Zum vierten Male ging
es für Holthuser Spieler am vergangenen Wochenende zum Nord-West Cup
nach Oldenburg. Diesmal waren es 220 Teilnehmer, die in der renovierten
Wandelhalle am Zwischenahner Meer dabei waren. Aus Holthuser Sicht nahmen
Edwin Lehmann, Martin Klinkenborg und ich teil. Auch unsere Norder bzw.
Rasteder Freunde Sebastian Müer und Martin Hoffmann kämpften
um Punkte, daneben noch einige weitere Leute aus hiesigen Vereinen. Nach
mehreren Teilnahmen stellt man fest, daß einem doch viele Gesichter
bekannt vorkommen, nur bei den ganz jungen rotiert es ein wenig mehr. Auch
vorne landen immer wieder diesselben Spieler.
Das Turnier wurde wieder
in ein A- und ein B-Open aufgeteilt. Im A-Turnier placierten sich 154 Spieler,
es wurde also an 77 Brettern gespielt, Modus war 7 Runden nach Schweizer
System. Nun zu unseren Erlebnissen bei dem Turnier, die wir diesmal wieder
reichhaltig hatten, in Form eines Turniertagebuchs. Alle Bilder können
durch anklicken vergrößert werden. Es sind aber nur Bilder der
ersten drei Tage vorhanden. Vielen Dank an Heiko Weerda, der einige der
folgenden Bilder mit beisteuerte. Viel Spaß…
1. Runde, Donnerstag,
Abend: Der Großmeister
Ich hoffte darauf,
noch gerade so in der Setzliste in der unteren Hälfte zu sein, so
hätte man mal gegen einen der Topleute an den vorderen Tischen spielen
können. Der Wunsch ging in Erfüllung: Ich durfte mich mit Weiß
an GM Lev Gutman versuchen. Das Vergnügen war aber nur von relativ
kurzer Dauer - ein taktisches Versehen in einer etwas passiven Stellung
kostete eine Qualle, danach durfte Lev sich die erste „1“ in seine Scorekarte
eintragen. Natürlich habe ich mich in dieser Partie absichtlich etwas
zurückgehalten, es sollte ja schließlich im Kampf der Meister
um die Spitzenplätze spannend bleiben!
Martin K. und Sebastian
hatten ebenfalls sehr schwere Aufgaben gegen FM Marc Schütte bzw.
Berthold Wittje. Martin kennt sich ja mit Auftaktpartien gegen Marc Schütte
mittlerweile aus! Beide verloren ihre Partien, zumindest Sebastian aber
erst nach großem Kampf. Martin H. holte ein Remis in einem interessanten
Turmendspiel gegen „obere Hälfte“, während Edwin sich gegen Schachfreund
Marcellus Gladewitz vom SC Aurich durchsetzen konnte, allerdings auch erst
nach hartem Ringen in einem Endspiel.
Eine sehr interessante
Schlacht und fast eine Überraschung gab es an Brett 2. Kollege Arend
Smid, der früher für die Emder Königsspringer aktiv war,
machte der Nr. 2 der Setztliste, GM Alexander Karpatchev, das Leben schwer.
In für Karpatchev passiver Stellung war nicht zu sehen, wie der GM
gewinnen wollte (oder wie ein anderer Emder, Harald Schmidt, im post mortem
zu Karpatchev sagte: What’s your winning plan?“). Und was macht ein Meister,
wenn er schon schlecht steht? Er opfert einfach einen Bauern für nichts
konkretes. Irgendwann, als es in die letzten Minuten ging, blitzte sich
der Meister dann doch noch zum Sieg in einem Turmendspiel. Aber dennoch
eine beachtenswerte Leistung von Arend.
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Arend Smid machte
Karpatchev Probleme.
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Lev Gutman machte
Modder Probleme.
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2. Runde, Freitag,
Vormittag: Der Mannschaftskampf
Der Nord-West Cup ist
zwar ein Einzelturnier, an diesem Vormittag kam es aber dennoch zu einem
Mannschaftskampf gegen die Emder Königsspringer. Martin K. hatte es
mit Konrad Badziong zu tun, ich mit Wolfgang Röttcher. Direkt neben
mir spielte Sebastian gegen Oliver Zamzow. Endlich konnte Holthusen also
Revanche nehmen für den verpassten Aufstieg im letzten Jahr, und unterstützt
von Sebastian schlug Holtstede die Emder mit 3:0! Kurios war mein 40. Zug.
In starker Zeitnot lässt mein Spielpartner im letzten Zug vor der
Zeitkontrolle seinen Springer ungedeckt. Damit hatte er zumindest die Zeitkontrolle
geschafft. Nun musste ich aber selber ja noch einen Zug machen, ebenfalls
in Zeitnot. Ich hatte zuvor nur auf die Uhr gestarrt und gehofft, das Blättchen
des Emders würde jeden Moment fallen. Irgendwann realisierte ich,
daß er ja einen Zug ausgeführt hatte. Ich starrte auf das Brett,
begriff aber gar nicht, was er gezogen hatte, spielte selber schnell einen
Ziehzug, und ließ den Springer leben. Allerdings stand ich zum Glück
auch so mit einem Mehrbauern gewinnversprechend, und es war glücklicherweise
nichts schlimmeres passiert.
Edwin und Martin H.
verloren gegen starke Gegner, Edwin durfte sich dabei an Ernst Heinemann
von Union Oldenburg versuchen. Der Punktestand wies also nach zwei Runden
bei uns allen 1 Punkt auf, Martin H. stand bei einem halben Zähler.
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Martin K. fand
in der Nachmittagspause die entscheidende Variante im Buch und holte sich
auch Tips von Arend, vergaß sie dann aber am Abend, siehe Runde 3.
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Sebastian vor
seiner Partie in der 2. Runde.
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3. Runde, Freitag,
Abend: Der 1700er
Starke Gegner wieder
für uns. Sebastian holte ein Remis, auch Martin K. gelang dies. Martins
Partie war aber kurios. Zwar konnte er eine seiner Lieblingseröffnungen
spielen, er „vergaß“ aber schlicht einen Zug und stand plötzlich
grottig. Sein Gegner mit einer Zahl von 2100 war vielleicht der Meinung,
nun einen leichten Gewinn vor sich zu haben, zumal Martin selber nur mit
seiner ELO von 1773 in der Liste stand. Martin kämpfte aber, und bekam
wieder Boden unter den Füßen, als sich folgende Stellung ergab:
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N.N. - Martin
Klinkenborg
Gleich fliegt ein
Schraubenschlüssel...
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Hier warf Martin mit
Schwarz am Zuge mit 28. … Sd3!! eine volle Tüte Zucker in den weißen
Tank. Martin gewann eine Qualle, aber die Stellung blieb zweischneidig.
Sein Gegner lehnte ein Remisangebot ab, aber als Martin ihm ein paar Züge
später auch noch ein Läuferopfer reindrehte, flüchtete er
sich erschreckt in eine Zugwiederholung. Das war eines 1700ers würdig.
So können Zahlen doch täuschen, und Martin kann bissig sein,
auch ein IM Ali Habibi wurde schon mal umgehauen.
Ansonsten gab es Niederlagen
von Martin H. und mir, während Edwin gegen „untere Hälfte“ mit
einer scharfen Variante einen schönen Sieg einfahren konnte.
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Auch Edwin ließ
es sich am Nachmittag schmecken.
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Martin H. in Runde
3.
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4. Runde, Samstag,
Vormittag: Die Showeinlage
Ein lauer Vormittag
für uns Ostfriesen. Ich ließ Möglichkeiten gegen Schachfreund
Torsten Bührmann vom SK Wildeshausen aus, aber er zeigte eine sehr
gute Verteidigungsleistung, am Ende stand ein Remis. Martin K. vertauschte
gegen LEM-Teilnehmer Sebastian Kaphle mal wieder die Züge, diesmal
aber funzte dieser „Trick“ nicht, eine Qualle und die Partie waren weg.
Edwin verlor. Sebastian stand in einem Turmendspiel mit einem Mehrbauern
auf der besseren Seite, aber der Gegner verteidigte aktiv und als jeder
nur noch einen Turm und einen Bauern hatte und Basti dazu nur noch eine
Minute Bedenkzeit, blickte er schon verdächtig oft zur Uhr. Aber die
Spannung löste sich in einem Remisangebot auf. Pechvogel des Tages
war aber wohl Martin H., welcher nach langem Kampf gegen einen starken
Gegner in guter Stellung eine Gabel übersah und verlor.
Bereits am Vorabend
hatte sich folgendes abgespielt: Gegen Ende der Abendrunde war eines der
vorderen Bretter dicht umlagert. Als ich von draußen zurück
in den Spielsaal kam, kam mir bereits jemand entgegen, der meinte: „Komm
schnell, Gutman steht schlecht, gleich gibt es wieder eine Showeinlage!“
Anscheinend hat der GM keinen guten Ruf, selber habe ich schon erlebt,
wie er beim Nord-West Cup nach einer Niederlage das Formular durch die
Gegend feuerte. Und diesmal? Gutman musste seine Partie am dichtumlagerten
Brett schließlich aufgeben. Er packte wortlos seine Sachen, das Brett
blieb weiter umlagert. Dann kam die Showeinlage: „Auch ein Patzer kann
mal gewinnen!“, sprachs, und verschwand. Das Publikum lachte und war wieder
mal auf seine Kosten gekommen. Ach ja, der „Patzer“ hatte immerhin 2200
und belegte am Ende Rang 5. Auch ein Patzer kann mal gewinnen? - Oder,
wie jemand als schlagfertige Antwort vorschlug: „Heute nicht!“
Punktestand unserer
Kämpfer nach 4 Runden: Sebastian und Edwin 2 Zähler, Martin K.
und ich 1,5, Martin H. 0,5, aber seine Zeit sollte noch kommen.
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Sebastian hatte
Pech, das Turmendspiel war nur Remis.
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Ich schaffte es
nicht, das Ding nach Hause zu fahren.
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5. Runde, Samstag,
Abend: Die Bad Zwischenahner Vesper
Machen wir unsere Resultate
kurz wegen einer anderen Story: Siege für die beiden Martins, ein
unspektakuläres Remis bei mir gegen den Emder Schachfreund Dieter
Colgen. Hochinteressant war Sebastians Partie. Sebastian stand gegen einen
starken Gegner gedrückt und war in Zeitnot, aber holte plötzlich
die Taktikkeule heraus und verbeulte die gegnerische Stellung. Leider sah
er in wirklich horrender Zeitnot die entscheidende Gewinnabwicklung zum
Sieg nicht, sein Gegner bewahrte kaltes Blut und einen Mehrbauern, den
er dann transportieren konnte. Schade!
Ein Kuriosum der ganz
seltenen Art aber gab es bei Edwin zu sehen, wahrscheinlich die Story des
Turniers, ich selber „durfte“ jedenfalls bisher noch nie Zeuge eines solchen
Vorfalles werden. Edwin, 1900, spielte gegen 1600 mit Weiß. Der Vereinskamerad
des 1600ers, ebenfalls 1600, spielte am Nachbarbrett mit Weiß gegen
1900. Er kopierte jeden Zug von Edwin, und Edwins Gegner kopierte seinerseits
jeden Zug vom Nachbarbrett. Somit vertrieben sich also die beiden 1600er
die Zeit mit gelangweilten Blicken durch den Turniersaal und ließen
- in der Tat! - die beiden 1900er gegeneinander spielen. Klasse! Der Trick
ist weder neu noch originell, aber dafür immerhin unfair. Aber verboten?
Das sollen andere entscheiden, aber „höhere Stellen“ schritten bei
den besagten - oder vielmehr: DER besagten - Partie nicht ein.
Dummerweise tricksten
sich die beiden selber aus. Der Trick kann nämlich nur funktionieren,
wenn die jeweiligen Züge mehr oder weniger sekundengleich kopiert
werden. Sonst kommt einem die Zeit in die Quere. Da die beiden aber nicht
immer am Brett waren, trat dieser Fall ein, und irgendwann wich dann einer
ab. Vielleicht hatten sie auch Angst, da immer mehr Umstehende auf das
Spektakel aufmerksam wurden. Edwins Gegner musste nun überlegen. Edwin
meinte zu ihm: „Ist nicht leicht, wenn man selber Züge finden muß,
oder?“ Edwin zertrümmerte dann die gegnerische Stellung in dessen
Zeitnot und fraß den Punkt, am Nachbarbrett aber kam der Favorit
in einem schwierigen Endspiel über Remis nicht hinaus.
Ach ja, die Punktestände
nach 5 Runden: Edwin 3 Zähler, Sebastian, Martin K. und ich 2 Zähler,
Martin H. 1,5 Zähler.
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Das Bild von der
Vesper: Edwin, vorne links, spielte hier tatsächlich gegen den Herrn
im roten Pullover. Rechts ein Statist, man hätte auch eine Parkuhr
aufbauen können.
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Martin K. punktete
in dieser Runde, auch wenn er bereits symbolisch an der Wand saß.
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6. Runde, Sonntag,
Vormittag: Das Buchremis
In einigen Runden wurde
vorher ein Brett ausgelost, dessen Sieger mit einem Buchpreis belohnt werden
sollte. Hier war es die Partie von Martin K. Allerdings war Martins Gegner
schon vor Bekanntgabe dieses Zusatzanreizes eher geneigt, die Partie schnell
Remis zu machen. Martin hatte aber etwas vorbereitet und wollte ein paar
Züge spielen. Nachdem eine ziemlich trockene Variante auf das Brett
kam, einigten sich die beiden doch sehr schnell auf ein Unentschieden.
Natürlich bekam nun keiner von ihnen einen Preis. Somit wissen wir
nun also auch, was es mit einem sogenannten Buchremis auf sich hat!
Edwin verlor gegen
einen starken Gegner, während Martin H. gewinnen konnte. Auch mein
Tischnachbar in dieser Runde, Sebastian, blieb siegreich nach einer schönen
Angriffspartie gegen Varels Hanspeter Boos. Ich lieferte in dieser Runde
meine beste Partie ab, nach einem taktischen Intermezzo in einer ansonsten
ruhigen Stellung verblieb ich mit einem Mehrbauern in einem sich anbahnenden
Endspiel. Ein Grottenzug von mir erlaubte ihm allerdings einmal, den Bauern
zurückzugewinnen, doch wir sahen es beide nicht. Nach einem holprigen
Endspiel über Stock und Stein konnte ich mit schmerzendem Kreuz und
eiernden Reifen den Punkt einsacken.
Ein erfolgreicher Start
also für fast alle von uns in den letzten Turniertag. Punktestand
damit: Viermal drei Punkte, Martin H. 2,5.
7. Runde, Sonntag,
Abend: Der Ratingpreis
Zum Abschluß
bekam ich Sebastians Gegner vom Samstag, gegen den er einen Gewinn drinhatte,
aber verlor. Ich wollte hier für Revanche sorgen, zumal Sebastian
wieder am Nachbarbrett spielte. Da ich nach der Eröffnung nicht zufrieden
war, startete ich ein hanebüchenes Taktikverwirrspiel. Vielleicht
ließen beide Seiten was aus, aber als sich der Rauch gelegt hatte,
hatte er immer noch eine etwas bessere Stellung. Wahrscheinlich war ich
nun selber am meisten verwirrt, denn anstatt mich zu konsolidieren, versuchte
ich einen Trick mit dem Springer, welcher zuvor mehrmals geklappt hatte,
leider einmal zuviel. Dies kostete mich eine Figur und die Partie.
Somit musste sich Sebastian
selber revanchieren, was ihm mit einem abschließenden Remis auch
gelang. Auch die beiden Martins teilten den Punkt. Edwin kämpfte lange
und hart gegen einen starken Gegner, aber musste sich im Endspiel geschlagen
geben. Somit holten Sebastian und Martin K. am Ende 3,5 Punkte, wir drei
anderen kamen auf 3 Zähler. Für Martin K. zahlte sich seine ELO
ein weiteres mal aus, denn er bekam in seiner Kategorie den 1. Ratingpreis
von 100,- EUR! Damit erhielt Martin das doppelte Preisgeld wie GM Gutman
für Platz 9.
Sonstiges:
Was bleibt sonst in
Erinnerung? Eine spannende Zeitnotschlacht bei GM Karpatchev aus Runde
5 gegen FM Hess. Karpatchev hat einen Mehrbauern im Turmendspiel, wandelt
einen um, aber Hess baut eine Art Festung mit Turm und Bauer. 40 Sekunden
gegen 30 Sekunden auf der Uhr. Remis? „Njet!“, kam die Antwort. Karpatchev
versucht, trotz Zeitnachteil zu gamblen und den ganzen Punkt zu holen,
was ihn gleichauf mit der Spitzengruppe stellen würde. Das Publikum
drängt sich in immer größerer Zahl um den Tisch, die Spannung
ist mit den Händen zu greifen. Doch der Meister lässt Hess’ Bauern
durchflutschen, muß die Dame tauschen und kann nicht mal mehr ein
Remis erreichen. Nach dem Ende dieser dramatischen Partie brachen die umstehenden
Zuschauer spontan in Beifall aus. Ob angemessen oder nicht, jedenfalls
wurde einer schönen Partie Anerkennung gezollt.
Wie immer bei solch
großen Turnieren ergaben sich auch diesmal wieder unmögliche
Partien, klare Gewinnpunkte wurden noch weggeworfen und totale Verlustpartien
gerettet. Aber es wurde auch schönes und anspruchsvolles Schach gespielt.
Als Beispiel hier eine Stellung aus einer Partie des Emders Harald Schmidt:
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N.N. - Harald
Schmidt
Gleich schlägt's
13 auf f2...
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Vielleicht steht der
SK auch auf h8, das ändert aber nichts. Schwarz spielte hier 1.
... f4! 2. e4 (falls 2. Sd4, so nimmt Schwarz auf e3 nebst Dg3) ...
Lxf2+ 3. Kxf2 Se3 (droht Matt auf g2 und Damengewinn) 4. Txe3 fxe3
5. Kxe3 (auf Kf1gewänne Td2!, was die Fesselung des Springers
in der f-Linie ausnutzt) ... Dxg2 und 0-1.
Der Groothoff-Grill
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Franz Groothoff
wollte seinen Gegner Arend Smid grillen: Rechts neben der blauen Tasse
ist das Objekt zu erahnen.
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Wir zoomen heran!
Arend ließ sich aber in dieser Partie nicht zu Scha(ch)schlik verarbeiten
und trug den Sieg davon.
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Statistik:
Ich bin zwar nicht
der Statistikfan, aber hier eine kleine Übersicht mit den Resultaten,
ich habe die drei Holthuser um die zwei Rasteder erweitert, und es ist
ganz interessant, was diese zeigt.
Keiner von uns konnte
einen stärkeren Gegner („stärker“ bedeutet hier mit höherer
Wertungszahl) schlagen. Die stärksten Gegner, die einer von uns schlagen
konnte, waren maximal im 1700er-Bereich. Martin K. gelangen immerhin drei
Remis gegen stärkere Gegner, Martin H. deren zwei.. Auch Sebastian
hat drei Remis gegen sehr starke Gegner zu verzeichnen. Edwin und ich verloren
alle Partien gegen stärkere Gegner.
Ein buntes Bilderbuch:
Alle Ergebnisse finden
sich auf der offiziellen Turnierseite: Hier:
- frank modder,
18.02.2008
Anmerkung:
Zur Bad Zwischenahner
Vesper: Das bezieht sich scherzhaft auf die sog. Sizilianische Vesper,
ein allerdings ganz anders gelagerter Vorgang: Im Interzonenturnier Göteborg
1955 bereiteten die argentinischen Spieler Najdorf, Panno und Pilnik eine
Neuerung in der Sizilianischen Najdorf-Variante vor. Dieser Zug kam fast
gleichzeitig in drei Partien auf das Brett gegen die sowjetischen Favoriten
Geller, Keres und Spasski. Geller fand nach langem Nachdenken eine gute
Antwort, die daraufhin von Keres und Spasski an den beiden anderen Brettern
kopiert wurde. Die Sowjets gewannen.
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