Kurzer Stimmungsbericht
vom Open-Turnier in Haiger
Kurzentschlossen das
lange Himmelfahrtswochenende ausnutzend machten Sebastian Müer und
ich uns auf den Weg nach Haiger zum dortigen 4. Schachopen. Das ist eine
20000-Einwohnerstadt in Hessen, am Rande des Westerwaldes, etwas südlich
von Siegen gelegen. Die Anreise am Donnerstag früh war in drei Stunden
erledigt, über 50 Spieler hatten sich eingefunden, ein siebenrundiges
Open zu spielen. Auf der Reise entstand ein Foto, welches mich sofort an
meine Plattensammlung erinnerte:
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Ein Blick aus
dem Fenster während der Fahrt. Ich
habe gleich gewusst,
mir kommt da was bekannt vor...
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Beim Boss allerdings
schneit's,
außerdem hatte
er noch kein Navi...
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Spielort
Haiger selbst ist eher
ruhig und beschaulich, als Ferienort sicher gut geeignet, wenn man mal
eine ruhige Kugel schieben will. Unsere Ferienwohnung, ein paar Autominuten
von der Innenstadt entfernt, war jedenfalls eine gute Wahl. Gespielt wurde
in der Stadthalle in Haiger. Es standen jeweils Einzeltische zur Verfügung
mit Holzbrettern und Digitaluhren. Als besonderes Schmankerl wurde das
jeweilige Spitzenbrett auf der Bühne ausgetragen und die Partie elektronisch
an die Wand geworfen und auch im Internet übertragen. Etwas Dortmund-
bzw. Mainz-Atmosphäre wurde dadurch vermittelt. Ohnehin war die Organisation
gut und ging reibungslos vonstatten.
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In der Nähe unserer Wohnung. Im Hintergrund
die
berühmte Haiger Nordwand, wild bewachsen
von den weltweit bekannten Haiger Woods.
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Die Stadthalle - Spielstätte des Haiger Open.
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Das Abschneiden
Sebastian war an Platz
zwei der Setzliste und startete mit 3,0/3, in Runde vier jedoch verlor
er in einem harten Gefecht gegen den Lokalmatadoren, welcher danach Ovationen
der Zuschauer entgegennehmen durfte. Dies war bereits Sebastians dritte
Partie auf der Bühne, wohin er danach nicht mehr zurückkehren
konnte. In Runde fünf verlor er erneut, diesmal gegen den Topgesetzten,
wonach er aber immerhin noch zwei Siege folgen ließ und mit 5,0/7
am Ende Platz fünf belegte mit einem halben Punkt Rückstand auf
den ersten Platz. Der erhoffte Turniersieg wurde es also nicht, aber die
gezeigte Leistung war in Ordnung.
Ich selber holte 4,0/7
und konnte eine leichte DWZ-Verbesserung einfahren. Alle DWZ-Schwächeren
konnte ich besiegen und remisierte zwei stärkere Gegner. Mit meinem
Spiel war ich nicht ganz unzufrieden, hatte mir aber doch im Vorfeld ein
halbes Pünktchen oder so mehr erhofft. Am schlimmsten erwischte es
mich bei der Niederlage in Runde 5: Turmgewinn ausgelassen und am Ende
noch ein Dauerschach verfeuert - die Zeitnot. Aber die anderen Partien
waren wie gesagt durchaus zufriedenstellend.
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Die Halle von
innen mit der Bühne im Hintergrund.
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Sebastian auf
der Bühne.
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Am Ende gab es noch
ein kleines Preisgeld und eine Siegerehrung, welche auch musikalisch untermahlt
wurde. Ein nettes Turnier mit ein paar kleinen Besonderheiten, die man
so auf anderen Turnieren nicht findet. So wurde z.B. vor der Partie der
letzten Runde vorab über die Boxen noch Eye of the tiger eingespielt,
ich denke auch an die Siegerehrung, bei der der Turniersieger ein paar
Worte an die Zuschauer richten musste ("wie in Wimbledon" - so der Turnierleiter).
Also, ein empfehlenswertes Turnier.
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Zur Siegerehrung
wurden auch zwei
echte (Chess) Tiger
auf die Bühne gelassen.
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Soweit der - kurze
- Stimmungsbericht aus Hessen.
Alle Ergebnisse auf
der Turnierseite: http://www.chapelchess.de
- frank modder,
19.05.10
Außerschachliches
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Die Metzgerei
Fischbach in der Haiger Altstadt.
Ich dachte immer,
die liegt in Rhauderfehn und
öffnet ihre Pforten
hauptsächlich im Januar/Februar.
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