Im Gegensatz zur ersten Mannschaft konnte die Reserve
ein Punktspiel bestreiten. Sie hatte Heimspiel und der Gast aus Emden hatte
wohl entschieden, zu fahren. Die Partie gegen Emden II stellte zugleich
das letzte Spiel der Saison dar. Wenn man davon ausgeht, dass von den sechs
(verbliebenen) Teams zwei absteigen, so ging es für beide im Prinzip
um nichts mehr.
Turm II war Favorit. Zwar war der Ausfall von Johannes
Behrends zu verzeichnen, ansonsten spielte man aber in Bestbesetzung. Die
Königsspringer hatten jedoch ein Team aufgeboten, was über sehr
viel Erfahrung verfügt. Das machte sich gleich in der ersten Partie
bemerkbar, die sich als wohl entscheidende herausstellte: Kapitän
Enno Maruszczak an Brett 5, der momentan eigentlich in guter Form spielt,
hatte bereits eine deutliche Gewinnstellung, patzte aber und verblieb in
einem Endspiel mit Turm gegen zwei Leichtfiguren. Vielleicht hätte
man noch etwas kämpfen können, doch einen Meister erkennt man
bekanntlich auch an der rechtzeitigen Aufgabe. So schmiß Enno denn
das Handtuch. 0:1.
Die nachfolgenden Partien waren weniger spektakulär
und brachten Ergebnisse, die dem Spielverlauf eher entsprachen. So sorgte
Philip Giertz für das 1:1. Er hatte Mehrbauer und Positionsvorteile,
welche sich im Gewinn eines weiteren Bauern niederschlugen. Der Emder gab
auf. Die einzige Punkteteilung des Tages ging auf das Konto von Heiko Lewin
am Spitzenbrett. Von der Stellung her war das wohl auch gerechtfertigt.
Im Nachhinein vielleicht etwas zu früh, denn um das Mannschaftsergebnis
zu retten, hätte man hier vermutlich auf biegen und brechen kämpfen
müssen.
Joest Wessels an Brett 4 hatte eine Qualität gegen
zwei Bauern, darunter ein starker Freibauer. Die Türme von Joest konnten
nicht so recht aktiv ins Geschehen eingreifen, wohl aber der gegnerische
König. Joest musste aufgeben. 1,5:2,5. Der Gnadenstoß wurde
uns am letzten Brett versetzt. Hicko Smid hatte zwar sogar Mehrbauer, sah
sich aber irgendwann genau wie Joest einem starken Freibauern gegenüber,
der dann auch das Rennen machte. Dennoch war hier wohl irgendwann mal mehr
drin, die lange Zeit von Hicko gut geführte Partie hätte nicht
unbedingt verloren werden müssen. 1,5:3,5, das war’s.
Den Schlußpunkt setzte aber Turm II! Johannes Hilbrands
an Brett zwei hatte es - wie immer wenn es gegen Emden geht - mit Meindert
Iken zu tun. Es ist wirklich schon kurios, aber dieses Spielchen geht seit
etwa 10 Jahren so. Und wie meistens behielt Hannes auch diesmal die Oberhand.
In einer eher positionell angelegten Partie gewann er mit einem Abzug einen
Bauern, später einen zweiten. Der Emder hoffte auf Grund des Mannschaftsstandes
wohl noch auf Remis, doch Hannes ließ es sich nicht nehmen, den ganzen
Punkt einzufahren. 2,5:3,5.
Saisonfazit: Platz 3 wurde es also. Mehr war ohnehin nicht
zu erwarten. Die Siege gegen Rhauderfehn und Aurich waren standesgemäß,
nur die Partie gegen Emden hätte man normalerweise gewinnen müssen.
Gegen die beiden Favoriten Wittmund und Völlen verkaufte man seine
Haut teuer, um ein Haar hätte man gegen Völlen sogar gewonnen.
Sei’s drum. Die Saison war im großen und ganzen o.k., die nächste
wird sicherlich nicht leichter werden, auch im Hinblick auf die Personaldecke.
Doch bis dahin ist noch etwas Zeit...
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