- 4. Haiger Open 2010 -
13.05. - 16.05.
 

Himmelfahrt nach Hessen...
 
Kurzer Stimmungsbericht vom Open-Turnier in Haiger

Kurzentschlossen das lange Himmelfahrtswochenende ausnutzend machten Sebastian Müer und ich uns auf den Weg nach Haiger zum dortigen 4. Schachopen. Das ist eine 20000-Einwohnerstadt in Hessen, am Rande des Westerwaldes, etwas südlich von Siegen gelegen. Die Anreise am Donnerstag früh war in drei Stunden erledigt, über 50 Spieler hatten sich eingefunden, ein siebenrundiges Open zu spielen. Auf der Reise entstand ein Foto, welches mich sofort an meine Plattensammlung erinnerte:
 

Ein Blick aus dem Fenster während der Fahrt. Ich
habe gleich gewusst, mir kommt da was bekannt vor...
Beim Boss allerdings schneit's,
außerdem hatte er noch kein Navi...
 
Spielort

Haiger selbst ist eher ruhig und beschaulich, als Ferienort sicher gut geeignet, wenn man mal eine ruhige Kugel schieben will. Unsere Ferienwohnung, ein paar Autominuten von der Innenstadt entfernt, war jedenfalls eine gute Wahl. Gespielt wurde in der Stadthalle in Haiger. Es standen jeweils Einzeltische zur Verfügung mit Holzbrettern und Digitaluhren. Als besonderes Schmankerl wurde das jeweilige Spitzenbrett auf der Bühne ausgetragen und die Partie elektronisch an die Wand geworfen und auch im Internet übertragen. Etwas Dortmund- bzw. Mainz-Atmosphäre wurde dadurch vermittelt. Ohnehin war die Organisation gut und ging reibungslos vonstatten.
 

In der Nähe unserer Wohnung. Im Hintergrund die
berühmte Haiger Nordwand, wild bewachsen
von den weltweit bekannten Haiger Woods.
Die Stadthalle - Spielstätte des Haiger Open.
 
Das Abschneiden

Sebastian war an Platz zwei der Setzliste und startete mit 3,0/3, in Runde vier jedoch verlor er in einem harten Gefecht gegen den Lokalmatadoren, welcher danach Ovationen der Zuschauer entgegennehmen durfte. Dies war bereits Sebastians dritte Partie auf der Bühne, wohin er danach nicht mehr zurückkehren konnte. In Runde fünf verlor er erneut, diesmal gegen den Topgesetzten, wonach er aber immerhin noch zwei Siege folgen ließ und mit 5,0/7 am Ende Platz fünf belegte mit einem halben Punkt Rückstand auf den ersten Platz. Der erhoffte Turniersieg wurde es also nicht, aber die gezeigte Leistung war in Ordnung.

Ich selber holte 4,0/7 und konnte eine leichte DWZ-Verbesserung einfahren. Alle DWZ-Schwächeren konnte ich besiegen und remisierte zwei stärkere Gegner. Mit meinem Spiel war ich nicht ganz unzufrieden, hatte mir aber doch im Vorfeld ein halbes Pünktchen oder so mehr erhofft. Am schlimmsten erwischte es mich bei der Niederlage in Runde 5: Turmgewinn ausgelassen und am Ende noch ein Dauerschach verfeuert - die Zeitnot. Aber die anderen Partien waren wie gesagt durchaus zufriedenstellend.
 

Die Halle von innen mit der Bühne im Hintergrund.
Sebastian auf der Bühne.
 
Am Ende gab es noch ein kleines Preisgeld und eine Siegerehrung, welche auch musikalisch untermahlt wurde. Ein nettes Turnier mit ein paar kleinen Besonderheiten, die man so auf anderen Turnieren nicht findet. So wurde z.B. vor der Partie der letzten Runde vorab über die Boxen noch Eye of the tiger eingespielt, ich denke auch an die Siegerehrung, bei der der Turniersieger ein paar Worte an die Zuschauer richten musste ("wie in Wimbledon" - so der Turnierleiter). Also, ein empfehlenswertes Turnier.
 
Zur Siegerehrung wurden auch zwei
echte (Chess) Tiger auf die Bühne gelassen.
 
Soweit der - kurze - Stimmungsbericht aus Hessen.
Alle Ergebnisse auf der Turnierseite: http://www.chapelchess.de

- frank modder, 19.05.10

Außerschachliches

 
Die Metzgerei Fischbach in der Haiger Altstadt.
Ich dachte immer, die liegt in Rhauderfehn und
öffnet ihre Pforten hauptsächlich im Januar/Februar.