Auch wenn es seit
längerem Anzeichen gab, kam es zuletzt doch schnell und überraschend:
Der SC Turm Holthusen
existiert zum 30.06.2011 nicht mehr! Nach schwerem personellem Aderlaß
– wir haben mit Frank Hildebrecht 2008, Manfred Lennartz 2009, Andreas
Slopinski und Heiko Lewin 2010 in den letzten drei Jahren vier Spieler
der ersten Mannschaft durch Abgänge aus beruflichen Gründen verloren
– konnten wir uns dennoch 2010/11 überraschend in der Bezirksliga
festigen und sind nur denkbar knapp am Aufstieg in die Verbandsliga gescheitert.
Obwohl wir erhebliche
Mühe hatten, eine Achtermannschaft aufzustellen, sah es noch am Jahresanfang
so aus, als könne es weitergehen. Zwei weitere überraschende
Abgänge – Edwin Lehmann und Keno Lübsen, jeweils aus sportlichen
Gründen – waren dann gleichbedeutend mit dem Ende der Mannschaft.
Die Option, mit sechs Spielern eine Klasse tiefer anzutreten, erwies sich
als nicht sinnvoll, zumal ohne Perspektive.
Ich denke, Ursachenforschung
braucht nicht mehr betrieben zu werden. Natürlich hätte man z.B.
im Bereich Jugendarbeit mehr machen können. Aber immerhin hatten wir
zwei Jugendspieler in der ersten Mannschaft. Das können nicht viele
ostfriesische Vereine, die im Jugendbereich wesentlich mehr machen, von
sich behaupten. Außerdem scheint generell das Interesse am Schach
abzuflachen, das sieht man z.B. an der Resonanz auf die kleinen, hiesigen
Turniere. So starb auch unser Pokalturnier, welches fast zwanzig Jahre
lang lief. Von über 30 Teilnehmern in den 90iger Jahren entwickelte
sich das Turnier zurück auf 8 Spieler in den Jahren 2007 und 2008.
Letztlich aber ist
die Hauptursache schlicht der Abgang von sechs Stammspielern – sprich fast
der kompletten ersten Mannschaft - in drei Jahren. Auch mit noch so guter
Jugend- und Öffentlichkeitsarbeit ist dies schlicht nicht zu kompensieren.
Viele Vereine haben derzeit Schwierigkeiten, aber eben auch nicht das Pech
wie wir, daß die Stammkräfte sie in großer Zahl verlassen.
Darum können sich viele noch gerade so über Wasser halten. Uns
hat es nur als eine der ersten erwischt. Siehe zu dem ganzen Themenkomplex
auch das Interview
mit Niedersachenpräsident Michael S. Langer, dort z.B.
Frage Nr. 2.
Für mich war der
SC Turm Holthusen immer eine Herzensangelegenheit, nach über 23 Jahren
Mitgliedschaft und aktiver Tätigkeit ist dies sicherlich ein trauriger
Moment. Ich wünsche allen Holthusern für die Zukunft alles Gute,
und mögen diejenigen, die weiter am Spielbetrieb teilnehmen wollen,
schnell eine neue schachliche Heimat finden.
Frank Modder
Im Juni 2011
P.S.: Die Internetseite
wird in dieser oder jener Form von mir weiterbetrieben werden. Als Erinnerungseite
und/oder persönlicher Schach-Blog. |