Part 1 - 1986 bis 1990
1986/87
Holthusen ging mit
zwei Mannschaften in der Kreisklasse an den Start, allerdings in unterschiedlichen
Staffeln. Ja, das gab es damals noch! Unsere „Erste“ gewann vier ihrer
fünf Spiele. Zum Staffelsieg langte es allerdings nicht, da man in
der Mitte der Meisterschaft eine deutliche Niederlage gegen den späteren
Meister Esens II erlitt. Die hatten zwar zuvor schon einmal Unentschieden
gespielt, lagen also somit einen Punkt hinter Holthusen; doch ihr 5,5:0,5
gegen Holthusen sagt eigentlich alles aus. Esens II war am Ende einen Punkt
voraus und gewann übrigens auch den Stichkampf gegen den Sieger der
Parallelstaffel, Rhauderfehn, mit 5:1. Holthusen startete also mit einer
Staffel-Vizemeisterschaft, für einen Neuling kein schlechtes Ergebnis.
1987/88
Eine dramatische Saison.
Beide Mannschaften spielten erneut in der Kreisklasse, diesmal allerdings
in derselben Staffel. Um den Titel gab es zunächst einen Dreikampf
zwischen unserer "Ersten", Emden II und Leer II. Holthusen war mit 10:0
Punkten in die Saison gestartet, verlor aber in Durchgang 6 gegen die Leeraner
mit 2,5:3,5. Danach war uns Emden einen Punkt voraus. Es ergab sich nachfolgende
Tabelle drei Runden vor Schluß (Leer hatte seine spielfreie Runde
schon weg):
Tabelle nach der
6. Runde
1. Emden II
11: 1 25,0:11,0
2. Holthusen I
10: 2 27,5: 8,5
3. Leer II
8: 2 18,5:11,5
In der 7. Runde wurde
aber der Lauf der Leeraner jäh gestoppt. Ausgerechnet eine Niederlage
gegen unsere "Zweite" mit 2:4 warf die Metropole an der Ems aus dem Rennen.
Emden hatte spielfrei, weshalb Holthusen durch ein 6:0 gegen Papenburg
einstweilig die Tabellenführung zurückerobern konnte. Folgende
Tabellensituation also vor der 8. Runde:
Tabelle nach der
7. Runde
1. Holthusen I
12: 2 33,5: 8,5
2. Emden II
11: 1 25,0:11,0
In Runde 8 gab es das
direkte Duell der beiden Titelanwärter und damit die letzte reelle
Chance, noch den Minuspunkt gegenüber Emden gutzumachen. In der letzten
Runde hatte nämlich Holthusen spielfrei, und man hätte höchstens
noch auf Schützenhilfe von der „Zweiten“ hoffen können, die dann
gegen Emden zu spielen hatte. Die Lage war also klar: Emden reichte ein
Unentschieden, Holthusen mußte gewinnen. Der Wettkampf wurde wie
erwartet spannend, am Ende sogar dramatisch. Bei einem Stand von 2,5:2,5
spielte Klaus-Dieter Smidt die letzte Partie (es wurde an 6 Brettern gespielt)
gegen Emdens Wolfgang Röttcher. Klaus musste gewinnen und erreichte
nach 7½ Stunden die folgende Stellung, in welcher die Partie abgebrochen
wurde:
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Weiß: Röttcher,
Schwarz: Smidt
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In der heimischen Analyse
war es dann als erster Peter Gosseling, der den Gewinnweg fand. Schwarz
gewinnt wie folgt: Tf2+ nebst Tb2+ und Tc2. Jetzt geht entweder der Springer
verloren (Sa2 zieht Kb3 nach sich) oder der Bauer zur Dame (Kb1 mit der
Folge Kc3, Sa2+, Kb3, Sc1+, Txc1+ etc.). Dagegen gab es nichts. Kurz vor
der vereinbarten Wiederaufnahme gaben die Emder die Partie telefonisch
auf! Damit war Holthusen Staffelsieger, das abschließende 5:1 von
Emden gegen Turm II war nur noch für die Statistik.
Damit war die Saison
aber noch nicht beendet. Holthusen hatte noch in einem Entscheidungsspiel
gegen den Sieger der Parallelstaffel anzutreten. Dieses war die Mannschaft
aus Wittmund. Das Match fand auf "neutralem Platz" in Aurich statt. Es
endete mit 3:3 unentschieden. Die Berliner Wertung gab den Ausschlag zu
Gunsten von Holthusen. Der Wettkampf war aber dennoch nicht so dramatisch,
wie es aussah, denn Holthusen führte 3:0, wonach bereits alles klar
war. Damit hatten die Holthuser ein spannendes Jahr erfolgreich beendet
und stiegen in die Bezirksliga auf (ein doppelter bzw. dreifacher Klassensprung).
1988/89
Holthusen war aufgestiegen
und spielte erstmals in der Bezirksliga. In dem 8er-Feld startete man gleich
mit einem Sieg (gegen Turm Wilhelmshaven), verlor dann aber fünfmal
hintereinander. Da es aber nur einen Absteiger geben sollte, hatte man
in der letzten Runde gegen das diesmal nicht so spielstarke Esens noch
alle Chancen, die Klasse zu erhalten.
Tabelle vor der
letzten Runde
...
6. Turm WHV I
3: 9 18,0:30,0
7. Holthusen I
2:10 16,0:32,0
8. Esens I
0:12 13,5:34,5
Dieses gelang dann
mit einem 6:2-Sieg auch sehr eindrucksvoll, Esens selbst hätte schon
mindestens mit 5,5 Pkt. gewinnen müssen. Mit Turm WHV, welche ihr
letztes Spiel gegen Meister WSC klar verloren, ließ Holthusen sogar
noch ein weiteres Team hinter sich. Im Aufstiegsjahr konnte man also die
Klasse erhalten und beendete die Saison zufriedenstellend.
1989/90
Ein dunkles Jahr für
die Holthuser. Das zweite Jahr nach dem Aufstieg in die Bezirksliga. War
das zweite Jahr nicht das schwerste? Diesmal traf es zu. Vor der letzten
Runde stand nach fünf Niederlagen und einem Sieg der Abstieg schon
fest. Der Sieg gegen den WSC II in der letzten Runde war bedeutungslos,
letztlich rangierte man einen Punkt hinter Wittmund, gegen das man gewonnen
hatte. Entscheidend war die Niederlage gegen den WSF II in der 7. Runde
gewesen. In dieser Saison hatte Holthusen aber auch viel Pech. Dies traf
vor allem in der 1. Runde gegen Turm WHV zu. Beim Spielstand von 3,5:3,5
hatte Kai Brieger in einem Endspiel 2:1 Damen auf dem Brett, griff aber
nach langem Kampf fehl und verlor eine Dame wieder und letztlich auch noch
die Partie. Ein Pechjahr eben...
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