- Hans Wild Gedenkturnier 2017 -
Bremen
15.09. - 17.09.
 

Sebastian mit starker Performance
Erneuter Gruuppensieg beim Turnier von Werder Bremen
 
Dramatik pur in Bremen

Wie bereits im letzten Jahr stand auch diesmal wieder das Turnier zum Gedenken an Hans Wild auf dem Programm, ausgerichtet von der Schachabteilung von Werder Bremen. Diesmal allerdings nur Sebastian am Brett und ich als helfende Hand. In Bremen spielt man in 6er Gruppen "jeder gegen jeden", wobei die besten sechs Spieler nach Wertungszahl die Gruppe A bilden, die nächsten sechs Spieler Gruppe B usw. Sebastian war in Gruppe B gesetzt, wie auch bereits im Vorjahr.

5 Runden also, Bedenkzeit war 2/40+30, also ohne Inkrement, dies führte zu ein paar wirklich extremen Partien in diesem Turnier. Sebastian hatte einen dramatischen Start in das Turnier mit schlechtem Ende, danach drehte er aber richtig auf, und seine Vorbereitung zahlte sich aus. Er hatte sich für jeden Gegner mit beiden Farben etwas zurechtgelegt. Hier kann man sich durch die wichtigen Phasen seiner Partien klicken. Daneben jeweils eine kurze Einführung.
 

Tigersprung auf 2300?
Sebastian scheint das Maskottchen
von Olaf Steffens förmlich mit
Blicken festnageln zu wollen.
 
Müer (2235) - FM Vöge (2188) 0-1
Gegen den Auftaktgegner Vöge hat Sebastian eine sehr gute Bilanz: 3 Siege bei einem Remis. Auch in dieser Partie überspielte Sebastian seinen jungen Gegner, aber konnte den Sack nicht zumachen und geriet in einer Angriffsstellung nach Damentausch in ein remisliches Endspiel, welches er dann auch noch wegstellte. Hier spielte auch die Zeitnot eine sehr starke Rolle. Aber da ist man ja selber "mit dabei".
Müer (2235) - FM Müller (2276) 1-0
Wenigstens die Auslosung war mit drei Weißpartien günstig, und so ging es gegen Bremens Müller wieder mit dieser Farbe. Müller ist einer der besten Blindspieler Deutschlands, bzw. der Sehbehinderten. Sebastian konnte lange Zeit einen Mehrbauern behaupten, geriet aber später unter Druck. Nachdem der Bremer seine Chancen im Angriff nicht nutzen konnte, holte sich Bast einen weiteren Bauern und hatte ein gewonnenes Endspiel
FM Steffens (2267) - Müer (2235) 0-1
Gegen den Manager von Werders Bundesligamannschaft hat Sebastian bereits einen Sieg zu Buche stehen. Hier griff Sebastians Vorbereitung voll und er erreichte aus der Eröffnung heraus gegen den Flankenaufbau seines Gegners eine starke Stellung. Er gewann eine Qualität und ließ sich auch in den anschließenden Komplikationen nicht beirren, wo das Leben nochmal etwas schwerer wurde, als er den "Fischer-Bauern" auf h2 schlug.
Müer (2235) - Webner (2106) 1-0
Der Gegner dieser Runde war der nominell schwächste Teilnehmer der Gruppe, der aber ein sehr starkes Turnier spielte und 50% erzielte und auch nur diese eine Partie verlor. Die Eröffnungsvorbereitung griff nicht ganz, aber Sebastian kannte sich aus und es entwickelte sich eine Partie, in der beide Seiten auf den gegnerischen König losgingen  Beide hatten ihre Chancen und es wurde eine von Sebastians spannendesten Partien der letzten Zeit.
Grötzbach (2251) - Müer (2235) 1/2
Mit Schwarz würde Sebastian ein Remis für den Gruppensieg vor seinem Gegner in dieser Partie reichen. Das ist eher ein Prestigeobjekt, als dass es um das Preisgeld ginge, hier ist die A-Gruppe interessanter. Sebastian glich einen Lb5-Sizilianer recht schnell aus und hatte die Chance auf Vorteil. Dies ließ er aus und es war sein Gegner, der dann hätte auf mehr gehen können. Letztlich aber gab es ein Remis durch Zugwiederholung, zu dem Zeitpunkt auch nicht mehr vermeidbar.

Fazit

Eine Performance von 2370, ELO wie DWZ, lässt hoffen. Aber bereits im letzten Jahr lautete die Überschrift "auf dem Wege zum FM". Sebastian hat immer wieder gezeigt, dass er mit vielen FM auf Augenhöhe mitspielen und punkten kann. Es fehlte bislang die Konstanz, Niederlagen gegen schwächere Gegner warfen ihn immer wieder etwas zurück. Wenn er das in den Griff kriegt, kann der FM jederzeit kommen.
 

Sebastian mit Siegercheck, neben ihm Julian Grötzbach

Hier noch der Link zur Turnierseite:

Offizielle Turnierseite

- frank modder, 19.09.2017

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