von ANDREAS SLOPINSKI
Volle Ränge in
Holthusen, welch seltener und wohltuender Anblick! Nach der Horror- und
Krisensaison im letzten Jahr und dem logischen Abstieg heißt es für
uns erst einmal Ruhe bewahren und mal gucken, was geht. Erfreulicherweise
waren wir am letzten Sonntag tatsächlich vollzählig, was mit
nur vier zu besetzenden Brettern auch nicht sonderlich schwer war. Aber
dennoch: Ich war erfreut!
Auftaktbegegnungen
haben immer etwas Seltsames an sich, finde ich. Man weiß noch nicht,
wie stark die Gegner sind, geschweige denn mit welcher Aufstellung sie
antreten werden und man vergisst schon einmal die ein oder andere Mannschaftskarte.
So war es auch gegen Heisfelde II. Ich rechnete mit harten Kämpfen
vor allem an den letzten Brettern aufgrund der Wertungszahlen. Harte Kämpfe
gab es auch, obwohl (oder gerade weil?) Heisfelde II beinahe nur mit einer
Jugendmannschaft antrat. Nur Armin Krause war als alter Fuchs mit dabei.
Zu den Partien: Philip
Giertz bekam es mit Französisch zu tun. Er wählte die Abtauschvariante,
in der es nur schwer möglich ist, als Weißer in Vorteil zu gelangen.
Schwarz hatte keine Mühe auszugleichen. Philip tauschte dann die Figuren
raus und stand im Endspiel vielleicht etwas aktiver, aber keinesfalls auf
Gewinn. So einigte man sich auf remis. 0,5;0,5
Bei Michael Gardey
war mehr Feuer im Spiel. Michael hatte Schwarz und versuchte, sich erst
einmal in aller Ruhe zu entwickeln. Doch sein Gegner wollte dieses nicht
zulassen und öffnete die g-Linie, um Michaels rochierten König
unter Beschuss zu nehmen. Der Angriff des Weißen sah wirklich gefährlich
aus, doch Michael bewahrte die Ruhe und verteidigte sich ausgezeichnet.
Dann hatte er sogar selbst die Möglichkeit, Drohungen und Fallen aufzustellen
– und in eine dieser Fallen tappte dann auch gleich der Leeraner Jugendspieler.
Michael gewann durch einen Abzug die Dame.... und die Partie. 1,5:0,5
An Brett vier fand
die meiner Meinung nach spannendste Partie statt. Hicko Smid bekam es mit
einem äußerst jungen Gegner zu tun. Hicko versuchte, seinen
Erfahrungsvorteil zu nutzen. Doch es gelang ihm nicht wirklich, vielmehr
zeigte der Leeraner mit den schwarzen Steinen eine tadellose Leistung und
konnte Hicko sogar in der Eröffnung einen Bauern abknöpfen. Daraufhin
kam Hicko aber wieder besser ins Spiel und glich durch aktive Figuren wieder
aus. Im Endspiel hieß es dann Läufer und vier Bauern gegen Läufer
und vier Bauern. Hier opferte Schwarz seinen Läufer und erhielt zwei
verbundene Freibauern und eine klare Gewinnstellung. Allerdings verließen
den Gast aus Heisfelde die Kräfte und die Konzentration, so dass er
Hicko gleich mehrmals ein Remis anbot, dass Hicko tollkühn ablehnte!!!
Nach fast vier Stunden hieß es dann aber doch Remis, als Hicko die
Umwandlungsfelder der Bauern unter Kontrolle gebracht hatte. 2:1
Natürlich wollten
wir die Begegnung gegen Heisfelde gewinnen. Dazu musste ich lediglich noch
ein Remis beisteuern. Doch ich wollte unbedingt gewinnen, tat mich aber
ungemein schwer. Zwar konnte ich mit Sizilianisch schon im 10.Zug ausgleichen,
aber keinen wirklichen Vorteil herausspielen. Dann machte ich auch noch
den Fehler, die Damen und Türme zu tauschen. Irgendwann hieß
es dann Läuferpaar und sechs Bauern gegen Läuferpaar und sechs
Bauern. Im Grunde genommen entstand also eine klare Remisstellung. Nun
begann ich aber die Stellung zu öffnen und schmiss die verbliebenden
Kräfte nach vorne. Und schon bald wurde dieser Mut belohnt. Mein Gegner
beging einen Fehler und verlor einen Bauern und damit im Endspiel auch
die Partie. 3:1
Mit Mühe und
Not haben wir also doch noch die Begegnung für uns entscheiden können
– Gott sei Dank. Im nächsten Saisonspiel geht es nun gegen die Reserve
aus Völlen. Wenn dort ein nächster Sieg möglich ist, kann
man entspannt auf die darauffolgenden Begegnungen schauen. Hauptsache,
wir spielen irgendwie oben mit..... und sind immer komplett!!!!
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Matchstatistik -
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