Mit Platz 5
hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben
Nach dem Abenteuer
in Bremen folgte die Landesmeisterschaft, hier nahm Sebastian
mit 17 weiteren Spielern am Meisterturnier teil, ich beschränkte mich
auf die Unterstützung. Nach zweiten und dritten Plätzen in der
Vergangenheit ist das Ziel natürlich, einmal ganz oben zu landen.
Sebastian ging aber nicht in bester Verfassung in das Turnier, auch das
Abschneiden in Bremen half nicht, das Selbstvertrauen zu steigern.
Vorab gab es die Landesmeisterschaft
im Schnellschach. Hier teilte Sebastian mit 5,5/7 den 4.-7. Platz, nur
einen halben Zähler hinter dem Führungstrio. Immerhin bleibt
ihm hier noch eine Chance auf die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft.
Performance war im 2200er Bereich, aber dennoch war es nicht zufriedenstellend,
da er früh eine Null kassierte gegen 1800, wonach es schwierig war,
ganz nach oben zu kommen.
Aber nun denn! Zur
eigentlichen LEM einen Tag später: Sebastian startete mit Weiß,
so dass die Strategie wie
im Vorjahr durchaus wieder hätte lauten können
„mit Weiß gewinnen, mit Schwarz Remis“, was zu 5,5 Punkten führen
würde - das könnte für den Titel wohl reichen. Ok, der spätere
Turniersieger Polster hatte 6 Punkte, aber es kam nicht zum Duell gegen
Sebastian.
Mit den weißen
Steinen
Mit Weiß legte
Sebastian auch bei dieser LEM zunächst erneut drei blitzsaubere Gewinnpartien
hin, was zusammengenommen mit den beiden letzten LEM acht Siege mit Weiß
am Stück bedeutete. Zum Auftakt gegen Brunner nutzte Bast einen Zeitverlust
von Schwarz und erhielt schnell starkes Spiel gegen den gegnerischen König.
Im „ostfriesischen Duell“ mit Uwe Rau gewann Sebastian einen Bauern, wonach
Schwarz am Königsflügel alles auf eine Karte setzte, aber Bast
ließ nichts anbrennen. Der junge Pubantz schließlich, der stark
ins Turnier gestartet war, lief direkt in eine Vorbereitung hinein. In
der Schlussrunde, wo ein weiterer Weißsieg den 2. Platz bedeutet
hätte, gab es noch ein umkämpftes Remis gegen Izrailev mit zwischenzeitlichen
leichten Vorteilen für Schwarz.
Hier
die Partie gegen Uwe Rau. Ein interessantes Duell gegen
einen altbekannten Gegner aus ostfriesischen Zeiten.
Mit
den schwarzen Steinen
Mit Schwarz gab es
aber leider zwei Nullen in den Runden zwei und vier. Gegen Hoellmann verpasste
Sebastian den ausgleichenden Zug in einer langen Theorievariante auf Basis
der Partie Nakamura - Kramnik 2012, wo Schwarz den richtigen Weg zeigte.
Auch gegen Schulze hatte Sebastian Probleme mit der Theorie, Weiß
bekam besseres Spiel. Sebastian konnte aber nach und nach ausgleichen und
hatte am Ende sogar die Möglichkeiten, die Partie taktisch zu gewinnen.
In Zeitnot stellte er diese jedoch sogar noch weg:
|
Schulze - Müer,
Schwarz am Zug
|
Im Diagramm gewann
32. ... Dd6 33. Dxb2 Dg6+ 34. Dc2 Sxe2 35. Dxg6 Sxc3+ 36. Kc2 hxg6 37.
Txc3 Ta4 und Weiß ist austempiert. Erinnert ein wenig an Kaplan -
Bronstein. Das ist sehr schwierig zu finden in Zeitnot. Nach anderen Zügen
muss er aber nicht schlechter stehen. Leider wie gesagt hier die zweite
Null.
Lediglich gegen Vöge,
gegen den Sebastian anscheinend immer Gewinnstellungen bekommt, gab es
einen vollen Punkt mit Schwarz. Unter Druck machte Weiß eine Konzession
und die h-Linie zugänglich für die schwarze Dame, was der Königsstellung
letztlich nicht guttat.
Am Ende kam Platz 5
heraus mit einer Turnierleistung noch im 2200er DWZ-Bereich, aber es war
letztlich eine große Enttäuschung. Dabei hat Bast sich mit Weiß
mal überhaupt nichts vorzuwerfen, 3,5/4 und sehr saubere Partien,
das Remis gegen den in Verden gut aufspielenden Izrailev war auch alles
andere als eine Schande. Tja, und mit Schwarz zweimal in Eröffnungsvarianten
geraten, die er nicht vollständig auf dem Schirm hatte, teilweise
war es auch improvisiert, wobei er einmal noch eine Gewinnchance ausgelassen
hat. Das hätte noch für ganz oben reichen können, aber es
war halt nur eine Null zu verschmerzen, nicht zwei.
So, Mund abputzen und
direkt weiter in die nächsten schachlichen Bewährungsproben -
hilft ja nichts!
Zuletzt noch der Link
zur Turnierseite:
Offizielle
Turnierseite
- frank modder,
17.01.2017 (RIP Bobby)
|
Typischer Arbeitsbereich
in Verden (hier 2017)
|
****
|