von ENNO MARUSZCZAK
Heute mussten wir gegen
die 2. Mannschaft von Norden spielen. Laut Papier eine klare Sache, aber
1. kommt es anders und 2. als man denkt. Die Norder kamen ersatzgeschwächt
bei uns an, und liessen Brett 1 frei. Wieder ein Freilos für Lennartz,
wie in Emden. Pech, daß es wie in Emden ihn wieder traf, Glück,
daß er nicht weit nach Hause fahren und auf keinen warten musste.
Somit führten wir von vornerein 1:0.
Die anderen Bretter
sollten wiedererwarten spannender werden. An Brett 4 hatte unser alter
Haudegen Joest Wessels es mit Schaeder zu tun. Er kam gut aus der Entwicklung
heraus, kassierte auch auf dem Königsflügel einen Doppelbauern,
womit die Rochade hinfällig war, konnte aber seinerseits dadurch einen
Bauern in des Gegners Rochadestellung gewinnen. Auf den ersten Blick sah
die Stellung von Joest nich allzutoll aus, aber bei genauerem Hinsehen
wurden seine positionellen Vorteile deutlich. Er baute seinen Bauernvorteil
kontinuierlich weiter aus und konnte nach kurzer Zeit noch weitere Bauern
gewinnen. Das führte letzendlich zu weiteren Bauern und einem Springergewinn
und daraus resultierte dann unser 2. Punktgewinn.
Eigentlich sollte dieses
2:0 eine sichere Bank werden, zumal wir an den Brettern 2 und 3
stärker besetzt waren. Aber gerade an diesen Brettern entwickelte
sich eine wahre Schlacht und langes Geplänkel wobei es zwischenzeitlich
sogar nach einem Remis aussah. An Brett 3 traf Philip auf de Vries. Philip
tat sich sehr schwer am Anfang und sein Gegner konnte ihm gut Paroli bieten.
Springer und Läufer wurden getauscht und es entwickelte sich ein Bauernkampf.
Philip hatte seine Angriffsbemühungen auf die Rochadestellung seines
Gegners gesetzt. Sein Gegner wiederum suchte Gegenspiel am Damenflügel.
Nach Damenabtausch konnte sein Gegner einen Freibauern auf der d-Linie
erobern und es roch nach einer Niederlage für Philip. Aber er wusste
seinen Gegner mit Springer und Läufer unter Kontrolle zu halten, tauschte
dann noch seinen Läufer gegen den Springer des Gegners. So stand Philip
mit 3 Bauern und seinem Springer gegen 4 Bauern und Läufer des Gegners
da. Aber in dieser Stellung war sein Springer so stark, daß der Gegner
keinen Weg fand, seinen Bauern durchzudrücken, geschweige denn in
die Stellung rein zu finden. So konnte Philip seine Stellung nach 3 Stunden
Remis halten, für ihn sicherlich ärgerlich, aber für uns
auf alle Fälle der Sieg. 2,5:1,5.
Somit blieb nur noch
ich übrig. Wie schon gegen Emden hatte ich die längste Partie,
wobei das im Gegensatz zum vorherigen Spiel diesmal mein Verdienst war.
Ich hatte es mit Gerich zu tun. Gemächlich kam man aus der Eröffnung
und es passierte lange Zeit gar nichts. Wir tauschten Springer und Läufer
und jeweils 1 Bauern vom Brett. Daraufhin spielte ich aber zu vorsichtig,
was meinen Gegner in eine bessere Position brachte. Meine Stellung stand
gut unter Beschuss und ich machte eigentlich nur Defensivzüge. Eigentlich
genau mein Spiel, aber als Weißer sollte man offensiver spielen.
Ich überlegte lange, denn ein Fehlgriff konnte schnell zum Verlust
meiner Partie werden, wobei Philip zu diesem Zeitpunkt nicht gerade auf
rosigen Beinen stand. Ich versuchte auf alle Fälle ein Remis halten
zu können, was für die Mannschaft reichen würde. Bei meinen
Bemühungen, ein Remis zu erreichen, kam ich aber immer besser ins
Spiel und konnte meinen Gegenüber Stück für Stück in
die Zange nehmen.
Ich bot ihm jederzeit
an, die Figuren zu tauschen, um dann in ein Endspiel mit gleicher Bauernanzahl
zu kommen, was auf jeden Fall zu einem Remis geführt hätte. Er
machte sich aber noch Hoffnung auf mehr, zumal an Brett 3 die Zeichen für
Norden sehr gut standen. Somit wich er meinen Abtauschangeboten immer wieder
aus, was ihn letzendlich in eine schlechtere Position führte. Ich
konnte ihn dann sogar angreifen, wobei er sich dabei auf die schlechteste
Variante bezog und mir einen Bauern schenkte. Danach schnell die Damen
abgetauscht und ich hatte 1 Turm mehr auf dem Brett, der auch schnell hinter
seine Linien kam.Das Einzige, was mich noch schlagen konnte, war meine
Zeit. 5 min. für 8 Züge. Das stellte sich aber zum Schluss doch
als genügend heraus und ich konnte noch vor der Zeitkontrolle denn
Sieg verbuchen, mit meinem 40. Zug. 3,5:0,5.
Somit konnten wir unserer
Favoritenrolle wieder gerecht werden, wenn auch wesentlich schwerer als
vorher angenommen. Jetzt schauen wir auf das kommende Spiel gegen Völlen
II. Wir sind gespannt, wen die 1. Mannschaft uns diesmal "wegnimmt".
Anm. Frank M.: Ich
auch! Bewerbungen werden angenommen. :-) Vielen Dank an Enno für den
Bericht!
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Matchstatistik -
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Die "Zweite" -
überall beliebt! (Quelle: Turm II-Fanklub Lüneburg)
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