- Mannschaftsmeisterschaften 2003/2004 -
 

Völlen - Turm Holthusen 4,5:1,5
- Erneute Auftaktniederlage gegen Völlen -
- Zweite Mannschaft gleich mit drei Debütanten bestückt -
 
von ANDREAS SLOPINSKI

Vergangenen Sonntag startete auch die zweite Mannschaft in die neue Saison. Am ersten Spieltag trafen wir – wie so häufig in den letzten Jahren – erneut auf die Mannschaft aus Völlen. Enno Maruszczak und ich fehlten, da wir in der ersten Mannschaft aushelfen mussten. Somit war klar, dass die Zweite wieder einmal ersatzgeschwächt antreten musste. Allerdings war das Ausmaß dieser Schwäche lange Zeit nicht abzusehen. Am Samstag Abend stellte sich dann aber heraus, dass alles Telefonieren und alle Mahnungen am Ende der letzten Saison nichts gebracht haben. Mehr als vier Mann – davon zwei Jugendspieler; drei der vier Spieler feierten ihr mehr oder weniger erfreuliches Debüt - konnten wir nicht aufbieten.

Somit kamen wir natürlich mit einem ganzem Arm voller Geschenke nach Völlen. Brett 1 und 2 wurden frei gelassen. Damit lagen wir schon zu Anfang mit 0:2 hinten. Wie zu erwarten war, sahen unsere Jugendlichen kaum Land. Nach nur acht Zügen und etwa zwanzig Minuten Spielzeit übersah Jens Beekmann, Debütant Nummer eins,  an Brett 6 ein Matt auf dem berüchtigten Feld f7. Es stand also schon früh 0:3.

Tim Smidt, Debütant Nummer zwei,  spielte an Brett 5 mit den weißen Steinen. Die Eröffnung behandelte er für seinen Erfahrungsschatz recht solide. Dann verlor er aber einen Bauern und später den Faden. Ohne Not stellte er einzügig eine ganze Figur ein. Aber Tim kämpfte weiter, in der Hoffnung, dass seinem Gegner ein ähnlicher Fehler unterlaufen würde. Doch dieser tat unserem Jugendspieler diesen Gefallen nicht – ganz im Gegenteil. Tim versuchte sich bestmöglich zu verteidigen, aber nach etwas mehr als einer Stunde und immerhin mehr als 30 Zügen, musste auch Tim sich geschlagen geben. 0:4

Der Wettkampf war also schon früh verloren, aber wer hatte ernsthaft etwas anderes mit dieser Formation erwartet? Von nun an entwickelten sich die Ereignisse aber etwas erfreulicher für uns. Philip Giertz – ausnahmsweise mal kein Debütant, sondern erfahrenes Vereinsmitglied – trat an Brett 3 an. Seinen nominell stärkeren Gegner hatte Philip absolut im Griff. Philip rochierte lang, stand sehr offensiv. Nach Verwicklungen im Mittelspiel, wäre Philip in der Lage gewesen, eine Qualität zu gewinnen. Danach wäre die Stellung aber äußerst unklar gewesen. Sein Gegner hätte mit Schwarz wohl annähernd ausreichend Kompensation gehabt. Deshalb einigte man sich nach etwa zwei Stunden auf Remis. 0,5:4,5

Debütant Nummer 3, Ole Mundt, sorgte immerhin noch für einen versöhnlichen Schlusspunkt. An Brett 4 spielte Ole mit Schwarz eine technisch blitzsaubere Partie und nahm seinen Gegner Stück für Stück auseinander. Nachdem Ole zwei Bauern gewinnen konnte, zeigte er unheimlich viel Feingefühl im entstandenen Endspiel mit Turm, Springer und fünf Bauern gegen Turm, Läufer und drei Bauern. Sein Gegner versuchte zwar noch einige Fallen aufzustellen, was gegen einen unerfahrenen Spieler sicherlich immer eine gute Idee ist, aber Ole ließ sich nicht beirren und gewann die Partie im Endeffekt souverän. Somit brachte er uns doch noch einen ganzen Punkt ein. 1,5:4,5

Der erste Mannschaftskampf ist wie so häufig einmal wieder verloren gegangen. Ich persönlich sehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf letzten Sonntag zurück. Auf der einen Seite ist es zum wahnsinnig werden, dass wir es wieder einmal nicht fertig gebracht haben, sechs Spieler aufzustellen. Auf der anderen Seite bin ich mit dem Auftreten der Spieler, die sich am Sonntag Völlen stellten, mehr als zufrieden. Für mich als Jugendwart war es sehr schön mit anzusehen, dass die Jugendspieler Spaß am Spielen hatten und glücklich sind über jede Erfahrung, die sie machen dürfen. Außerdem scheinen wir uns mit unserem Neuzugang Ole wirklich verstärkt zu haben, während andere Mannschaftsspieler auch in dieser Saison wieder ihre Leistung abrufen können.

Wenn wir also in „Bestbesetzung“ (was auch immer das sein mag) spielen können, denke ich, dass wir mit dem Abstieg auch in diesem Jahr nichts zu tun haben. Aber die Saison ist noch lang und es stehen noch viele Auswärtsspiele an, für die auch erst einmal sechs Spieler gefunden werden müssen.

Abschließend bleibt mir nur noch, mich bei der Mannschaft aus Völlen ganz herzlich für die Gastfreundschaft zu bedanken und ebenfalls dafür, dass ihr es uns nicht übel genommen habt, dass wir nur mit vier Mann angereist sind. Es ist doch immer wieder ein schönes Erlebnis, gegen Völlen antreten zu dürfen. Wir sehen uns wieder im nächsten Jahr – wahrscheinlich erneut zum Saisonauftakt !!

- Matchstatistik -