Remis
in der Tasche, aber der Klassenerhalt war ja eh gesichert. Nach Abtausch
der Läufer fand ich im Turmendspiel mit entferntem Frei(mehr-)bauern
aber keinen Gewinn, mein Gegner drohte selber immer, mit dem aktiveren
Turm einzudringen. Dies musste ich verhindern und hatte nicht die Zeit,
meinen Bauern laufen zu lassen. Man muß es analysieren, jedenfalls
Remis und 4,5:3,5.
Holthusen hat somit
also definitiv den Klassenerhalt geschafft. In der nächsten Saison
wird es aber mit Sicherheit nicht leichter werden, personell sind wir weiterhin
quantitativ nicht so gut dabei. Wenn alle mitziehen, kann es noch einmal
reichen.
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Matchstatistik -
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Heimanalyse
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