Zweite Heimat
Pardubice
Einmal mehr lockte
im Juli das jährliche Schachfestival im tschechischen Pardubice, angeblich
mittlerweile das größte Turnier seiner Art weltweit. Wir machten
uns von Niedersachsen aus zu viert auf den Weg, für uns alle ist Pardubice
seit Jahren eine zweite Heimat im Sommer geworden: Neben Sebastian und
mir fuhren Keno Lübsen und Spartak Grigorian mit. Keno als alter Holthuser
trat mit mir im B-Turnier an, und Spartak, der uns bereits in Bargteheide
begleitete, und bereits Bundesligaeinsätze für Werder Bremen
absolviert hat, mit Sebastian im A-Open. In dieser Konstellation waren
wir auch 2014 bereits in Tschechien, da fehlt hier irgendwie der Bericht.
Seit 10 Jahren fahren wir ziemlich regelmäßig nach "Pardu" -
man fühlt sich da mittlerweile schon recht heimisch.
Das Festival selbst
begann bereits Mitte Juli mit verschiedenen Nebenveranstaltungen, aber
wir stiegen erst am 22.07. in die Hauptturniere ein. 9 Runden Schweizer
System mit der gängigen Bedenkzeitregelung "Fischer kurz" waren angesagt.
Über 40 Großmeister waren im A-Turnier am Start, insgesamt 1100
Teilnehmer in den vier Hauptturnieren. Manch einer reist auch schon ein
paar Tage vorher zum Schnellschach oder Marathonblitz an, oder um sich
ein wenig zu alkohol... äh, akklimatisieren. Wir belegten zwei Doppelzimmer
im Studentenwohnheim für 10 EUR pro Nacht - ohne Verpflegung, das
geht gut im Einkaufszentrum nebenan.
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Arena 2016
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Pardubice bietet ausreichend
Zeit für die Vorbereitung, da es nur eine Runde pro Tag gibt, welche
um 15 Uhr in der Mehrzweckarena "Tipsport" startet. Früher hieß
sie Cez Arena. Meist ist man gegen 20 Uhr fertig und dann folgt ein gemeinsames
Essen nebst Nachbetrachtung der gespielten Partien, gefolgt von einer Vorbereitung.
Man kann auch etwas trinken gehen oder Spaziergänge machen, Pardubice
lädt dazu förmlich ein. Die Stadt ist sehr modern und putzt sich
jedes Jahr ein wenig mehr heraus. Am Vormittag bzw. Mittag kann man dann
Sport treiben und die Vorbereitung abschließen, wonach es zur Arena
und der jeweiligen Partie geht. Dieser Rhythmus findet sich immer recht
schnell ein.
In der folgenden Nachbetrachtung
liegt der Schwerpunkt auf den Partien von Sebastian, der sehr stark spielte.
Mir "gelang" zumindest noch ein ausgeglichenes Turnier. Keno und Spartak
verkauften sich klar unter Wert, hier habe ich auch keine Partiebeispiele
griffbereit. Fehlerhafte Züge werde ich im folgenden übrigens
immer mit nur einem "?" (statt zwei) kennzeichnen.
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Unser Teammitglied
Spartak in (entschlossener) Aktion.
Diesmal lief es nicht
für den armenischen Löwen.
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Runden 1-2
Sebastian hatte einen
harten Auftaktgegner, einen recht jungen FIDE-Meister, welcher allerdings
bereits 2450 ELO-Punkte gesammelt hat - da will wohl einer den IM-Titel
überspringen. Bast hatte in Pardubice auch schon mal in der ersten
Runde voll gepunktet, aber hier geriet er, obwohl mit Weiß spielend,
in eine Variante, die der Gegner gut kannte. Nach verschiedenen Rochaden
konnte Schwarz am Königsflügel öffnen, bevor Sebastian auf der
anderen Brettseite in Schwung kam, und einen klaren Sieg erringen.
Eine Schlüsselpartie
folgte dann in der 2. Runde gegen einen älteren Gegner mit 2030 ELO.
Zeitweise stand Sebastian mit Schwarz sogar verdächtig, aber nach
einem verfehlten Damentausch ergab sich ein Endspiel ohne Vorteil für
den Gegner. Jedoch schien es für Sebastian nicht gewinnbar - aber
der volle Punkt musste einfach her. Und es ergab sich folgendes:
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Skacel (2030)
- El Basto
Stellung nach dem
50. Zug von Schwarz
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Skacel - El Basto
"später am Tage"
nach dem 82. Zug von
Weiß
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Das entstandene Endspiel
nach 50 Zügen zeigt das Diagramm links. Sebastian knetete nun 32 Züge
lang und erreichte nach dramatischen Veränderungen im Kontinentalplattentempo
das Diagramm rechts - nicht gerade ein Quantensprung. Aber Bast hoffte,
seinen Gegenüber weichzukochen. Da jedoch auch der Gegner bis 50 zählen
konnte, spielte Sebastian im Diagramm rechts 82.
d3 und opferte
seinen Randbauern. Es folgte 83. Sxh6 Ke4 und nun hätte jeder
reguläre Königszug gehalten, aber da man ja von nur etwas mehr
als dem Inkrement lebte, wollte der Gegner selber Umwandlung drohen und
wählte 84. Sg8?, wonach einfach 84.
Sc4+ 85. Kd3 d2 86.
Kc2 Ke3 gewann, Weiß gab bereits hier auf. Ein enorm wichtiger Punkt.
Bei mir tat sich weniger
Interessantes. Zum Auftakt erreichte ich mit Schwarz gegen 2175 eine sinnige
Stellung, spielte dann aber eine völlig unsinnige Gabel, die prompt
widerlegt wurde, ich sah es selber unmittelbar nach meinem Zug. Danach
war Materialverlust nicht zu vermeiden, ein Bauer und auch schnell die
Stellung gingen weg. Ein ganzer Punkt folgte in Runde 2 gegen 1765, bereits
nach 10 Zügen war diese Partie beendet, der Gegner hatte einen Doppelangriff
nebst Springerverlust übersehen.
An diesem Samstag Abend
ging es dann die 120 km nach Prag - wir feierten im bekannten Club Duplex
im 6. Stock über dem Wenzelsplatz Sebastians runden Geburtstag. Mick
Jagger hatte dort bereits seinen 60. Geburtstag gefeiert, aber an diesem
Abend war keiner der Stones oder sonstige Schwerprominenz anwesend, dennoch
hielten wir bis in die frühen Morgenstunden aus. Bekanntschaft machten
wir dann bei der Rückfahrt mit der tschechsichen Polizei, die uns
wegen falschem Abbiegen auf dem Wenzelsplatz aufgriff. Aber auch das konnte
uns nicht aufhalten. Danke an Keno für die Fahrdienste zurück
nach Pardubice!
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Duplex, Prag.
Wir sind hier rechts unten zu sehen...
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Runden 3-4
Die Vorbereitung fiel
eher gemäßigt aus auf Grund der Feierlichkeiten am Vor"abend",
aber Sebastian hatte noch nie an seinem Geburtstag verloren. Hier allerdings
traf er auf den deutschen IM Schuh (2373). Immerhan hatte Bast erneut Weiß,
was nicht nur für die Partie selber hoffen ließ, sondern auch
darauf, dass er am Ende des Turnieres endlich mal eine Weißpartie
mehr haben sollte. In den letzten acht Turnieren hatte Sebastian nur einmal
das Glück von einer zusätzlichen Weißpartie.
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Alles klar, oder?*
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El Basto - IM
Schuh (2373)
Stellung nach dem
16. Zug von Schwarz
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El Basto - IM
Schuh (2373)
Stellung nach dem
23. Zug von Weiß
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Trotz des Diagrammes
oben erreichte Sebastian in der Partie das Diagramm links. Er spielte das
einzig Richtige: 17. Txf6!, sonst stünde er auch schon mit
dem Rücken zur Wand. Hier kamen nun eine Menge Varianten in Frage,
Schwarz nahm mit dem Bauern, was vielleicht doch nicht am besten war. Ich
empfehle hier für den Leser, ein Brett herauszukramen: 17.
gxf6
18. Sxg4 Sxc4 19. Dd3 folgten. Nun war 19.
Sb2 nicht optimal,
aber Schwarz stand bereits schlechter. Sebastians 20. Df5 war ein
guter Zug, denn nach 20.
Sxd1 21. Txd1 musste Schwarz die Damen
tauschen mit 21.
Dxf5 22. Sh6+ Kh8 23. Sxf5. Siehe Diagramm rechts.
Weiß hat eine sehr angenehme Stellung mit vor allem sehr starken
Springern. In der Luft lag bereits Sb5. Das es kritisch war, zeigte bereits
der schwarze Versuch, dies zu unterbinden: 23.
c6 wurde mit 24.
d5! beantwortet. Die Partie endete damit, dass Weiß ein Mattnetz
um den gegnerischen König knüpfen konnte. Ein schöneres
Geburtstagsgeschenk als einen Sieg gegen IM kann man sich selber kaum machen!
In Runde 4 ging es
dann sogar gegen einen Großmeister, den Inder Venkatesh (2445). Hier
war nicht viel drin. Sebastian hatte einen Bauern verschlungen, aber sein
lang rochierter schwarzer König war zu unsicher. Ein taktischer Fehler
beendete die Partie, aber Basts Stellung war da bereits mehr als verdächtig.
Ich verpatzte beide
Partien. Gegen 2121 kannte sich der Gegner in der Eröffnung besser
aus. Und gegen einen jugendlichen 1700er dachte ich eigentlich, schnell
auf Gewinn gestanden zu haben, aber die Analyse zeigt, dass dem wohl nicht
so war. Außerdem griff ich dann in ausgeglichener Stellung zu schnell
nach Material. Mein König war zu unsicher und es kamen einige schnelle,
sehr starke Züge. Natürlich war der Start für mich mit 1,0/4
ein Desaster, aber in der zweiten Hälfte sollte es besser kommen.
Ein Nebenschauplatz
vor den Runden 5 und 6 waren die Fußballaktivitäten. Beim Hobbyturnier
spielten sich am ersten Tag Keno und Spartak mit ihrer Mannschaft in das Viertelfinale,
am zweiten Tag kam dann Sebastian ins Team. Ich konnte nicht spielen wegen
einer Entzündung der Achillessehne - zum Glück für die Mannschaft!
Aber im Viertelfinale ging es raus im Siebenmeterschießen
Spartak
und Bast verschossen ihre Strafstöße. Kurios war aber, dass
der Schiedsrichter den Tschechen erlaubte, immer wieder ihren besten Schützen
antreten zu lassen. In Pardubice hat es schon so einige merkwürdige
Entscheidungen gegeben! Man nimmt es natürlich nicht zu ernst.
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Es bleibt nicht
erspart: Sebastian verschiesst den Siebenmeter...
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Runden 5-6
Sebastian hatte wie
geschildert zuvor gegen einen GM verloren, das war kein Beinbruch, aber
um ein gutes Turnier zu spielen, musste er nun weiter punkten. Das Turnier
war ja erst in der Mitte angekommen. Sein Gefühl vor der Partie gegen
FM Spalier aus Slowenien (2364) war schlecht, aber es sollte ihn einmal
trügen.
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El Basto - FM
Spalier (2364)
Stellung nach dem
19. Zug von Weiß
"Schwarz steht Spalier"
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Nach dem 19. Zug von
Sebastian mit Weiß ist seine Lage bereits gut. Schwarz hatte soeben
mit Le6 seinen Mehrbauern auf b7 zurückgegeben, um sich zu entwickeln,
aber hier scheint er bereits einen weiteren Bauern auf e5 zu verlieren.
Schwarz versuchte 19.
e4, aber nach 20. Lxf6 Dxf6 21. Dxc6
exf3 22. Dxf3 Dxf3 23. Lxf3 hat Weiß doch ein angenehmes Endspiel.
Es gelang Schwarz nicht, den Minusbauern zurückzuerobern, sondern
lediglich Abtausch in ein einfaches Turmendspiel. Aber er verlor Bauer
um Bauer am Königsflügel, wonach Bast dort seine eigenen Armada
zur Umwandlung rollen ließ. Sein Gegner gestattete ihm fair das Matt.
Als ich kurz vorher
an sein Brett kam, war sein Turm auf a1 meiner Sicht entzogen, und ich
dachte erst, es würden vier Bauern gegen einen Turm kämpfen...
Das hätte wohl immer noch gereicht. Wer ein solches Endspiel sehen
möchte: Spassky
- Fischer, 13. Partie WM 1972. Ein schöner Punkt für
Sebastian!
Ein ukrainischer IM
mit 2385 wartete in Runde 6. Eine harte Aufgabe mit Schwarz, aber Sebastian
erreichte besseres Spiel am Damenflügel, während der Gegner sein
eigenes Spiel auf der anderen Brettseite erst in Fahrt bringen konnte,
als es schon in Richtung Endspiel ging. In diesem schien Sebastians Mehrheit
auf dem Damenflügel das Rennen zu machen, aber in Wirklichkeit war
es immer ausgeglichen, wonach also das letztendliche Remis dem Spielverlauf
voll entsprach - kein Grund also für Bast, sich hier zu ärgern.
Bei mir kamen in diesen
beiden Runden zwei Remisen auf's Brett, angesichts der Gegner etwas zu wenig.
Trotz sehr viel Drucks nach verhunzter Eröffnung gegen 1792 kam ich
in Runde 5 nicht zum vollen Punkt. In Runde 6 stand ich sogar verdächtig:
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Srkal (1802) -
D-Fens
Stellung nach dem
31. Zug von Weiß
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Weiß steht hier
sicherlich um einiges besser und spielte korrekt 32. Ta7 Tf7. Nun
hätte
er mit 38. Tf-a1 seinen Vorteil manifestieren können. Die weißen
Figuren stünden dominanter, die schwarzen Gegenspieler am Damenflügel
passiv und der Bauer e4 ist schwach. Aber nun drohte auch Schwarz etwas,
trotz seines Verteidigungszuges. Weiß investierte einiges an Bedenkzeit,
aber nach 15 Minuten des Luftanhaltens grub er 33. Kh2? aus, wonach
ich ... Lxd5 hatte und schließlich, nach einigem hin und her,
ein Remis halten konnte.
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Keno mühte
sich redlich, aber die Ergebnisse kamen nicht.
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Runden 7-9
Runde 7 brachte Sebastian
einen etwa gleichaltrigen IM mit 2406 aus Zimbabwe. Hier bereitete sich
Bast wieder einmal intensiv vor, aber wie eigentlich immer auch in diesem
Turnier kam seine Vorbereitung letztlich nicht auf das Brett. Der Gegner
wählte eine Nebenvariante, die er sonst nicht spielt. Dennoch musste
man in dem Endspiel wohl keine Angst haben, aber Sebastian wurde schließlich
überspielt. Etwas ärgerlich natürlich, dass er kaum Vorbereitungen
auf das Brett bekam, aber immerhin bekommt man durch die Arbeit auch ein
Gefühl für den Gegner und die Partie - solange man nicht stundenlang
bis kurz vor Ultimo Varianten gepeitscht hat, und müde ist. Aber in diesem
Turnier fanden wir ein sinninges Vorgehen.
Runde 8 brachte Schwarz
gegen einen titellosen 2292er Tschechen. Hier gelang Bast eine musterhafte
Partie. Er tötete das Spiel des Weißen am Damenflügel völlig
ab, der eine Idee von Sebastian zu schematisch behandelte. Nach Ablehnung
eines Remisangebotes entschied Sebastian das Spiel schnell am Königsflügel:
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Sarkozy (2292)
- El Basto
Stellung nach dem
26. Zug von Weiß
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26.
fxe4 war
bereits klarer Vorteil, denn nach 27. Dxe4? folgte
Lf5 28.
De3 e4 29. Sg5 Ld4. Nun ein schönes Finale: 30. Dd2 e3 Aufgabe.
Die letzte Runde brachte
erneut einen Großmeister als Gegner: Petr Neuman aus Tschechien (2446)
mit Weiß. Wieder war die ganze Vorbereitung umsonst, denn der Gegner
wählte eine für ihn eher seltene Eröffnung. Sebastian holte
nicht viel heraus, musste aber wohl auch keine Angst vor der entstandenen
Stellung haben. Schwarz hatte zwar alles aufgefahren gegen Sebastians mal
wieder lang rochierten König, aber direkt kam er nicht durch, und
sein eigener König saß ebenfalls im Zentrum fest. Hier einigte
man sich dann auf ein Remis. Nicht Sebastians Erstes gegen einen GM. Was noch
fehlt, ist ein Sieg!
Ein starkes Turnier
von Sebastian mit einer Performance von ca. 2400. Im Fazit gleich mehr.
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Sebastian mit
Keno und GM-schußsicherer Weste
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Mir selber gelangen
in den Runden 7 und 8 zwei Siege. Allerdings waren die Gegner auch nicht
so stark. Gegen 1777 konnte ich positionell mit einem Minoritätsangriff
in der Karlsbader Struktur Schwarz überspielen, wohingegen mit Schwarz
gegen 1730 ein hartes, taktisches Gefecht auf das Brett kam, mit Materialgewinn
für mich bei aber unrochiertem König. Der Gegner spielte jedoch
nicht konsequent genug, was diese Variante aber verlangt, und der Sieg
von mir war nie wirklich gefährdet.
Die Schlussrunde brachte
einen 2000er aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Ich schlingerte mal
wieder durch die Eröffnung, gewann aber schließlich durch aktives
Gegenspiel einen Bauern und wähnte mich auf dem Weg zu einem vollen
Punkt. Folgendes geschah dann:
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D-Fens - Mohd
(2022)
Stellung nach dem
27. Zug von Schwarz
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Mein Gegner hatte gerade
mit Ta-e8 seinen Damenturm ins Spiel gebracht. Ich griff hier in sich beiderseits
anbahnender Zeitnot nach etwas Nachdenken zu 28. Sc4?, um diesen
angegriffenen Springer möglicherweise auch auf d6 einzuparken. Der
Gegner hätte jetzt
Dxd5! gehabt, was nach 29. Txd5 Te1+ 30. Kf2
mit dem Scorpionstich
Lh4# beantwortet worden wäre. Zum Glück
fand er es nicht. Ich behielt meinen Mehrbauern. In der Folge erwies sich
aber auch mein König als zu luftig und trotz Mehrbauer erzielte ich
nur ein Remis.
Das bedeutete am Ende
eine Performance im Rahmen meiner eigenen Zahl.
Fazit
Sebastian hat endlich
mal wieder einen rausgehauen, wie man so sagt. Nachdem es nach Verden 2015
überwiegend mäßige Ergebnisse gab, nun endlich mal wieder
ein Volltreffer. Sebastian spielte dynamisch, angriffsfreudig und stürzte
sich immer voller Überzeugung ins Getümmel, war viel am Brett
und berechnete ebenso viel. Gute Ergebnisse und Partien links und rechts.
Die 2250 ELO sind wieder übersprungen, und der FM-Titel kommt erneut
in greifbare Nähe. Ein weiteres Highlight wartet im Oktober noch auf
ihn: Er wird an der Deutschen Meisterschaft in Lübeck teilnehmen als
Niedersächsischer Vizemeister.
Bei mir ein im Grunde
schlechtes Turnier mit vielen taktischen Übersehern, auch von den
Gegnern selbst, und auch unsauberen Eröffnungen. Dass am Ende fast
eine 1900er Performance rausgesprungen ist, zeigt nur, dass das Schach
auf diesem Niveau nicht allzu ernst zu nehmen ist.
Ansonsten hat das Turnier
doch auch viel Spaß gemacht. Pardubice ist wie gesagt eine moderne
Stadt mit vielen, auch kulinarischen, Möglichkeiten. Ich erinnere
mich auch gerne an lange Spaziergänge zurück, die Stadt hat ein
typisches, osteuropäisches Flair. Die Veranstaltung geht nächstes
Jahr in die 30. Runde. Mal sehen, in welcher Rolle wir 2017 in Tschechien
sein werden...
Hier noch der Link
zur Turnierseite:
Offizielle
Turnierseite
- frank modder,
04.08.2016
* Hier wollte ich eigentlich
das Diagramm mit dem Springer auf b4 erklären, aber das Wortspiel
ist mir zu simpel...
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