- Mannschaftsmeisterschaften 2002/2003 -

 
Turm Holthusen II - Aurich II 3,5:2,5
- Caissa nicht auf Nannes Seite -
 
von ANDREAS SLOPINSKI

Das Minimalziel ist auf jeden Fall schon einmal erreicht – der Klassenerhalt konnte mit einem 3,5:2,5 gegen die Reserve aus Aurich vorzeitig gesichert werden. Das Ergebnis spiegelt allerdings nur bedingt den eigentlichen Verlauf der Begegnung wieder. Vor allem die Partien an den hinteren Brettern sahen schon sehr schnell vielversprechend für uns aus. Ein deutlicher Sieg zeichnete sich ab, jedoch spielte das Schicksal ein sehr merkwürdiges Spiel mit Nanne Nannen.

Unsere Gäste aus Aurich reisten mit einem schönen Geschenk für uns an. Nur mit fünf Mann stellten sie sich uns entgegen. Das zweite Brett wurde großzügigerweise freigelassen, so dass wir den ersten Punkt kampflos erringen konnten. Johannes Hilbrands stand allerdings völlig umsonst auf, aber ein kühles Bier um kurz nach 10 kann auch darüber hinwegtrösten. ;-) 1:0

An Brett 1 tat Enno Maruszczak wieder einmal alles, um nicht einmal ansatzweise in Schwierigkeiten zu kommen. Die Damenindische Verteidigung ist und bleibt für Enno ein Garant für mindestens einen halben Punkt, vor allem wenn der Gegner nicht versucht die Partie zu gewinnen. Als die Leichtfiguren herausgetauscht worden waren und nur noch Türme, Damen und jeweils acht Bauern auf dem Brett standen, erfolgte auch schon das Remisangebot von Ennos Gegner. Enno nahm an, so dass beide im Endeffekt zufrieden waren; na ja, keiner hatte verloren... 1,5:0,5

Michael Gardey sorgte dann für den nächsten vollen Punkt. Sein Gegner behandelte die Eröffnung auf sehr eigentümliche Weise und verlor ein Tempo nach dem anderen. Nach zwanzig Zügen stand Michael schon klar auf Gewinn. Das Zentrum war besetzt, der Königsflügel stand unter Beschuss, der eigene König war weitesgehend in Sicherheit und die schwarze Stellung war völlig unterentwickelt. Jetzt musste nur noch der Todesstoß erfolgen, doch dies stellte sich als schwieriger heraus, als man annehmen sollte. Irgendwie gab es kein Durchkommen. Dann erspähte Michael allerdings doch eine Lücke im schwarzen Lager und zertrümmerte die schwarze Königsstellung völlig. Nach drei Stunden konnte Michael ein lautes „Matt“ von sich hören lassen. 2,5:0,5

Es fehlte also nur noch ein Punkt, um den Sieg perfekt zu machen. Auf diesen Punkt mussten wir aber noch warten. Zuerst gab es schlechte Nachrichten von Joest Wessels. Joest machte in der Eröffnung mit den schwarzen Steinen einen kleinen Fehler und konnte den Läufer auf c8 einfach nicht ins Spiel bringen. Ein Riesen-Springer auf e5 brachte dann entscheidenden Vorteil für Weiß. Joests Gegner konnte zwei Bauern gewinnen und wickelte dann sehr geschickt ab. Joest blieb nur noch die Aufgabe. 2,5:1,5

So lag es also an mir für die Entscheidung zu sorgen – und das tat ich natürlich gern ;-). Zuerst musste ich mich aber mit einem ganz zähen Franzosen abgeben. Ich suchte zwar Lücken in der gegnerischen Stellung, fand aber absolut gar keine. Also blieb mir nur noch kneten, schieben und auf Fehler meines Gegners warten. Solche Fehler kamen dann erfreulicherweise auch. Erst konnte ich einen Bauern gewinnen, und einen gedeckten Freibauern auf f6 postieren. Dies reichte zum Sieg. Nach weiterem Materialgewinn und kurz vor der Umwandlung meines Freibauern gab mein Gegner auf. 3,5:1,5

Jetzt wurde die Begegnung gegen Aurich aber kurios. Nanne Nannen profitierte von Unkenntnissen in der Pirc-Ufimzew-Verteidigung seines Gegners und gewann schon nach etwa zehn Zügen einen Bauern und konnte die Bauernreihen des Aurichers deformieren. Nanne spielte sehr klug weiter und tauschte die Damen und die Leichtfiguren. Dann lenkte Nanne in ein gewonnenes Endspiel ein. Er konnte  noch zwei weitere Bauern gewinnen. Nanne besaß also noch zwei Türme und fünf (!!) Bauern, sein Gegner nur zwei Türme und zwei (!) Bauern. Der Sieg lag also in der Luft. Das Glück verließ Nanne dann aber sehr plötzlich. Er stellte einen ganzen Turm ein – nach den Gründen für diesen Fauxpas lässt sich lange suchen, wir konnten aber nach einer halben Stunde nach der Beendigung der Partie immer noch keine finden. Es war einfach nur ein Fehler, der Nanne wohl am meisten geärgert hat. Somit hieß es also zum Schluss 3,5:2,5

Jetzt stehen noch die Begegnungen gegen Esens und Emden für uns an, und dann ist die Saison auch schon wieder beendet. Der Abstieg ist für uns genauso wenig ein Thema wie der Aufstieg. Zum besagten Aufstieg kann man der Mannschaft des VfR Heisfelde schon gratulieren, die sich vorzeitig den Meistertitel sichern konnte. Dazu herzlichen Glückwunsch!

- Matchstatistik -