- Mannschaftsmeisterschaften 2005/2006 -
 

Turm Holthusen II - SV Norden II 3,5:0,5
- Holthusen weiter ohne Verlustpunkte -
 
von ENNO MARUSZCZAK

Heute mussten wir gegen die 2. Mannschaft von Norden spielen. Laut Papier eine klare Sache, aber 1. kommt es anders und 2. als man denkt. Die Norder kamen ersatzgeschwächt bei uns an, und liessen Brett 1 frei. Wieder ein Freilos für Lennartz, wie in Emden. Pech, daß es wie in Emden ihn wieder traf, Glück, daß er nicht weit nach Hause fahren und auf keinen warten musste. Somit führten wir von vornerein 1:0.

Die anderen Bretter sollten wiedererwarten spannender werden. An Brett 4 hatte unser alter Haudegen Joest Wessels es mit Schaeder zu tun. Er kam gut aus der Entwicklung heraus, kassierte auch auf dem Königsflügel einen Doppelbauern, womit die Rochade hinfällig war, konnte aber seinerseits dadurch einen Bauern in des Gegners Rochadestellung gewinnen. Auf den ersten Blick sah die Stellung von Joest nich allzutoll aus, aber bei genauerem Hinsehen wurden seine positionellen Vorteile deutlich. Er baute seinen Bauernvorteil kontinuierlich weiter aus und konnte nach kurzer Zeit noch weitere Bauern gewinnen. Das führte letzendlich zu weiteren Bauern und einem Springergewinn und daraus resultierte dann unser 2. Punktgewinn.

Eigentlich sollte dieses 2:0 eine sichere Bank werden, zumal wir an den Brettern 2 und 3 stärker besetzt waren. Aber gerade an diesen Brettern entwickelte sich eine wahre Schlacht und langes Geplänkel wobei es zwischenzeitlich sogar nach einem Remis aussah. An Brett 3 traf Philip auf de Vries. Philip tat sich sehr schwer am Anfang und sein Gegner konnte ihm gut Paroli bieten. Springer und Läufer wurden getauscht und es entwickelte sich ein Bauernkampf. Philip hatte seine Angriffsbemühungen auf die Rochadestellung seines Gegners gesetzt. Sein Gegner wiederum suchte Gegenspiel am Damenflügel. Nach Damenabtausch konnte sein Gegner einen Freibauern auf der d-Linie erobern und es roch nach einer Niederlage für Philip. Aber er wusste seinen Gegner mit Springer und Läufer unter Kontrolle zu halten, tauschte dann noch seinen Läufer gegen den Springer des Gegners. So stand Philip mit 3 Bauern und seinem Springer gegen 4 Bauern und Läufer des Gegners da. Aber in dieser Stellung war sein Springer so stark, daß der Gegner keinen Weg fand, seinen Bauern durchzudrücken, geschweige denn in die Stellung rein zu finden. So konnte Philip seine Stellung nach 3 Stunden Remis halten, für ihn sicherlich ärgerlich, aber für uns auf alle Fälle der Sieg. 2,5:1,5.

Somit blieb nur noch ich übrig. Wie schon gegen Emden hatte ich die längste Partie, wobei das im Gegensatz zum vorherigen Spiel diesmal mein Verdienst war. Ich hatte es mit Gerich zu tun. Gemächlich kam man aus der Eröffnung und es passierte lange Zeit gar nichts. Wir tauschten Springer und Läufer und jeweils 1 Bauern vom Brett. Daraufhin spielte ich aber zu vorsichtig, was meinen Gegner in eine bessere Position brachte. Meine Stellung stand gut unter Beschuss und ich machte eigentlich nur Defensivzüge. Eigentlich genau mein Spiel, aber als Weißer sollte man offensiver spielen. Ich überlegte lange, denn ein Fehlgriff konnte schnell zum Verlust meiner Partie werden, wobei Philip zu diesem Zeitpunkt nicht gerade auf rosigen Beinen stand. Ich versuchte auf alle Fälle ein Remis halten zu können, was für die Mannschaft reichen würde. Bei meinen Bemühungen, ein Remis zu erreichen, kam ich aber immer besser ins Spiel und konnte meinen Gegenüber Stück für Stück in die Zange nehmen.

Ich bot ihm jederzeit an, die Figuren zu tauschen, um dann in ein Endspiel mit gleicher Bauernanzahl zu kommen, was auf jeden Fall zu einem Remis geführt hätte. Er machte sich aber noch Hoffnung auf mehr, zumal an Brett 3 die Zeichen für Norden sehr gut standen. Somit wich er meinen Abtauschangeboten immer wieder aus, was ihn letzendlich in eine schlechtere Position führte. Ich konnte ihn dann sogar angreifen, wobei er sich dabei auf die schlechteste Variante bezog und mir einen Bauern schenkte. Danach schnell die Damen abgetauscht und ich hatte 1 Turm mehr auf dem Brett, der auch schnell hinter seine Linien kam.Das Einzige, was mich noch schlagen konnte, war meine Zeit. 5 min. für 8 Züge. Das stellte sich aber zum Schluss doch als genügend heraus und ich konnte noch vor der Zeitkontrolle denn Sieg verbuchen, mit meinem 40. Zug. 3,5:0,5.

Somit konnten wir unserer Favoritenrolle wieder gerecht werden, wenn auch wesentlich schwerer als vorher angenommen. Jetzt schauen wir auf das kommende Spiel gegen Völlen II. Wir sind gespannt, wen die 1. Mannschaft uns diesmal "wegnimmt".

Anm. Frank M.: Ich auch! Bewerbungen werden angenommen. :-) Vielen Dank an Enno für den Bericht!

- Matchstatistik -
 

Die "Zweite" - überall beliebt! (Quelle: Turm II-Fanklub Lüneburg)