von ANDREAS SLOPINSKI
Vergangenen Sonntag
startete auch die zweite Mannschaft in die neue Saison. Am ersten Spieltag
trafen wir – wie so häufig in den letzten Jahren – erneut auf die
Mannschaft aus Völlen. Enno Maruszczak und ich fehlten, da wir in
der ersten Mannschaft aushelfen mussten. Somit war klar, dass die Zweite
wieder einmal ersatzgeschwächt antreten musste. Allerdings war das
Ausmaß dieser Schwäche lange Zeit nicht abzusehen. Am Samstag
Abend stellte sich dann aber heraus, dass alles Telefonieren und alle Mahnungen
am Ende der letzten Saison nichts gebracht haben. Mehr als vier Mann –
davon zwei Jugendspieler; drei der vier Spieler feierten ihr mehr oder
weniger erfreuliches Debüt - konnten wir nicht aufbieten.
Somit kamen wir natürlich
mit einem ganzem Arm voller Geschenke nach Völlen. Brett 1 und 2 wurden
frei gelassen. Damit lagen wir schon zu Anfang mit 0:2 hinten. Wie zu erwarten
war, sahen unsere Jugendlichen kaum Land. Nach nur acht Zügen und
etwa zwanzig Minuten Spielzeit übersah Jens Beekmann, Debütant
Nummer eins, an Brett 6 ein Matt auf dem berüchtigten Feld f7.
Es stand also schon früh 0:3.
Tim Smidt, Debütant
Nummer zwei, spielte an Brett 5 mit den weißen Steinen. Die
Eröffnung behandelte er für seinen Erfahrungsschatz recht solide.
Dann verlor er aber einen Bauern und später den Faden. Ohne Not stellte
er einzügig eine ganze Figur ein. Aber Tim kämpfte weiter, in
der Hoffnung, dass seinem Gegner ein ähnlicher Fehler unterlaufen
würde. Doch dieser tat unserem Jugendspieler diesen Gefallen nicht
– ganz im Gegenteil. Tim versuchte sich bestmöglich zu verteidigen,
aber nach etwas mehr als einer Stunde und immerhin mehr als 30 Zügen,
musste auch Tim sich geschlagen geben. 0:4
Der Wettkampf war also
schon früh verloren, aber wer hatte ernsthaft etwas anderes mit dieser
Formation erwartet? Von nun an entwickelten sich die Ereignisse aber etwas
erfreulicher für uns. Philip Giertz – ausnahmsweise mal kein Debütant,
sondern erfahrenes Vereinsmitglied – trat an Brett 3 an. Seinen nominell
stärkeren Gegner hatte Philip absolut im Griff. Philip rochierte lang,
stand sehr offensiv. Nach Verwicklungen im Mittelspiel, wäre Philip
in der Lage gewesen, eine Qualität zu gewinnen. Danach wäre die
Stellung aber äußerst unklar gewesen. Sein Gegner hätte
mit Schwarz wohl annähernd ausreichend Kompensation gehabt. Deshalb
einigte man sich nach etwa zwei Stunden auf Remis. 0,5:4,5
Debütant Nummer
3, Ole Mundt, sorgte immerhin noch für einen versöhnlichen Schlusspunkt.
An Brett 4 spielte Ole mit Schwarz eine technisch blitzsaubere Partie und
nahm seinen Gegner Stück für Stück auseinander. Nachdem
Ole zwei Bauern gewinnen konnte, zeigte er unheimlich viel Feingefühl
im entstandenen Endspiel mit Turm, Springer und fünf Bauern gegen
Turm, Läufer und drei Bauern. Sein Gegner versuchte zwar noch einige
Fallen aufzustellen, was gegen einen unerfahrenen Spieler sicherlich immer
eine gute Idee ist, aber Ole ließ sich nicht beirren und gewann die
Partie im Endeffekt souverän. Somit brachte er uns doch noch einen
ganzen Punkt ein. 1,5:4,5
Der erste Mannschaftskampf
ist wie so häufig einmal wieder verloren gegangen. Ich persönlich
sehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf letzten Sonntag zurück.
Auf der einen Seite ist es zum wahnsinnig werden, dass wir es wieder einmal
nicht fertig gebracht haben, sechs Spieler aufzustellen. Auf der anderen
Seite bin ich mit dem Auftreten der Spieler, die sich am Sonntag Völlen
stellten, mehr als zufrieden. Für mich als Jugendwart war es sehr
schön mit anzusehen, dass die Jugendspieler Spaß am Spielen
hatten und glücklich sind über jede Erfahrung, die sie machen
dürfen. Außerdem scheinen wir uns mit unserem Neuzugang Ole
wirklich verstärkt zu haben, während andere Mannschaftsspieler
auch in dieser Saison wieder ihre Leistung abrufen können.
Wenn wir also in „Bestbesetzung“
(was auch immer das sein mag) spielen können, denke ich, dass wir
mit dem Abstieg auch in diesem Jahr nichts zu tun haben. Aber die Saison
ist noch lang und es stehen noch viele Auswärtsspiele an, für
die auch erst einmal sechs Spieler gefunden werden müssen.
Abschließend
bleibt mir nur noch, mich bei der Mannschaft aus Völlen ganz herzlich
für die Gastfreundschaft zu bedanken und ebenfalls dafür, dass
ihr es uns nicht übel genommen habt, dass wir nur mit vier Mann angereist
sind. Es ist doch immer wieder ein schönes Erlebnis, gegen Völlen
antreten zu dürfen. Wir sehen uns wieder im nächsten Jahr – wahrscheinlich
erneut zum Saisonauftakt !!
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