Wie angekündigt
blicken wir an dieser Stelle auf die spannendsten Finalentscheidungen bei
unseren Vereinsmeisterschaften zurück. Seit 1995 wird 9 Runden Schweizer
System gespielt, viermal gab es seitdem z. T. dramatische Wendungen kurz
vor Schluß. Dazu kommt noch die enge "Entscheidung" 1993. Dies alles
wird hier kurz Revue passiert, just for fun oder auch einfach nur zum Wiedererinnern
- sofern man denn jeweils gute Erinnerungen an die jeweiligen Entscheidungen
hat :-)
Auch vor 1993 entschied
sich der Titel mehrmals in der letzten Runde, es war aber wenig dramatisch.
So z. B. bei allen vier Titelgewinnen von Martin Klinkenborg. Er gewann
jeweils glatt seine letzte Partie, obschon ihm auch zweimal Remis gereicht
hätte ('88 und '89 jeweils gegen Folten). Anders war es bei Lewin
'98 und bei Lehmann '00: sie schoben in der Schlußrunde jeweils ein
"Angsthasenremis", um den Titel abzusichern.
1993: Das Jahr des Taschenrechners
Tabelle vor der
letzten Runde
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Paarungen der letzten Runde
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Abschlußtabelle (8 Rd.)
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1. |
Manfred Gosseling |
6,5 |
30,0 |
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Osterhagen - Gosseling |
1/2 |
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1. |
Gosseling / Modder |
7,0 |
37,0 |
2. |
Frank Modder |
6,0 |
29,0 |
|
Hansen - Modder |
0:1 |
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Das erste Mal, daß
der Tabellenführer noch eingeholt wurde. Gosseling lag rundenlang
½ Punkt vor Modder, den ein Remis gegen Peter Gosseling ins Hintertreffen
brachte. Im direkten Duell - ebenfalls Remis - hatte Modder den Gewinn
verpasst. In der letzten Runde kam Gosseling gegen Osterhagen aber nicht
über ein Remis hinaus. Danach musste Modder sich auf Grund des beginnenden
Pokalturniers noch bis Januar ’94 gedulden, ehe er einen klaren Sieg über
Hansen einfahren konnte. Die BHZ der Titelkontrahenten waren identisch.
Bzgl. der 2. BHZ lag Gosseling knapp besser, jedoch angesichts der Tatsache,
daß über ein Drittel der Turnierpartien kampflose Wertungen
erhalten hatten, ein zweifelhaftes Kriterium.
1995: Der Stolperstein
Tabelle nach Runde
8
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Paarungen der letzten Runde
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Abschlußtabelle
|
1. |
Hermann Koenen |
6,0 |
36,5 |
|
Koenen - P. Gosseling |
1:0 |
|
1. |
Hermann Koenen |
7,0 |
46,5 |
2. |
Manfred Gosseling |
6,0 |
34,0 |
|
M. Gosseling - Freese |
1:0 |
|
2. |
Manfred Gosseling |
7,0 |
44,5 |
3. |
Joest Wessels |
6,0 |
31,0 |
|
Lewin - Wessels |
1:0 |
|
3. |
Tammo Lewin |
6,5 |
47,5 |
4. |
Tammo Lewin |
5,5 |
37,5 |
|
|
|
|
4. |
Joest Wessels |
6,0 |
42,5 |
Die große Dramatik
gab es eigentlich schon in Runde 8: der Führende Hermann Koenen verpatzte
seine Partie gegen Tammo Lewin. Manfred Gosseling, der bis dato punktgleich
mit Koenen war, hätte daraufhin also ein Remis gegen Joest Wessels
genügt, um an Koenen vorbeizugehen. Doch Gosseling verlor gegen Wessels
zwei Wochen später, sodaß die Spitze noch einmal zusammenrückte
(s.o.). In der letzten Runde fanden die drei Spitzenpartien zeitgleich
am letzten Turniertag statt. Nachdem Lewin recht klar gewinnen konnte,
brachte Koenen eine interessante Partie siegreich zum Abschluß, in
der er Bauer für Angriff gegeben hatte. Gosseling siegte gegen Freese
ebenfalls ungefährdet.
1996: Die Nervenschlacht
Tabelle nach Runde
8
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Paarungen der letzten Runde
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Abschlußtabelle
|
1. |
Tammo Lewin |
7,0 |
35,0 |
|
Lewin - Modder |
0:1 |
|
1. |
Hermann Koenen |
7,5 |
47,0 |
2. |
Hermann Koenen |
6,5 |
39,5 |
|
Koenen - P. Gosseling |
1:0 |
|
2. |
Tammo Lewin |
7,0 |
45,5 |
Nachdem Koenen recht
sicher gewann, stieg eine Woche später die Finalpartie als letzte
Partie des Turniers. Lewin musste gewinnen. Die Partie wurde dramatisch.
Modder kam gut aus der Eröffnung und gewann nach einem Fehler Lewins
schließlich einen Bauern. Lewin opferte dann einen Springer gegen
zwei Bauern für Angriff. Modder hielt aber dagegen und stand bis zum
38. Zug mit nun einem ganzen Mehrspringer auf Gewinn. In arger Zeitnot
patzte er dann. Lewin hätte mit dem 41. Zug entscheidendes Material
(zurück)gewinen können. Er griff aber fehl. Nach seinem Zug wollte
er die Uhr anhalten, weil er dachte, er hätte mattgesetzt. Das war
jedoch ein Irrtum. Er gewann letztlich nur den Springer zurück, Modder
konnte sich gleichzeitig zwei Bauern holen und das anschließende,
immer noch spannende Endspiel, gewinnen.
1997: Fearsome Foursome
Tabelle nach Runde
8
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Paarungen der letzten Runde
|
Abschlußtabelle
|
1. |
Hermann Koenen |
6,0 |
40,0 |
|
Maruszczak - Koenen |
0:1 |
|
1. |
Hermann Koenen |
7,0 |
49,0 |
2. |
Manfred Gosseling |
6,0 |
37,0 |
|
H. Lewin - Gosseling |
1/2 |
|
2. |
Manfred Gosseling |
6,5 |
47,5 |
3. |
Tammo Lewin |
6,0 |
36,5 |
|
Hilbrands - T. Lewin |
1/2 |
|
3. |
Tammo Lewin |
6,5 |
45,5 |
4. |
Frank Hildebrecht |
6,0 |
32,5 |
|
Modder - Hildebrecht |
1/2 |
|
4. |
Frank Hildebrecht |
6,5 |
40,5 |
In der vorletzten Runde
verspielte der gerade in Führung gegangene Tammo Lewin diese Position
wieder durch ein Remis gegen Heiko Lewin. Die Konkurrenz gewann, sodaß
sich die einmalige Lage mit vier punktgleichen Spielern an der Spitze ergab.
Alle spielten zeitgleich am letzten Spielabend des Turniers. Koenen war
als erster fertig, er gewann seine Partie sehr überlegen. Lewin erreichte
sein Remis eher mit Mühe, während Gosseling wohl mehr hätte
erreichen können. In einer erbitterten Schlacht gegen Modder gelang
auch Frank H. kein Sieg, und er verpasste dadurch den Sprung auf Platz
2.
1999: Der letzte Zug entscheidet
Tabelle nach Runde
8
|
Paarungen der letzten Runde
|
Abschlußtabelle
|
1. |
Manfred Gosseling |
6,0 |
36,5 |
|
Hildebrecht - Gosseling |
1:0 |
|
1. |
Frank Modder |
6,5 |
44,0 |
2. |
Philip Giertz |
6,0 |
34,5 |
|
Meiners - Giertz |
1/2 |
|
2. |
Philip Giertz |
6,5 |
43,5 |
3. |
Frank Modder |
5,5 |
36,0 |
|
S. Slopinski - Modder |
0:1 |
|
3. |
Manfred Gosseling |
6,0 |
46,5 |
4. |
Bernhard Meiners |
5,5 |
31,5 |
|
|
|
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4. |
Bernhard Meiners |
6,0 |
43,0 |
Die bisher wohl dramatischste
Entscheidung. Das Turnier war sehr wechselvoll. Lange führte Modder,
welcher Gosseling besiegte. Erst in Runde 8 vergab er eine Gewinnstellung
gegen Giertz und verlor. Somit hatten noch vier Spieler Chancen.
1. Woche:
Gosseling hatte in seiner Partie gegen Hildebrecht einen Mehrbauern und
ein günstiges Endspiel. Er lehnte im Hinblick auf die ausstehende
Partie Meiners - Giertz jedoch Remis ab. Im Nachhinein hätte das zum
Titel gereicht. Wenig später spielte Gosseling dann einen Zug, welcher
Hildebrecht ein einzügiges Matt ermöglichte.
2. Woche:
mit einem Sieg wäre Giertz nun durchgewesen. Er opferte korrekt einen
Läufer gegen zwei Rochadebauern von Meiners und stand auf Sieg, da
er einen weiteren Läufer von Meiners schlagen konnte. Allerdings sah
Giertz nur ein Dauer- schach, wobei der Läufer während dieser
Zeit ständig hing. Remis. Nun musste Giertz hoffen, das Modder nicht
gewann.
3. Woche:
nun hatte Modder es also in der Hand, Giertz mit einem Sieg noch abzufangen.
Modder geriet allerdings gegen seinen Lieblingsgegner (Bilanz bis dato:
8-1-0) ins Hintertreffen. Slopinski übersah zwischenzeitlich zwar
sogar einen Figurengewinn, hatte aber dennoch am Ende ein gewonnenes
Endspiel mit drei Mehrbauern. In beiderseitiger starker Zeitnot übersah
er jedoch eine von Modder aufgestellte Mattdrohung. Mit dem letzten Zug
des Turniers ging der Titel an Modder.
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